Als direkte Reaktion auf Sicherheitsbedenken und einen tragischen Unfall wird die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Elsässerstrasse im St. Johann-Quartier ausgeweitet. Ab dem kommenden Winter gilt auf der gesamten Strecke Tempo 30, um insbesondere die Schulwege für Kinder sicherer zu machen.
Die Massnahme betrifft den nördlichen Teil der Strasse vom Voltaplatz bis zur Landesgrenze bei St. Louis. Damit reagiert die Basler Regierung auf eine Petition von Anwohnern und setzt ein klares Zeichen für den Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Winter 2025 gilt auf der gesamten Elsässerstrasse in Basel Tempo 30.
- Die Massnahme soll die Sicherheit für Schulkinder im Quartier St. Johann erhöhen.
- Auslöser waren eine Bürgerpetition und ein tödlicher Unfall im Juni 2024.
- Auch ein Abschnitt der Hüningerstrasse wird zur Tempo-30-Zone.
Neue Tempo-30-Zonen für mehr Sicherheit
Das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt hat die Details der neuen Regelung bekannt gegeben. Bisher galt die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h nur auf dem Abschnitt der Elsässerstrasse zwischen dem St. Johanns-Ring und dem Voltaplatz. Nun wird diese Begrenzung auf die gesamte Länge der Strasse ausgedehnt.
Konkret werden zwei weitere Abschnitte verlangsamt:
- Vom Voltaplatz bis zum Schulhaus Lysbüchel.
- Von der Schlachthofstrasse bis zur Landesgrenze nach Frankreich.
Zusätzlich wird auch die Hüningerstrasse auf dem Teilstück zwischen dem Lothringerplatz und der Kraftstrasse in die neue Tempo-30-Zone einbezogen. Die offiziellen Verfügungen dazu werden am kommenden Samstag im Kantonsblatt publiziert, womit die rechtliche Grundlage für die Umsetzung geschaffen wird.
Schutz für schwächere Verkehrsteilnehmende
Die Regierung betont, dass die neuen Tempo-30-Strecken dem gezielten Schutz von Fussgängern und Velofahrern dienen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Kindergarten- und Schulkindern, die diese Strassen täglich auf ihrem Weg zur Schule nutzen.
Bürgerengagement als treibende Kraft
Die Entscheidung der Behörden ist eine direkte Antwort auf die Anliegen der Quartierbevölkerung. Eine Petition, die sich für sichere Schulwege rund um das Schulhaus Lysbüchel einsetzte, war der entscheidende Anstoss für die Überprüfung der Verkehrssituation.
Eltern und Anwohner hatten wiederholt ihre Sorge über den dichten und schnellen Verkehr auf der Elsässerstrasse geäussert. Die Strasse dient als wichtige Verbindungsachse in Richtung Frankreich und ist entsprechend stark befahren. Die Petition forderte konkrete Massnahmen, um die Gefahren für Kinder zu reduzieren.
Die Ausdehnung der Geschwindigkeitsbegrenzung ist ein wichtiger Schritt, um den Schulweg für unsere Kinder sicherer zu gestalten und auf die Sorgen der Anwohner einzugehen.
Die Umsetzung der Forderung zeigt, dass bürgerschaftliches Engagement in Basel Gehör findet und direkte Auswirkungen auf politische Entscheidungen haben kann. Die neuen Zonen sollen das Sicherheitsgefühl im gesamten Quartier St. Johann verbessern.
Ein tragischer Unfall als Weckruf
Die Dringlichkeit der Massnahme wurde durch ein tragisches Ereignis im Sommer 2024 unterstrichen. Am letzten Schultag vor den Sommerferien ereignete sich an der Kreuzung Elsässerstrasse und Hüningerstrasse ein tödlicher Unfall, bei dem ein Kind von einem Lastwagen erfasst wurde.
Der Unfall löste eine breite Debatte über die Verkehrssicherheit in der Stadt aus und führte zu einer sofortigen Reaktion der Behörden. Als Sofortmassnahme wurde die sogenannte "Konfliktgrün"-Schaltung an der Ampelanlage der Unfallkreuzung aufgehoben. Bei einer solchen Schaltung haben abbiegende Fahrzeuge gleichzeitig Grün wie auch Fussgänger, die die Strasse überqueren.
Überprüfung aller Ampelanlagen
Der tödliche Unfall war der Auslöser für eine umfassende Überprüfung sämtlicher Lichtsignalanlagen im gesamten Kantonsgebiet. Die Behörden untersuchen nun systematisch alle Kreuzungen mit Konfliktgrün-Schaltungen, um potenzielle Gefahrenstellen zu identifizieren und zu entschärfen.
Diese stadtweite Analyse soll sicherstellen, dass ähnliche Tragödien in Zukunft verhindert werden. Die Einführung von Tempo 30 auf der Elsässerstrasse ist somit Teil eines grösseren Konzepts zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in ganz Basel.
Auswirkungen auf den Verkehrsfluss
Die Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h wird den Verkehrsfluss auf einer der wichtigen Ausfallstrassen Basels verändern. Während die Massnahme primär auf Sicherheit abzielt, wird sie auch Auswirkungen auf die Lärmemissionen haben. Langsamer fahrende Fahrzeuge verursachen in der Regel weniger Lärm, was die Lebensqualität für die Anwohner zusätzlich erhöhen dürfte.
Die Umsetzung im kommenden Winter gibt den Verkehrsteilnehmenden Zeit, sich auf die neue Situation einzustellen. Entsprechende Signalisationen werden rechtzeitig installiert, um auf die geänderte Höchstgeschwindigkeit hinzuweisen. Die Behörden appellieren an alle Fahrzeuglenker, die neuen Vorschriften zu respektieren und besonders im Bereich von Schulen und Fussgängerstreifen vorausschauend zu fahren.





