Die Basler Pharmaindustrie, repräsentiert durch Konzerne wie Roche und Novartis, ist seit Jahrzehnten ein zentraler Pfeiler für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region. Diese Unternehmen tragen durch hohe Arbeitsplatzqualität, Steuerzahlungen und umfassendes gesellschaftliches Engagement massgeblich zum Wohlstand und zur Attraktivität Basels bei. Die enge Verflechtung zwischen den global agierenden Pharmafirmen und dem Kanton Basel-Stadt wird oft als Symbiose beschrieben, von der beide Seiten profitieren.
Wichtige Erkenntnisse
- Basler Pharmakonzerne sind entscheidend für die regionale Wirtschaft und den Wohlstand.
- Familien wie jene hinter Roche zeigen starke Verbundenheit mit Basel durch Investitionen und Spenden.
- Umfassendes Engagement in Kultur, Bildung und Sozialem prägt das Stadtbild und die Gesellschaft.
- Führungspersönlichkeiten pflegen Dialog statt Konfrontation und setzen sich für den Standort ein.
- Kritik an der Pharmaindustrie ignoriert oft die tiefgreifenden positiven Beiträge zum Gemeinwohl.
Wirtschaftliche Säule und Arbeitgeber
Die Basler Pharmaindustrie bildet das Rückgrat der regionalen Wirtschaft. Unternehmen wie Roche und Novartis sind nicht nur globale Akteure, sondern auch wichtige lokale Arbeitgeber. Ihre Mitarbeitenden profitieren von guten Löhnen und attraktiven Arbeitsbedingungen. Diese direkten Einkommen tragen erheblich zum regionalen Wohlstand bei.
Darüber hinaus leisten die Pharmaunternehmen erhebliche Steuerzahlungen. Diese fliessen direkt in die Kantonskasse und finanzieren öffentliche Dienstleistungen. Indirekt profitiert die Region auch von den Konsumausgaben der Angestellten und den Aufträgen an zahlreiche Zulieferbetriebe.
Faktencheck: Steuerleistungen
Die Pharmaindustrie leistet jährliche Steuerzahlungen in Milliardenhöhe. Diese Einnahmen sind für den Kanton Basel-Stadt von fundamentaler Bedeutung und sichern dessen finanzielle Stabilität.
Historische Entwicklung der Pharmastandortes
Die heutige Konzentration auf Roche und Novartis ist das Ergebnis einer langen Geschichte. Früher waren weitere bedeutende Firmen wie Ciba, Geigy, Sandoz und Durand & Huguenin in Basel ansässig. Fusionen und Übernahmen führten zur aktuellen Struktur. Die Wurzeln dieser Unternehmen reichen tief in die Basler Geschichte zurück.
Die Entwicklung des Standortes ist geprägt von Innovation und Anpassungsfähigkeit. Basel hat sich über Jahrzehnte als weltweit führendes Zentrum für pharmazeutische Forschung und Produktion etabliert.
Engagement der Eigentümerfamilien
Die Eigentümerfamilien, insbesondere die hinter Roche, zeigen eine bemerkenswerte Verbundenheit mit Basel. Ihr Engagement geht über geschäftliche Interessen hinaus. Sie wohnen weiterhin in der Stadt und engagieren sich vielfältig für die Gemeinschaft.
Ein entscheidender Aspekt dieser Verbundenheit ist die Sicherung des Firmenstandortes. Die bereits realisierten und geplanten Neubauten von Roche am Hauptsitz in Basel sind ein klares Zeichen für dieses Bekenntnis. Diese Investitionen garantieren zukünftige Steuerzahlungen und Arbeitsplätze.
"Die Familie ist erfreulich Basel-zugewandt. Am wichtigsten: Der Firmenstandort ist nicht zu diskutieren. Dies zeigen auch die bereits fertiggestellten und geplanten Neubauten. Das ist wesentlich für entrichtete und künftige Steuerzahlungen in Milliardenhöhe." – Christoph Eymann
Kulturelle und soziale Förderungen
Die Liste der Spenden und Zuwendungen ist lang und vielfältig. Sie umfasst wichtige kulturelle und soziale Projekte. Diese Unterstützung erfolgt oft diskret und in baslerischer Bescheidenheit.
- Kunst und Kultur: Museum für Gegenwartskunst, Kauf des Nationalbankgebäudes für das Kunstmuseum, Mitfinanzierung des Erweiterungsbaus des Kunstmuseums, Bau und Betrieb des Schaulagers, Bau und Betrieb des Tinguely-Museums, Mitfinanzierung des Pharmaziemuseums, Gründung und Betrieb des Spielzeugwelten-Museums.
