Professor Manuel Battegay, ehemaliger Chefarzt für Infektiologie am Universitätsspital Basel, wurde am Donnerstagabend mit dem Anerkennungspreis der Vereinigung «Starke Region Basel/Nordwestschweiz» ausgezeichnet. Die Zeremonie fand in der Aula der Universität Basel vor rund 200 Gästen statt. Battegay, der kürzlich seinen 65. Geburtstag feierte, wurde für seine langjährigen Verdienste in Medizin, Forschung und Lehre gewürdigt.
Wichtige Punkte
- Manuel Battegay erhielt den Anerkennungspreis der Vereinigung «Starke Region Basel/Nordwestschweiz».
- Er wurde für seine Rolle als Chefarzt für Infektiologie und seine Arbeit während der Covid-19-Pandemie geehrt.
- Basler Regierungsrat Lukas Engelberger lobte Battegay als einen der bedeutendsten Mediziner Basels der letzten Jahrzehnte.
- Battegay betonte in seiner Dankesrede die Bedeutung von lebenslangem Lernen und Authentizität.
Anerkennung für ein Lebenswerk
Die Verleihung des Anerkennungspreises würdigt Battegays herausragenden Beitrag zur Medizin und zur Region Basel. Bis 2023 leitete er die Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel. Gleichzeitig war er als Professor für Infektiologie und Innere Medizin an der Universität Basel tätig. Seine Arbeit umfasste Forschung und Lehre, die das medizinische Fachgebiet massgeblich prägten.
Wichtige Fakten
- Manuel Battegay war bis 2023 Chefarzt der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel.
- Er lehrte als Professor für Infektiologie und Innere Medizin an der Universität Basel.
- Die Auszeichnung erfolgt durch die Vereinigung «Starke Region Basel/Nordwestschweiz».
Rolle während der Pandemie
Eine zentrale Rolle spielte Professor Battegay während der Covid-19-Pandemie ab 2020. Er war Mitglied der Covid-19-Taskforce des Bundes. In dieser Funktion beriet er die Schweizer Regierung und die Öffentlichkeit in einer kritischen Phase. Seine Expertise war entscheidend für die Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung des Virus. Er stellte sich den Herausforderungen der öffentlichen Kommunikation und der wissenschaftlichen Unsicherheiten.
«Ja, Herr Battegay, jetzt wissen wir als Bundesrat – Kommunikation ist wichtig.»
Simonetta Sommaruga während einer Sitzung der Bundesrats-Taskforce
Battegay erinnerte sich schmunzelnd an einen prägenden Moment mit der damaligen Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Ihr Hinweis auf die Bedeutung der Kommunikation verdeutlichte ihm die Wichtigkeit von Besonnenheit. Er nahm diese Anmerkung als Lektion in Demut an. Dies zeigt seine Fähigkeit zur Selbstreflexion und Anpassung, auch unter hohem Druck.
Laudationes und Würdigungen
Die Basler Ständerätin Eva Herzog hielt die Laudatio für Manuel Battegay. Sie hob hervor, wie sein familiäres Umfeld seine Entwicklung prägte. Sein Vater, der Psychiater Raymond Battegay, vermittelte ihm Sensibilität für Menschen. Von seiner Mutter, die aus dem Irak stammte, lernte er, über Grenzen hinwegzublicken und die Welt ganzheitlich zu sehen. Diese Einflüsse formten seine offene und neugierige Persönlichkeit.
Hintergrundinformationen
Die Vereinigung «Starke Region Basel/Nordwestschweiz» setzt sich für die Förderung der regionalen Entwicklung und die Anerkennung von Persönlichkeiten ein, die sich um die Region verdient gemacht haben. Der Anerkennungspreis wird an Personen verliehen, die durch ihr Engagement und ihre Leistungen einen besonderen Beitrag zur Stärkung der Region leisten.
Lob von Regierungsrat Engelberger
Lukas Engelberger, der Basler Gesundheitsdirektor, sprach ebenfalls ein Grusswort. Er erinnerte sich an Battegays mutiges Handeln während der Covid-Pandemie. Battegay habe sich nicht gescheut, Verantwortung zu übernehmen und Prognosen zu wagen, selbst in unsicheren Zeiten. Engelberger würdigte Battegay als «einen der bedeutendsten Mediziner Basels der letzten Jahrzehnte». Diese Aussage unterstreicht Battegays Einfluss auf die Basler Gesundheitslandschaft.
Battegays Lebenslektionen
In seiner Dankesrede teilte Manuel Battegay persönliche Lernpunkte aus seinem Leben. Er betonte die Bedeutung von lebenslangem Lernen. Er hob hervor, dass eine kritische Haltung gegenüber Evidenz vor der Verbreitung von Falschinformationen schützt. Ein wichtiger Satz für ihn sei: «Das wissen wir nicht.» Dieser Satz zeige die Notwendigkeit, Unsicherheiten anzuerkennen und nicht vorzugeben, alles zu wissen.
Authentizität als Leitprinzip
Ein weiterer Grundsatz Battegays ist die Authentizität. Er ermutigte die Anwesenden, sich nicht ständig mit anderen zu vergleichen. Er betonte, dass Erfüllung nicht darin liegt, alles können zu wollen. Vielmehr entstehe sie in Zusammenarbeit mit Weggefährtinnen und Weggefährten. Diese Botschaft unterstreicht die Wichtigkeit von Teamarbeit und gegenseitiger Unterstützung im Berufs- und Privatleben.
Battegays Glaubenssätze
- Lebenslanges Lernen: Kritisch nach Evidenz schauen, um Fake News zu vermeiden.
- Anerkennen von Unsicherheit: «Das wissen wir nicht» ist ein guter Satz.
- Authentizität: Sich nicht ständig vergleichen, Erfüllung durch Zusammenarbeit finden.
Am Ende der Zeremonie richtete Battegay einen persönlichen Gruss an seine Ehefrau Muriel. Sie leben seit fast fünfzig Jahren zusammen. Dies zeigt die Bedeutung privater Unterstützung neben den beruflichen Erfolgen.