In Kaiseraugst wird es einen zweiten Wahlgang für das Gemeindepräsidium geben. Weder der amtierende Präsident Jean Frey (SVP) noch sein Herausforderer Oliver Jucker (SP) erreichten am Sonntag das absolute Mehr der Stimmen. Die Stichwahl findet am 30. November statt. Dario Roth (FDP) wurde als neuer Gemeinderat mit dem besten Ergebnis gewählt.
Wichtigste Punkte
- Keiner der Kandidaten erreichte im ersten Wahlgang das absolute Mehr für das Gemeindepräsidium.
- Jean Frey (SVP) erhielt 506 Stimmen, Oliver Jucker (SP) 482 Stimmen.
- Ein zweiter Wahlgang ist für den 30. November angesetzt.
- Dario Roth (FDP) wurde mit 798 Stimmen als neuer Gemeinderat gewählt und erzielte das beste Resultat.
- Die Wahlbeteiligung lag bei 38,4 Prozent.
Erster Wahlgang ohne klares Ergebnis
Die Wahl des Gemeindepräsidenten für die Amtsperiode 2026 bis 2029 bleibt vorerst ungeklärt. Am Sonntag, dem Wahltag, konnte keiner der beiden Bewerber die erforderliche Stimmenzahl erreichen, um direkt gewählt zu werden. Das absolute Mehr lag bei 541 Stimmen. Dies bedeutet, dass mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen auf einen Kandidaten entfallen muss.
Jean Frey von der SVP, der seit Juni als Gemeindepräsident amtiert, erhielt 506 Stimmen. Er lag damit knapp vor seinem Konkurrenten. Oliver Jucker von der SP konnte 482 Stimmen für sich verbuchen. Der Unterschied zwischen den beiden Kandidaten betrug lediglich 24 Stimmen.
Jean Frey äusserte sich zu seinem Ergebnis: «Mein Resultat ist tipptopp, ich liege vor meinem Konkurrenten. Damit bin ich sehr zufrieden. Es fehlte nicht viel bis zum absoluten Mehr.»
Beide Kandidaten haben bereits angekündigt, im zweiten Wahlgang erneut anzutreten. Dieser ist für den 30. November geplant. Frey erklärte, er wolle «nochmals Vollgas geben und meine Arbeit als Gemeindepräsident gut machen».
Wahlfakten
- Absolutes Mehr Gemeindepräsident: 541 Stimmen
- Jean Frey (SVP): 506 Stimmen
- Oliver Jucker (SP): 482 Stimmen
- Differenz: 24 Stimmen
Jucker sieht sich praktisch gleichauf
Oliver Jucker zeigte sich ebenfalls zufrieden mit seinem Abschneiden. Er betonte die knappe Ausgangslage. «Das ist ein tolles Resultat. Wir liegen praktisch gleichauf», kommentierte Jucker die Ergebnisse. Er möchte einen fairen Wahlkampf führen und seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Die Gemeinde Kaiseraugst hat in diesem Jahr bereits mehrere zweite Wahlgänge erlebt. Dies zeigt eine gewisse Dynamik im politischen Geschehen der Gemeinde. Seit Jahresbeginn folgten die Wahlgänge in dichter Reihenfolge.
Herausforderungen bei der Stimmenauszählung
Die Bekanntgabe der Wahlergebnisse verzögerte sich am Sonntag erheblich. Kandidaten und Öffentlichkeit mussten lange warten. Die Resultate wurden erst nach 18 Uhr veröffentlicht, obwohl die Wahl bereits am Nachmittag geschlossen war. Offenbar gab es technische Probleme beim Auszählen der Stimmen. Diese Verzögerungen führten zu einer angespannten Wartezeit für alle Beteiligten.
Hintergrund: Zweiter Wahlgang
Ein zweiter Wahlgang wird notwendig, wenn im ersten Wahlgang kein Kandidat das absolute Mehr der Stimmen erreicht. Im zweiten Wahlgang ist in der Regel das relative Mehr ausreichend, das heisst, der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt, unabhängig von einem absoluten Mehr. Die genauen Regeln können je nach Kanton und Gemeinde variieren.
Gemeinderatswahl: Neue und Bisherige
Der Gemeinderat für die kommenden vier Jahre ist hingegen bereits komplett gewählt. Die vier bisherigen Mitglieder, die sich zur Wiederwahl stellten, wurden bestätigt. Sie konnten ihre Sitze verteidigen.
Das beste Ergebnis erzielte jedoch ein Neuling: Dario Roth von der FDP. Er kandidierte zum ersten Mal für den Gemeinderat und erreichte ein beachtliches Resultat von 798 Stimmen. Dies positioniert ihn als den Stimmenkönig der Gemeinderatswahl.
- Dario Roth (FDP, neu): 798 Stimmen
- Oliver Jucker (SP, bisher): 796 Stimmen
- Andrea Hügli (parteilos, bisher): 792 Stimmen
- Jean Frey (SVP, bisher): 703 Stimmen
- Markus Zumbach (SP, bisher): 670 Stimmen
Das absolute Mehr für die Gemeinderatswahl lag bei 497 Stimmen. Alle genannten Kandidaten übertrafen diese Marke deutlich.
Vizepräsident bestätigt, weiterer Kandidat nicht gewählt
Markus Zumbach (SP) wurde als Vizepräsident des Gemeinderats bestätigt. Er erhielt 547 Stimmen. Das absolute Mehr für diese Position lag bei 481 Stimmen. Zumbach zeigte sich zufrieden mit diesem Ergebnis und der Tatsache, dass seine Wahl bereits im ersten Wahlgang erfolgreich war.
Markus Zumbach kommentierte: «Ich bin zufrieden mit diesem Ergebnis – und damit, dass es im ersten Wahlgang geklappt hat.»
Ein weiterer neuer Kandidat, Loris Birrer (parteilos), erhielt 624 Stimmen. Obwohl er das absolute Mehr von 497 Stimmen ebenfalls überschritt, konnte er nicht in den Gemeinderat einziehen. Dies liegt daran, dass er als Überzähliger galt, da bereits genügend Sitze durch die anderen Kandidaten besetzt waren. Beat Bättig (parteilos), ebenfalls neu, erreichte 392 Stimmen und wurde somit nicht gewählt.
Die Wahlbeteiligung in Kaiseraugst lag bei 38,4 Prozent. Dies ist ein wichtiger Indikator für das Interesse der Bevölkerung an den lokalen politischen Prozessen.
Während die Gemeinderatswahl abgeschlossen ist, blickt Kaiseraugst nun auf den 30. November. An diesem Datum wird die Stichwahl um das Gemeindepräsidium stattfinden. Die Einwohner werden dann erneut zur Urne gerufen, um über die Führung ihrer Gemeinde zu entscheiden.