Das internationale Literaturfestival Buch Basel hat seine Tore geöffnet und lädt Literaturbegeisterte für drei Tage zu einem vielfältigen Programm ein. Von internationalen Bestsellerautoren bis hin zu lokalen Stimmen bietet das Festival Lesungen, Podiumsgespräche und Performance-Kunst. Die Veranstaltung ist ein wichtiger Treffpunkt für die Literaturszene der Region.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Buch Basel präsentiert ein breites Spektrum an Literatur, von internationalen Grössen bis zu lokalen Talenten.
- Der Schweizer Buchpreis wird im Rahmen des Festivals verliehen, was für zusätzliche Spannung sorgt.
- Autoren wünschen sich mehr Raum für digitale Buchkultur und ungewöhnliche Leseformate an aussergewöhnlichen Orten.
- Das Festival zieht viele junge Menschen an und fördert die Leidenschaft für das Lesen.
Das Programm: Eine Mischung aus Altbewährtem und Neuem
Das diesjährige Programm der Buch Basel ist umfangreich. Es umfasst Lesungen von internationalen Grössen wie Liv Strömquist und Colson Whitehead. Gleichzeitig erhalten lokale Schriftsteller und die Nominierten für den Schweizer Buchpreis eine wichtige Plattform. Die Verleihung des Schweizer Buchpreises am Sonntag bildet einen Höhepunkt des Festivals.
Die Besucher erwartet eine Fülle von Veranstaltungen. Diese reichen von klassischen Lesungen bis zu interaktiven Formaten. Viele Autoren und Literaturkenner betonen die besondere Atmosphäre, die das Festival in die Stadt bringt.
Faktencheck
- Dauer: 3 Tage voller Literatur.
- Highlights: Internationale Bestsellerautoren und lokale Stimmen.
- Auszeichnung: Verleihung des Schweizer Buchpreises am Sonntag.
Stimmen aus der Basler Literaturszene
Lokale Autoren teilen ihre persönlichen Erwartungen und Wünsche für das Festival. Ihre Perspektiven geben Einblick in die Bedeutung der Buch Basel für die regionale Literaturlandschaft.
Josia Jourdan: Fokus auf Podiumsgespräche und digitale Kultur
Josia Jourdan, Autor von «Fehlfunktion», freut sich besonders auf die Podiumsgespräche. Er erhofft sich neue Einblicke und Perspektiven. Ein spezifisches Interesse gilt der Diskussion über «Sprachen, in denen Afrika liest». Gleichzeitig äussert Jourdan den Wunsch nach mehr Diskussionen über Künstliche Intelligenz und Literatur. Für die Zukunft des Festivals wünscht er sich mehr Raum für digitale Buchkultur.
«Ich freue mich ganz besonders, den Podiumsgesprächen zu lauschen und hoffentlich neue Blickwinkel mitzunehmen. Ich hätte dieses Jahr gerne über KI und Literatur diskutiert. In zukünftigen Programmen würde ich mir noch mehr Raum für Digitale Buchkultur wünschen.»
Denise Buser: Die Magie der Bücher und das Publikum
Denise Buser, die jüngst «Die Altenboomer» veröffentlichte, beschreibt die Buch Basel als eine gute Geschichte. Schon am ersten Tag tauche man in die «magische Welt der Bücher und ihrer Autor*innen» ein. Für sie ist das lauschende Publikum in den Lesesälen das eigentliche Highlight. Buser betont die hohe Qualität des Angebots und regt an, auch die Literaturveranstaltungen ausserhalb des Festivals stärker zu beleuchten, die an den übrigen 362 Tagen in Basel stattfinden.
Hintergrund: Schweizer Buchpreis
Der Schweizer Buchpreis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen für Literatur in der Schweiz. Er wird jährlich im Rahmen der Buch Basel verliehen und ehrt herausragende Werke aus der Schweizer Literaturszene. Die Nominierungen sind oft ein Gradmesser für aktuelle Trends und wichtige Stimmen.
Junge Leser und Nischenprogramme
Das Festival ist nicht nur ein Treffpunkt für etablierte Leser, sondern zieht auch viele junge Menschen an.
Tim Altermatt: Begeisterung für junge Leser und Nischen
Tim Altermatt, dessen Debüt «Mimikry» die Gentrifizierung thematisiert, schätzt an der Buch Basel weniger einzelne Auftritte. Für ihn ist das literarische Grundrauschen rund um den Claraplatz entscheidend. Er hebt die Vielzahl junger Menschen hervor, die das Festival anzieht. Dies bestärkt ihn in der Annahme, dass die Leidenschaft für das Lesen bei jungen Generationen ungebrochen ist. Altermatt wünscht sich, dass das Festival weiterhin ein vielfältiges Programm bietet und sowohl Stars als auch Anfängern gleiche Aufmerksamkeit schenkt.
