Der FC Basel steht vor einer grossen Herausforderung in der Europa League. Am Donnerstagabend empfängt das Team von Trainer Ludovic Magnin den formstarken deutschen Bundesligisten VfB Stuttgart im St. Jakob-Park. Trotz der klaren Aussenseiterrolle hofft der FCB auf die Unterstützung der heimischen Fans in einem ausverkauften Stadion, um eine Überraschung zu schaffen.
Ungleiche Vorzeichen für Basel und Stuttgart
Die Ausgangslage vor dem europäischen Duell könnte unterschiedlicher kaum sein. Während der FC Basel mit zwei Niederlagen in Folge zu kämpfen hat, reist der VfB Stuttgart mit dem Selbstvertrauen von drei Siegen in Serie an. Diese gegensätzliche Formkurve prägt die Erwartungen an die Partie.
Die Basler mussten sich zuletzt in der Meisterschaft dem FC Luzern mit 1:2 geschlagen geben. Auch das erste Gruppenspiel in der Europa League ging eine Woche zuvor mit 1:2 beim SC Freiburg verloren. Der knappe Sieg im Cup gegen Étoile Carouge Mitte September war ebenfalls keine überzeugende Vorstellung.
Im Gegensatz dazu präsentiert sich der VfB Stuttgart in starker Verfassung. Das Team belegt aktuell den fünften Platz in der deutschen Bundesliga und hat seine letzten drei Pflichtspiele gewonnen. Die Mannschaft strotzt vor Offensivkraft und gilt als klarer Favorit für das Spiel in Basel.
Die wichtigsten Fakten zum Spiel
- Wettbewerb: Europa League, 2. Gruppenspieltag
- Begegnung: FC Basel gegen VfB Stuttgart
- Datum: Donnerstag
- Stadion: St. Jakob-Park, Basel (ausverkauft)
- Ausgangslage: Basel gilt als Aussenseiter gegen formstarke Stuttgarter.
Stimmen aus dem Basler Lager
Trotz der schwierigen Ausgangslage geben sich die Verantwortlichen beim FC Basel kämpferisch. Torhüter Marwin Hitz räumt die Rolle seines Teams offen ein, betont aber die Chance, die sich vor heimischem Publikum bietet.
"Wir sind sicher Aussenseiter. Aber daheim vor ausverkauftem Haus werden wir alles probieren und hoffentlich Punkte holen", erklärte der erfahrene Schlussmann im Vorfeld der Partie.
Für Hitz ist die jüngste Niederlage gegen Luzern kein Hemmschuh, sondern zusätzliche Motivation. Er sieht die Chance, das Resultat nur wenige Tage später zu korrigieren. Seiner Meinung nach hat die Mannschaft gegen Luzern ein gutes Spiel gemacht, war überlegen, aber im Abschluss zu unkonzentriert.
Magnin fordert den Funken zum Publikum
Auch Trainer Ludovic Magnin zeigt sich überzeugt von der Mentalität seiner Mannschaft. Er verspricht den Fans vollen Einsatz und hofft auf eine besondere Atmosphäre im Stadion.
"Die Einstellung wird stimmen, davon bin ich zu 100 Prozent überzeugt. Wir wollen gut starten, damit der Funke aufs Publikum springt und wir einen tollen Abend erleben", so Magnin.
Der Trainer ist sich der Stärken des Gegners bewusst. Er beschreibt Stuttgart als eine Mannschaft mit "extremem Offensivdrang" und "extremer Wucht". Schnelle Stürmer und dribbelstarke Spieler zeichnen den Bundesligisten aus. Magnin sieht das Spiel auch als Prestigeduell: "Sie wollen zeigen, dass die Bundesliga weiter als die Schweizer Liga ist. Wir wollen zeigen, dass wir mithalten können."
Statistiken und persönliche Bilanzen
Einige Spieler auf beiden Seiten haben eine besondere Beziehung zum Gegner. Diese persönlichen Geschichten verleihen dem Duell zusätzliche Würze.
Marwin Hitz: Der Stuttgart-Spezialist
Basels Torhüter Marwin Hitz hat eine beeindruckende persönliche Bilanz gegen den VfB Stuttgart. In seiner Zeit in der Bundesliga bei Augsburg und Dortmund traf er 9 Mal auf die Schwaben. Das Resultat: 7 Siege, 1 Unentschieden und nur 1 Niederlage. Diese Statistik könnte ihm zusätzliches Selbstvertrauen geben.
Wiedersehen mit alten Bekannten
Auf Seiten der Stuttgarter gibt es zwei Spieler mit einer Vergangenheit im Schweizer Fussball. Der ehemalige Luzerner Verteidiger Luca Jaquez hat gute Erinnerungen an den FC Basel. In seiner letzten Begegnung vor gut einem Jahr erzielte er sogar den Siegtreffer gegen den FCB.
Eine offene Rechnung hat hingegen Ermedin Demirovic. Der bosnische Stürmer spielte vor fünf Jahren leihweise für den FC St. Gallen. In einem Spiel gegen den FC Basel erlebte er damals eine empfindliche 0:5-Niederlage. Er wird auf eine Revanche hoffen.
Ein Blick in die Geschichte
Offizielle Pflichtspiele zwischen dem FC Basel und dem VfB Stuttgart sind eine Seltenheit. Die einzigen beiden Begegnungen fanden vor langer Zeit statt und endeten beide zugunsten des deutschen Vereins.
Das Duell von 1978
In der Saison 1978/79 trafen die beiden Klubs in der ersten Runde des UEFA-Cups aufeinander. Der VfB Stuttgart setzte sich damals mit 3:2 und 4:1 klar durch. Eine interessante Randnotiz: Der damalige Trainer des FC Basel war Helmut Benthaus, der einige Jahre später selbst das Traineramt in Stuttgart übernahm.
Nach 47 Jahren bietet sich für den FC Basel nun die Gelegenheit zur Revanche. Ob die Mannschaft diese Chance nutzen kann, wird sich am Donnerstagabend zeigen. Die Unterstützung der Fans im ausverkauften St. Jakob-Park wird dabei ein entscheidender Faktor sein.