Das Spital Rheinfelden hat in Zusammenarbeit mit der Digital-Markenagentur Modulator eine neue Werbekampagne für seine Frauenklinik gestartet. Unter dem Motto «Unsere härtesten Kritiker sind gerade mal ein paar Tage alt» werden Neugeborene symbolisch zu den Hauptbewertern der Geburtsabteilung. Dieser unkonventionelle Ansatz hat bereits zu messbaren Erfolgen geführt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Spital Rheinfelden setzt für seine Geburtsabteilung auf eine kreative Werbekampagne, die Neugeborene als «Kritiker» inszeniert.
- Die von der Agentur Modulator entwickelte Kampagne führte zu einem deutlichen Anstieg der Website-Besuche und der Teilnehmerzahlen bei Informationsveranstaltungen.
- Der Ansatz bricht mit traditionellen Kommunikationsformen im Gesundheitswesen und setzt auf eine stark emotionale Ansprache.
Ein neuer Weg in der Gesundheitskommunikation
Anstelle von traditionellen Werbebotschaften, die oft auf technische Ausstattung oder medizinisches Fachpersonal fokussieren, wählte das Spital Rheinfelden einen emotionalen und kreativen Weg. Die Kampagne rückt die Perspektive der Neugeborenen in den Mittelpunkt und lässt sie die Leistungen der Klinik bewerten.
Dieser Perspektivwechsel, bei dem die Babys indirekt für ihre Mütter sprechen, soll eine authentische und herzerwärmende Botschaft vermitteln. Die Idee ist, dass die Zufriedenheit der Kleinsten das beste Zeugnis für die Qualität der Betreuung ist.
Hintergrund der Kampagne
Die Kampagne wurde von der Digital-Markenagentur Modulator konzipiert und umgesetzt. Ziel war es, sich von der oft nüchternen und faktenbasierten Kommunikation anderer Spitäler abzuheben und eine tiefere emotionale Verbindung zu werdenden Eltern aufzubauen.
Die Strategie hinter den «knallharten Bewertungen»
Der Slogan der Kampagne lautet: «Unsere härtesten Kritiker sind gerade mal ein paar Tage alt». Diese Formulierung erzeugt sofort Aufmerksamkeit und macht neugierig. Die Kampagne nutzt Bilder von Neugeborenen, kombiniert mit humorvollen und positiven «Bewertungen» aus ihrer Sicht.
Durch diesen Ansatz werden die Mütter nicht direkt angesprochen, sondern ihre positiven Erfahrungen werden durch die fiktiven Stimmen ihrer Kinder transportiert. Dies schafft eine subtile, aber sehr wirkungsvolle Form der Empfehlung.
«Die Kampagne zeigt, dass auch im traditionell als konservativ geltenden Healthcare-Bereich kreative und mutige Kommunikationsansätze zu grossem Erfolg führen können», heisst es in einer Medienmitteilung der Agentur Modulator.
Die Strategie zielt darauf ab, Vertrauen und Sympathie aufzubauen, bevor werdende Eltern überhaupt eine rationale Entscheidung über den Geburtsort treffen. Die emotionale Wirkung steht klar im Vordergrund.
Messbare Erfolge bestätigen den Ansatz
Die Wirksamkeit der Kampagne lässt sich bereits an konkreten Zahlen ablesen. Laut der Agentur Modulator hat die Kampagne zu signifikanten Verbesserungen bei wichtigen Kennzahlen geführt.
Ergebnisse der Kampagne
- Erhöhter Web-Traffic: Die Besucherzahlen auf der Website des Spitals, insbesondere auf den Seiten der Geburtsabteilung, sind deutlich gestiegen.
- Mehr Teilnehmer bei Info-Abenden: Die Informationsveranstaltungen für werdende Eltern verzeichnen eine spürbar höhere Anmelde- und Teilnehmerzahl.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kampagne nicht nur Aufmerksamkeit erregt, sondern auch das Interesse potenzieller Patientinnen und ihrer Familien weckt. Der Anstieg bei den Anmeldungen für Informationsabende ist ein starker Indikator dafür, dass die emotionale Botschaft die Zielgruppe erreicht und zu konkreten Handlungen motiviert.
Warum funktioniert diese Art von Werbung?
Experten für Marketingkommunikation betonen oft die Bedeutung des emotionalen Storytellings. Anstatt nur Fakten aufzuzählen, erzählt die Kampagne des Spitals Rheinfelden eine Geschichte – die Geschichte zufriedener «Kunden», die gerade erst auf der Welt sind. Dieser Ansatz ist besonders wirksam, da die Geburt eines Kindes ein hoch emotionales Ereignis ist.
Die wichtigsten Faktoren für den Erfolg sind:
- Authentizität: Obwohl die Bewertungen fiktiv sind, wirken sie durch den Bezug zu den Babys authentisch und glaubwürdig.
- Originalität: Die Idee, Neugeborene als Kritiker einzusetzen, ist neu und hebt sich von der Konkurrenz ab.
- Emotionale Resonanz: Die Kampagne spricht universelle Gefühle wie Liebe, Fürsorge und das Wohl des eigenen Kindes an.
Bedeutung für das Gesundheitsmarketing
Der Erfolg der Kampagne des Spitals Rheinfelden könnte ein Signal für die gesamte Gesundheitsbranche sein. Er zeigt, dass auch in einem stark regulierten und traditionell vorsichtigen Sektor Raum für Kreativität und emotionale Kommunikation besteht.
Während Fakten über medizinische Standards und Sicherheit unerlässlich bleiben, beweist dieser Fall, dass der erste Kontakt mit potenziellen Patienten oft über eine emotionale Ebene hergestellt wird. Das Spital positioniert sich damit nicht nur als medizinisch kompetent, sondern auch als menschlich, nahbar und einfühlsam.
Die Agentur Modulator sieht in dem Projekt einen Beweis dafür, dass mutige Kommunikationsstrategien auch im Gesundheitswesen funktionieren und einen echten Mehrwert schaffen können, sowohl für die Institution als auch für die Patienten.