- Soziales und Bildung: Renovation und Betrieb des Zwinglihauses, Kauf und Umbau der Oekolampad-Kirche, Errichtung des Jazz-Campus, Betrieb des Bird’s Eye Jazzclub, Schaffung von Wohnmöglichkeiten durch Habitat, Betrieb der Tagesinstitution Wirrgarten für Demenzkranke, Schaffung mehrerer Stiftungen zur Unterstützung Bedürftiger.
- Natur und Umwelt: Schenkungen an den Zolli, Schaffung des Biosphärenreservats in der Camargue, Mitbegründung des WWF, Implementierung von Nachhaltigkeitsdenken im Konzern.
- Sport: Führung und Mitfinanzierung des FC Basel, Stiftung des Nachwuchs-Campus.
Hintergrund: Die "Basler Bescheidenheit"
Die "Basler Bescheidenheit" beschreibt eine Haltung, bei der reiche Familien und Unternehmen ihre wohltätigen Beiträge oft ohne grosse öffentliche Inszenierung leisten. Dies ist ein traditioneller Zug der Basler Gesellschaft, der Diskretion und langfristiges Engagement betont.
Novartis' Beitrag zum Gemeinwohl
Auch Novartis zeigt eine starke Verbundenheit mit der Stadt. Die sorgfältige Umsetzung der Fusion von Sandoz und Ciba-Geigy zu Novartis ist ein Beispiel dafür. Das Unternehmen fördert Start-ups und hat einen Campus mit hochwertiger Architektur errichtet.
Das Engagement von Novartis umfasst ebenfalls soziale und kulturelle Bereiche:
- Bildung: Attestlehrstellen für schulisch Schwächere auf Anweisung des CEO.
- Kultur: Unterstützung des Antikenmuseums durch den damaligen CEO, Unterstützung der Kantonsarchäologie bei der Keltensiedlung auf dem Campus.
- Forschung: Initiierung und Mitfinanzierung des Augenheilkunde-Forschungsinstituts IOB durch den Verwaltungsratspräsidenten.
- Soziales: Persönliche Zuwendungen ehemaliger CEOs an Kirchen und karitative Organisationen.
- Sport und Kultur: Sponsoringaktivitäten, die von der Unterstützung des FCB bis zu Schüleraufführungen reichen.
Führungskultur und Dialogbereitschaft
In den Führungsetagen der Basler Pharmafirmen herrschte stets ein liberaler Basler Geist. Bescheidenheit, Zurückhaltung und Engagement für die Allgemeinheit waren prägende Eigenschaften vieler Firmenchefs. Alex Krauer, ehemaliger Chef von Ciba-Geigy und Novartis, war ein Beispiel dafür. Er engagierte sich neben seinen Unternehmensaufgaben im Universitätsrat und führte die Musik-Akademie Basel.
Werkleiter wie Schärli und Randegger suchten den Dialog statt der Konfrontation. Sie interagierten mit Kritikern wie Greenpeace auf Augenhöhe. Ein Beispiel ist das Anbieten warmer Getränke an Aktivisten, die an einem Hochkamin seilten, gefolgt von einem Gesprächsangebot. Ein anderer Fall war eine offene Diskussion mit Gentechgegnern.
Politische Interaktion
Die Interaktion zwischen den Pharmafirmen und der Basler Politik war immer von Respekt geprägt. Christoph Eymann berichtet, in über 40 Jahren Basler Politik nie eine "Herr-im-Haus-Mentalität" oder unangemessene Forderungen erlebt zu haben. Diskussionen fanden stets auf Augenhöhe statt.
Für diese global agierenden Unternehmen wäre es einfach, im Ausland attraktive Bedingungen zu finden. Dennoch haben sie sich bisher nicht aktiv darum bemüht, den Standort Basel zu verlassen. Dies unterstreicht die tiefe Verwurzelung und das gegenseitige Vertrauen.
Kritik an linker Politik
Trotz dieser tiefen Symbiose und dem umfassenden Engagement gibt es politische Kräfte, die das Miteinander stören wollen. Christoph Eymann kritisiert insbesondere linke politische Parteien, die mit Forderungen nach Enteignung und Verstaatlichung der Pharmafirmen agieren.
Eine JUSO-Volksinitiative, die im Erbfall die Hälfte des Eigentums – einschliesslich Firmenanteilen – wegnehmen will, wird als Bedrohung für Basel angesehen. Solche Massnahmen könnten Basel finanziell, sozial und kulturell ärmer machen. Es stellt sich die Frage, ob die SP tatenlos zusieht, wie solche Vorschläge die etablierten Strukturen gefährden.
Zukunftsperspektiven
Die kontinuierliche Investition in Forschung und Entwicklung sowie die Sicherung des Standortes sind entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Basler Pharma und damit für den Wohlstand der Region.





