Am Sonntag verwandelte sich der Basler Münsterplatz in ein beeindruckendes Kunstwerk aus rot-weissen Picknicktüchern. Unter dem Projektnamen «Bignik» legten die Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin eine Fläche von 24'000 Quadratmetern aus. Ziel war es, Menschen im öffentlichen Raum zusammenzubringen und ein gemeinschaftliches Erlebnis zu schaffen.
Wichtige Punkte
- 3200 rot-weisse Tücher bedeckten den Münsterplatz in Basel.
- Die Aktion ist Teil des «Bignik»-Projekts der Künstler Frank und Patrik Riklin.
- Die Gesamtfläche der ausgelegten Tücher betrug 24'000 Quadratmeter.
- Das Projekt fördert Gemeinschaft und Interaktion im öffentlichen Raum.
- Freiwillige halfen bei der Auslegung und dem späteren Zusammenlegen der Tücher.
Ein Meer aus rot-weissen Modulen
Die Aktion startete am Sonntag und erstreckte sich vom Kunstmuseum über den Münsterplatz bis zur Freien Strasse. Die gesamte Fussgängerzone war mit den speziell angefertigten Picknicktüchern belegt. Insgesamt wurden gut 3200 einzelne Tuchmodule ausgelegt, die ein markantes rot-weisses Muster bildeten. Diese Installation sorgte für ein ungewöhnliches und farbenfrohes Stadtbild.
Die Riklin-Brüder, bekannt für ihre grossformatigen Kunstprojekte, organisierten diese Installation als ihre zehnte Tuchlegung in der Schweiz. Ihr Atelier für Sonderaufgaben in St. Gallen koordinierte das gesamte Vorhaben. Die Idee hinter «Bignik» ist es, durch die Schaffung einer gemeinsamen Fläche Menschen zum Verweilen und zur Interaktion zu animieren.
Faktencheck
- Fläche: 24'000 Quadratmeter Picknicktuch.
- Module: Rund 3200 einzelne rot-weisse Tücher.
- Künstler: Frank und Patrik Riklin.
- Ort: Münsterplatz, Freie Strasse und Umgebung in Basel.
Das Konzept hinter «Bignik»
Frank und Patrik Riklin sehen ihr Projekt als ein «grosskariertes Gemeinschaftswerk». Es soll in einer Zeit, in der das «Kleinkarierte an seine Grenzen stösst», ein Zeichen für gemeinsames Handeln setzen. Die Künstler möchten damit Menschen im öffentlichen Raum «verweben» und ihnen ein aussergewöhnliches, gemeinsames Erlebnis ermöglichen. Es geht darum, Barrieren abzubauen und Begegnungen zu fördern.
«Die Idee ist, Menschen im öffentlichen Raum zu 'verweben' und ihnen ein unübliches gemeinsames Erlebnis zu ermöglichen.»
Das Projekt fordert die Teilnehmer auf, aktiv mitzumachen. Freiwillige halfen nicht nur bei der Auslegung der Tücher, sondern nutzten die temporäre Decke über dem Asphalt auch für gemeinsame Picknicks. Dies unterstreicht den partizipativen Ansatz des Kunstwerks.
Logistik und Sicherheit
Für die Dauer der Installation waren die betroffenen Strassen, Plätze und Gassen bis 18 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt. Auch das Parking Kunstmuseum war zwischen 15 und 17 Uhr nicht zugänglich. Die Zugänglichkeit für Hilfs- und Rettungsfahrzeuge sowie für Anwohner, Rollstuhlfahrer und Kurierdienste war jedoch jederzeit gewährleistet. Dies zeigt die sorgfältige Planung und Koordination des Projekts im urbanen Umfeld.
Hintergrund der Riklin-Brüder
Frank und Patrik Riklin sind für ihre ungewöhnlichen Kunstprojekte bekannt, die oft soziale und gesellschaftliche Fragen thematisieren. Ihr Atelier für Sonderaufgaben in St. Gallen entwickelt Konzepte, die den öffentlichen Raum neu interpretieren und zur Interaktion anregen. Frühere «Bignik»-Installationen fanden bereits in verschiedenen Schweizer Städten statt, darunter St. Gallen, Degersheim SG und Trogen AR. Jedes Projekt betont die Bedeutung von Gemeinschaft und kollektiver Erfahrung.
Bedeutung für die Stadt Basel
Für Basel stellte das «Bignik»-Projekt eine besondere Bereicherung dar. Es bot den Bewohnern und Besuchern der Stadt eine einzigartige Gelegenheit, den öffentlichen Raum neu zu erleben. Solche temporären Kunstinstallationen tragen dazu bei, das kulturelle Angebot einer Stadt zu erweitern und die Lebensqualität zu steigern. Sie schaffen Gesprächsanlässe und fördern den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft. Die rot-weisse Farbgebung der Tücher, die an die Schweizer Flagge erinnert, verlieh dem Gemeinschaftswerk eine zusätzliche lokale Identität.
Die positive Resonanz der Teilnehmer und Zuschauer unterstreicht den Erfolg des Projekts. Viele Menschen versammelten sich zum Picknick auf den Tüchern und genossen die ungewohnte Atmosphäre. Dies zeigt, dass Kunst im öffentlichen Raum eine wichtige Rolle spielen kann, um Menschen zusammenzubringen und neue Perspektiven auf die Stadt zu eröffnen. Solche Initiativen fördern die Kreativität und den Austausch in der Gesellschaft.
Ausblick und Wirkung
Nach 16 Uhr begannen die Freiwilligen mit dem Zusammenlegen der Tücher. Diese wurden anschliessend in Kisten verpackt und für zukünftige Projekte aufbewahrt. Das «Bignik»-Projekt ist nicht nur eine einmalige Aktion, sondern ein fortlaufendes Kunstwerk, das an verschiedenen Orten weiterentwickelt wird. Die gesammelten Tücher können bei weiteren Installationen erneut verwendet werden, was dem Projekt einen nachhaltigen Charakter verleiht.
Die Wirkung solcher Projekte reicht über den eigentlichen Veranstaltungstag hinaus. Sie bleiben als gemeinschaftliche Erinnerungen bestehen und inspirieren möglicherweise zu weiteren Initiativen im Bereich der Kunst und des sozialen Engagements. Die Riklin-Brüder demonstrieren mit «Bignik», dass Kunst nicht nur in Museen stattfindet, sondern aktiv den öffentlichen Raum gestalten und beleben kann.