Carolin Amlinger: Atmosphäre und partizipative Formate
Carolin Amlinger, Co-Autorin des Bestsellers «Zerstörungslust», freut sich auf die besondere Atmosphäre, die Basel zu einem Ort der Literatur macht. Sie ist gespannt auf die partizipativen Formate, die es den Lesern ermöglichen, nach einer Lesung direkt über das Gelesene zu diskutieren. Amlinger merkt an, dass es wohl schwer ist, Nicht-Lesende für ein solches Festival zu begeistern, da es sich primär an «Book Lovers» richtet.
Vielfältige Interessen und neue Impulse
Die persönlichen Highlights der Autoren zeigen die Bandbreite des Festivals.
Wolfgang Bortlik: Von Comic-Kunst bis Fussball
Wolfgang Bortlik, bekannt für seinen Krimi «Die drei schönsten Toten von Basel», hat diverse Interessen. Er freut sich auf die Eröffnungsrede der schwedischen Comic-Künstlerin Liv Strömqvist. Ein ungewöhnliches Highlight für ihn ist das Fussballspiel der Schweizer Literatur-Nati gegen deutsche Kollegen am Samstag. Am Sonntag plant er einen Besuch des Kinderbuchfestivals mit seinen Enkelinnen. Bortliks Kommentar zum Programm lautet: «Weniger wäre vielleicht mehr!»
Vera Hohleiter: Nominiertenlesungen und ungewöhnliche Orte
Vera Hohleiter, die dieses Jahr ihr Debüt «Jenseits der Dinge» veröffentlichte, sieht die Nominiertenlesungen als Herzstück des Festivals. Sie freut sich besonders auf die Lesung von Melara Mvogdobo, deren Buch ihrer Meinung nach den Schweizer Buchpreis verdient hätte. Hohleiter erinnert sich an frühere Festivals, die mit Lesungen an ungewöhnlichen Orten wie Schuhgeschäften oder Yogaschulen experimentierten. Nach der pandemiebedingten Konzentration auf das Volkshaus wünscht sie sich eine Rückkehr zu diesen innovativen Formaten an aussergewöhnlichen Orten, da diese für Autoren interessanter seien als klassische Lesungen.
- Melara Mvogdobo: Nominiert für den Schweizer Buchpreis mit «Grossmütter».
- Buchclübli mit Vali: Diskutiert Mvogdobos Werk und empfängt Boban Lapčević.
Martin R. Dean: Grosse Namen und persönliche Entdeckungen
Martin R. Dean, der 2024 mit «Tabak und Schokolade» für den Schweizer Buchpreis nominiert war, freut sich auf Lesungen von Christian Kracht, Eva Seck, Wolfgang Bortlik, Colson Whitehead und Dorothee Elmiger. Er empfindet das Programm als so üppig, dass man kaum etwas vermissen könne. Dean wünscht sich persönlich mehr Schreibende aus der Schweiz und würde gerne Autoren wie die Belgierin Gaea Schoeters erleben.
Eva Seck: Vielfalt und Vertrauen ins Festivalteam
Eva Seck, deren Buch «Versickerungen» Lyrik und Prosa verbindet, nennt mehrere Highlights. Dazu gehören die Lesung von Heike Geißler mit «Arbeiten» und die Veranstaltung mit Gilda Sahebi, die über Verbundenheit spricht. Auch das Gespräch zwischen Dorothee Elmiger und Clara Heinrich ist für sie ein wichtiger Programmpunkt. Seck hat volles Vertrauen in das Festivalteam und dessen Fähigkeit, ein sorgfältiges und vielfältiges Programm zu gestalten.
Verena Stössinger: Von Eröffnung bis Zufallsfunde
Verena Stössinger, Autorin von «Die Gespenstersammlerin», nennt neben der Eröffnung und Preisverleihung zahlreiche Highlights. Dazu zählen Dorothee Elmiger, Georgi Gospodinov mit «Der Gärtner und der Tod», Katja Fusek und Annette Hug. Sie schätzt zudem die Formate «Sharing Stories & Shared Reading» und die Buchobjekte der Schule für Gestaltung. Für Stössinger sind auch Zufallsfunde, Büchertische und Gespräche entscheidend für das Festivalerlebnis. Sie fragt sich, wie die Welt in einem Jahr aussehen wird und ob es dann noch unumgänglicher sein wird, sich klaren politischen Fragen zu stellen.





