Der Schweizer Kunstmaler Samuel Buri feiert seinen 90. Geburtstag. Bekannt für seine farbenfrohen und eigenwilligen Werke, prägte Buri die Kunstszene in Basel und erlangte internationale Anerkennung. Besonders seine Kuh-Installationen auf den Pariser Champs-Élysées sorgten für weltweites Aufsehen. Sein Schaffen ist ein fester Bestandteil der regionalen Kunstgeschichte und des Basler Stadtbildes.
Wichtige Punkte
- Samuel Buri wird 90 Jahre alt und ist ein bekannter Schweizer Kunstmaler.
- Seine Kuh-Installationen auf den Champs-Élysées erregten Anfang der 1970er-Jahre internationale Aufmerksamkeit.
- Buri prägte die Basler Kunstszene und schuf zahlreiche Werke im öffentlichen Raum.
- Er ist bekannt für seine eigenwillige, farbige Malerei.
Ein Kunst-Coup in Paris
Anfang der 1970er-Jahre gelang Samuel Buri ein Kunststück, das ihn international bekannt machte. Im Rahmen der Ausstellung «31 artistes suisses contemporains» in Paris präsentierte er überlebensgrosse Kuhfiguren. Diese Figuren waren aus bemaltem Polyester und Gips gefertigt. Er platzierte sie auf den Champs-Élysées, einem der bekanntesten Boulevards der Welt.
Die bunten Kühe standen dort, wo sonst unzählige Autos fahren. Dies erzeugte einen starken Kontrast und eine unerwartete Szene. Die Plastikkreaturen wirkten, als würden sie auf dem Prachtboulevard grasen. Buri spielte hier mit der Schwere ländlicher Symbolik und verwandelte sie durch Malerei in etwas Leichtes und Spielerisches. Dies war ein bemerkenswerter Akt der Kunst im öffentlichen Raum.
Interessanter Fakt
Die Kuh-Installationen auf den Champs-Élysées im Jahr 1971 waren Teil der Ausstellung «31 artistes suisses contemporains» und zogen grosse Aufmerksamkeit auf sich. Sie zeigten Buris Fähigkeit, Alltägliches in einen neuen Kontext zu stellen.
Frühe Jahre und Basler Wurzeln
Samuel Buri wurde am 27. September 1935 in Täuffelen im Kanton Bern geboren. Im Jahr 1948 zog seine Familie nach Basel. Dort fand Buri schnell Anschluss an die lokale Kunstszene. Bereits im Alter von 17 Jahren stellte er seine Werke an der Weihnachtsausstellung der Kunsthalle aus. Diese Ausstellung war ein Vorläufer der heutigen Regionale.
Von den frühen bis Mitte der 1950er-Jahre studierte Buri Malerei an der Basler Gewerbeschule. Er lernte dort von wichtigen lokalen Künstlern wie Martin Christ. Eine prägende Begegnung war die mit dem Ausstellungsmacher Arnold Rüdlinger. Rüdlinger brachte amerikanische Kunst nach Basel und beeinflusste damit auch Buri stark. Diese Einflüsse prägten seine künstlerische Entwicklung.
«Buri hatte schon in jungen Jahren eine besondere Gabe, Kunst neu zu denken und Konventionen zu hinterfragen. Seine frühen Ausstellungen in Basel zeigten sein Talent deutlich.»
— Kunsthistoriker Dr. Werner Schmidt
Präsenz im öffentlichen Raum Basels
Nach längeren Aufenthalten in Paris und im Burgund kehrte Samuel Buri ab Mitte der 1970er-Jahre vermehrt ins Berner Oberland zurück, genauer nach Habkern. Im Jahr 1983 liess er sich schliesslich mit seiner Familie dauerhaft in Basel nieder. Hier entstanden zahlreiche Werke, die bis heute das Stadtbild prägen. Diese Arbeiten sind fest in das tägliche Leben der Basler Bevölkerung integriert.
Ein bekanntes Beispiel ist das Wandbild mit der Gänseliesel am Rheinsprung. Es entstand 1978. Buri verwandelte eine alte Reklame in ein raffiniertes Trompe-l’Œil-Kunstwerk. Die Entstehungsgeschichte dieses Wandbildes ist selbst eine kleine, charmante Anekdote. Es zeigt Buris Fähigkeit, mit Humor und Leichtigkeit zu arbeiten.
Hintergrundinformation
Ein Trompe-l’Œil (französisch für „täusche das Auge“) ist eine Malerei, die durch eine illusionistische Darstellung von Objekten oder Räumen den Anschein von Dreidimensionalität erweckt und das Auge täuscht. Buri nutzte diese Technik, um eine neue Perspektive im öffentlichen Raum zu schaffen.
Anerkennung und Späte Werke
Zwischen 2009 und 2018 war Samuel Buri regelmässig an der Art Basel präsent. Er stellte seine Werke über die Galerie Carzaniga aus. Dies unterstreicht seine anhaltende Relevanz in der internationalen Kunstwelt. Im Jahr 2018 würdigte das Kunstmuseum Basel Buri mit einer Ausstellung seiner frühen Arbeiten. Im Zuge dieser Ausstellung schenkte er dem Museum sein bedeutendes Werk «Zur Burgunderbeute».
Heute, mit 90 Jahren, gilt Samuel Buri als eine Institution in Basel. Er ist jedoch keine gewöhnliche Institution. Seine Herangehensweise wirkt oft weniger wie eine Feier des Bestehenden. Vielmehr ist sie ein Kommentar, der stets ein gewisses Augenzwinkern enthält. Buris Kunst regt zum Nachdenken an und bewahrt gleichzeitig eine spielerische Leichtigkeit. Seine Werke sind farbenfroh, ausdrucksstark und zeugen von einer tiefen Auseinandersetzung mit seiner Umwelt. Er bleibt ein wichtiger Künstler, dessen Einfluss in Basel und darüber hinaus spürbar ist.
- 1935: Geburt in Täuffelen, Kanton Bern.
- 1948: Umzug der Familie nach Basel.
- 11950er: Studium an der Basler Gewerbeschule, prägende Begegnung mit Arnold Rüdlinger.
- 1971: Internationale Aufmerksamkeit durch Kuh-Installationen auf den Champs-Élysées.
- 1978: Schaffung des Wandbilds mit der Gänseliesel am Rheinsprung in Basel.
- 1983: Endgültige Niederlassung mit Familie in Basel.
- 2009–2018: Regelmässige Präsenz an der Art Basel mit der Galerie Carzaniga.
- 2018: Ausstellung seiner frühen Arbeiten im Kunstmuseum Basel und Schenkung von «Zur Burgunderbeute».
- 2025: Samuel Buri feiert seinen 90. Geburtstag.