Die Helvetia Advanced Robotics AG hat die Eröffnung ihrer neuen Produktionsstätte im Switzerland Innovation Park Basel Area in Allschwil bekannt gegeben. Mit einer Investition von 80 Millionen Schweizer Franken sollen in den nächsten zwei Jahren rund 150 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen. Die Anlage wird sich auf die Herstellung von Präzisionsrobotern für die Medizintechnik und die Pharmaindustrie spezialisieren.
Die Bauarbeiten sollen im vierten Quartal dieses Jahres beginnen, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2026 geplant. Das Projekt gilt als bedeutender Impuls für den Technologie- und Wirtschaftsstandort der Region Basel und stärkt die Position der Schweiz im Zukunftsfeld der Robotik.
Das Wichtigste in Kürze
- Investition: 80 Millionen Schweizer Franken fliessen in den neuen Standort.
- Arbeitsplätze: Es werden rund 150 neue Stellen für Fachkräfte geschaffen.
- Standort: Die Fabrik entsteht im Switzerland Innovation Park Basel Area in Allschwil.
- Fokus: Die Produktion konzentriert sich auf Roboter für Medizintechnik und Laborautomation.
- Zeitplan: Baubeginn Ende 2024, Produktionsstart Anfang 2026.
Ein wichtiger Impuls für den Wirtschaftsstandort Basel
Die Entscheidung der Helvetia Advanced Robotics AG für Allschwil ist ein starkes Signal für die Attraktivität der Region Basel. Das Unternehmen, ein aufstrebender Akteur in der Robotikbranche, hat sich bewusst für die Nähe zum Life-Sciences-Cluster entschieden. Die geografische Lage im Dreiländereck bietet zudem logistische Vorteile.
Dr. Eva Reinhard, die CEO des Unternehmens, betonte die strategische Bedeutung des Standorts. In einer offiziellen Mitteilung erklärte sie die Beweggründe für die Wahl.
„Die Region Basel bietet ein einzigartiges Ökosystem aus führenden Pharmaunternehmen, exzellenten Forschungseinrichtungen und einem Pool an hochqualifizierten Fachkräften. Diese Synergien sind für unsere Wachstumsstrategie entscheidend.“
Auch Vertreter der kantonalen Wirtschaftsförderung begrüssen die Ansiedlung. Sie sehen darin eine Bestätigung der langjährigen Bemühungen, den Kanton als führenden Innovationshub zu etablieren. Die Investition wird voraussichtlich weitere Zulieferer und Dienstleister in die Region ziehen.
Fokus auf Medizintechnik und Präzisionsrobotik
Die neue Produktionsanlage wird keine gewöhnlichen Industrieroboter herstellen. Der Schwerpunkt liegt auf hochspezialisierten Systemen für den Einsatz in Operationssälen und Forschungslaboren. Diese Roboter müssen unter Reinraumbedingungen gefertigt werden und höchsten Qualitätsstandards genügen.
Anwendungen der neuen Technologie
Die von Helvetia Advanced Robotics entwickelten Systeme sollen in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen. Dazu gehören:
- Chirurgische Assistenzroboter: Diese ermöglichen minimalinvasive Eingriffe mit höchster Präzision.
- Laborautomatisierung: Roboter, die Proben analysieren und Prozesse in Forschungslaboren beschleunigen.
- Pharmazeutische Produktion: Systeme für die sterile Abfüllung und Verpackung von Medikamenten.
Der Markt für solche Technologien wächst rasant. Die steigende Nachfrage nach präzisen und effizienten Lösungen im Gesundheitswesen treibt die Entwicklung voran.
Wachstumsmarkt Medizinalrobotik
Laut einer Analyse von Global Market Insights wurde der globale Markt für medizinische Robotik im Jahr 2023 auf über 10 Milliarden US-Dollar geschätzt. Experten prognostizieren bis 2030 eine jährliche Wachstumsrate von über 15 %, was die strategische Bedeutung dieses Sektors unterstreicht.
Nachhaltigkeit und modernste Produktion
Das Fabrikgebäude selbst soll nach den neuesten ökologischen Standards errichtet werden. Auf einer Fläche von rund 12.000 Quadratmetern sind nicht nur Produktionshallen, sondern auch Forschungs- und Entwicklungsabteilungen geplant. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Energieeffizienz.
Geplant sind eine grossflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach, die einen erheblichen Teil des Strombedarfs decken soll, sowie ein System zur Wärmerückgewinnung aus den Produktionsprozessen. Damit strebt das Unternehmen eine nahezu klimaneutrale Produktion an.
Was bedeutet Industrie 4.0?
Der Begriff „Industrie 4.0“ beschreibt die intelligente Vernetzung von Maschinen und Abläufen in der Industrie mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie. In der neuen Fabrik werden alle Maschinen miteinander kommunizieren, um Produktionsprozesse selbstständig zu optimieren, Wartungsbedarf frühzeitig zu erkennen und die Qualitätssicherung in Echtzeit zu überwachen.
Die Produktionsprozesse werden vollständig digitalisiert und nach den Prinzipien von Industrie 4.0 gestaltet. Dies ermöglicht eine flexible und hocheffiziente Fertigung, die schnell an neue Anforderungen angepasst werden kann. „Wir bauen nicht nur eine Fabrik, wir schaffen eine Blaupause für die Produktion der Zukunft“, so Dr. Reinhard.
Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt
Die Schaffung von 150 neuen Arbeitsplätzen ist eine der wichtigsten Nachrichten für die Region. Gesucht werden vor allem Fachkräfte aus technischen und naturwissenschaftlichen Berufen. Das Unternehmen hat bereits angekündigt, eng mit lokalen Hochschulen und Berufsbildungszentren zusammenzuarbeiten.
Gesuchte Qualifikationen
Das Spektrum der benötigten Profile ist breit und umfasst unter anderem:
- Ingenieurinnen und Ingenieure (Mechatronik, Software, Elektrotechnik)
- Produktionstechniker mit Erfahrung in der Medizintechnik
- Spezialisten für Qualitätssicherung und regulatorische Angelegenheiten
- IT-Fachleute für die Steuerung der vernetzten Produktionsanlagen
- Wissenschaftler für die Forschungs- und Entwicklungsabteilung
Die Personalverantwortlichen des Unternehmens planen, in den kommenden Monaten erste Informationsveranstaltungen für potenzielle Bewerber durchzuführen. Es wird erwartet, dass der Rekrutierungsprozess Mitte 2025 beginnt. Die Löhne sollen sich laut Unternehmensangaben am branchenüblichen Niveau für hochqualifizierte Positionen orientieren.
Die Ansiedlung der Helvetia Advanced Robotics AG ist somit mehr als nur eine wirtschaftliche Investition. Sie ist ein Bekenntnis zum Innovationsstandort Schweiz und ein wichtiger Schritt zur Stärkung des regionalen Arbeitsmarktes in einem zukunftsträchtigen Sektor.





