Ein ungewöhnliches Himmelsphänomen hat in Basel für Aufsehen gesorgt: Mehrere Leserreporter meldeten einen intensiv lila leuchtenden Himmel über der Stadt. Dieses seltene Schauspiel, das zunächst an Polarlichter erinnerte, führte zu Spekulationen über seine Herkunft. Die Analyse der Umstände deutet jedoch auf eine wahrscheinlichere, lokale Ursache hin.
Wichtige Erkenntnisse
- Der Himmel über Basel zeigte sich in intensivem Lila.
- Polarlichter in der Schweiz sind selten, aber möglich.
- Die Sonnenaktivität ist derzeit hoch, was Polarlichter begünstigt.
- Wachstumslampen des FC Basel im St.-Jakob-Park sind eine wahrscheinliche Ursache.
- Lokale Lichtquellen können den Himmel stark beeinflussen.
Das lila Leuchten über Basel
In den letzten Tagen erreichten die Basel Zeitung mehrere Meldungen und Fotos von Leserreportern aus Basel-Stadt und der näheren Umgebung. Die Bilder zeigten einen auffällig lila gefärbten Himmel, der viele Beobachter überraschte. Ein Leserreporter fragte sich: «Was könnte das sein?» Die intensive Farbe des Himmels führte schnell zu Vermutungen über Naturphänomene.
Eine Leserin äusserte die Annahme:
«Ich glaube, dass das Polarlichter sind.»Diese Hypothese wurde von vielen geteilt, da die Färbung an die bekannten Aurora Borealis erinnerte. Solche Ereignisse sind in der Schweiz jedoch äusserst selten und daher von grossem Interesse.
Faktencheck: Polarlichter in der Schweiz
- Polarlichter entstehen durch geladene Teilchen der Sonne, die auf die Erdatmosphäre treffen.
- Sie sind normalerweise in hohen Breitengraden wie Island, Norwegen oder Schweden zu sehen.
- In der Schweiz sind sie nur bei besonders starken Sonnenstürmen sichtbar.
- Zuletzt wurden im Oktober 2024 Polarlichter in der Schweiz beobachtet.
Sonnenaktivität und Polarlichter
Die Möglichkeit von Polarlichtern in unseren Breitengraden ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Das Phänomen ist auf den Sonnenzyklus zurückzuführen, der sich etwa alle elf Jahre wiederholt. Während dieser Zyklen gibt es Phasen maximaler Sonnenaktivität, in denen vermehrt Sonnenstürme auftreten.
Laut der US-Raumfahrtbehörde Nasa befindet sich die Sonne derzeit in einer solchen Phase erhöhter Aktivität. Diese Phase wird voraussichtlich bis etwa Ende 2025 andauern. Eine erhöhte Sonnenaktivität bedeutet eine grössere Wahrscheinlichkeit für Polarlichter, auch in südlicheren Regionen als üblich. Dies erklärt, warum Polarlichter in der Schweiz grundsätzlich möglich sind, obwohl sie eine Seltenheit darstellen.
Hintergrund: Sonnenzyklus
Der Sonnenzyklus beschreibt die periodische Veränderung der Sonnenaktivität, die sich in der Anzahl der Sonnenflecken und der Häufigkeit von Sonneneruptionen äussert. Ein vollständiger Zyklus dauert durchschnittlich 11 Jahre. Phasen hoher Aktivität können zu stärkeren geomagnetischen Stürmen auf der Erde führen, welche die Sichtbarkeit von Polarlichtern beeinflussen.
Die Rolle des FC Basel und St.-Jakob-Parks
Trotz der potenziellen Möglichkeit von Polarlichtern gibt es eine zweite, wahrscheinlichere Erklärung für den lila Himmel über Basel. Diese ist lokaler Natur und steht im Zusammenhang mit dem St.-Jakob-Park-Stadion des FC Basel.
Im Stadion werden spezielle Wachstumslampen eingesetzt. Diese Lampen dienen dazu, dem Rasen optimale Bedingungen für Wachstum und Regeneration zu bieten. Durch gezieltes Licht und Wärme wird das Gras auch ausserhalb der natürlichen Vegetationsperioden gepflegt. Solche Lampen emittieren oft Licht in spezifischen Spektren, die für das Pflanzenwachstum förderlich sind, und können dabei eine deutliche lila oder pinke Färbung aufweisen.
Das intensive Licht dieser Anlagen kann sich, besonders bei entsprechender Bewölkung oder Dunst, am Himmel widerspiegeln und einen weithin sichtbaren lila Schein erzeugen. Dies ist ein bekanntes Phänomen in der Nähe von Sportstätten, die solche Technologien nutzen.
Künstliches Licht versus Naturspektakel
Die Beobachtungen aus Basel deuten somit eher auf eine künstliche Lichtquelle als auf ein natürliches Himmelsphänomen hin. Während Polarlichter ein faszinierendes Naturspektakel sind, ist der lila Himmel in diesem Fall wohl das Ergebnis moderner Rasenpflege. Diese Technologie gewährleistet, dass der Rasen im St.-Jakob-Park stets in bestem Zustand ist, was für den Spielbetrieb von grosser Bedeutung ist.
Solche lokalen Lichtemissionen können, je nach Wetterlage und Bewölkung, sehr auffällig sein und zu Verwechslungen mit natürlichen Phänomenen führen. Es zeigt, wie moderne Infrastruktur das Stadtbild und sogar den Nachthimmel beeinflussen kann.
Fazit und Ausblick
Der lila Himmel über Basel war ein Blickfang und sorgte für Gesprächsstoff. Obwohl die Idee von Polarlichtern reizvoll ist, deutet die Beweislage stark auf die Wachstumslampen des FC Basel als Ursache hin. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie wichtig es ist, bei ungewöhnlichen Beobachtungen sowohl globale Naturphänomene als auch lokale technische Gegebenheiten in Betracht zu ziehen.
Die Kombination aus moderner Technologie und atmosphärischen Bedingungen kann zu visuellen Effekten führen, die auf den ersten Blick rätselhaft erscheinen. Für die Bewohner Basels bleibt der Anblick des lila Himmels eine interessante Anekdote, die zeigt, wie vielfältig die Einflüsse auf unser tägliches Umfeld sein können.