Die Basler Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron erleben eine ereignisreiche Woche mit bedeutenden Auszeichnungen und wichtigen Baufortschritten. Ihr Lebenswerk wurde in Paris geehrt, eine weitere prestigeträchtige Auszeichnung könnte in London folgen, und in Berlin steht ein Richtfest an.
Wichtige Punkte
- Herzog & de Meuron erhielten den Grand Prix des Beaux-Arts in Paris.
- Sie sind für den Stirling Prize in London nominiert.
- Das Richtfest für den Museumsbau Berlin Modern findet statt.
- Das Berliner Projekt ist ein Meilenstein für die Kulturlandschaft.
- Die Kosten für Berlin Modern stiegen von 200 auf 364 Millionen Euro.
Anerkennung in Paris für das Lebenswerk
Am Mittwoch, dem 16. Oktober, erhielten die renommierten Basler Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron eine wichtige Auszeichnung. Sie wurden mit dem Grand Prix des Beaux-Arts de l’Architecture geehrt. Dieser Preis wird von der angesehenen Académie des Beaux-Arts in Paris vergeben.
Die Académie würdigte das umfassende Schaffen von Herzog & de Meuron. In einer Medienmitteilung hob sie hervor, dass ihr Werk „Forschung, Innovation und kulturelles Engagement“ vereine. Es sei „eines der einflussreichsten in der Weltarchitektur“.
Faktencheck: Grand Prix des Beaux-Arts
- Verleiher: Académie des Beaux-Arts, Paris
- Bedeutung: Wichtigster Architekturpreis der Akademie
- Kriterien: Forschung, Innovation, kulturelles Engagement
Diese Ehrung unterstreicht die globale Bedeutung des Architekturbüros. Sie festigt ihren Ruf als führende Persönlichkeiten in der Architekturbranche.
Mögliche Auszeichnung in London: Der Stirling Prize
Die Woche könnte für Herzog & de Meuron eine weitere hochkarätige Auszeichnung bringen. Am Donnerstag, dem 17. Oktober, wird in London der Stirling Prize verliehen. Diese Auszeichnung gilt als der prestigeträchtigste Architekturpreis im Vereinigten Königreich.
Die Verleihung wird vom Royal Institute of British Architects (RIBA) organisiert. Sie findet im Londoner Round House statt. Herzog & de Meuron sind mit ihrem Projekt AstraZeneca Discovery Centre unter den sechs Nominierten.
"Das AstraZeneca Discovery Centre ist ein Beispiel für innovative Forschungsarchitektur, die Funktionalität und ästhetisches Design verbindet", so ein Sprecher des RIBA. "Es spiegelt die hohen Standards wider, die der Stirling Prize auszeichnet."
Das AstraZeneca Discovery Centre
Das nominierte Gebäude ist ein neues Forschungs- und Laborgebäude für den Pharmakonzern AstraZeneca. Es wurde in Cambridge, Grossbritannien, realisiert.
Gemäss der Pressemappe des Architekturbüros zeichnet sich das Gebäude durch einen „dreieckigen Glasdiskus mit abgerundeten Kanten“ aus. Ein sägezahnförmiges Sheddach prägt die Dachkonstruktion. Dieses Design soll im Gebäudeinneren für eine optimale natürliche Belichtung sorgen.
Die Architektur des Zentrums legt Wert auf eine Umgebung, die wissenschaftliche Entdeckungen fördert. Es verbindet Funktionalität mit einem markanten äusseren Erscheinungsbild.
Richtfest für Berlin Modern: Ein Meilenstein
Am Freitag, dem 18. Oktober, steht in Berlin ein weiteres wichtiges Ereignis an. Das Richtfest für den Museumsbau Berlin Modern wird gefeiert. Das Gebäude entsteht am Kulturforum in Berlin-Mitte. Es soll die Neue Nationalgalerie ergänzen.
Die Neue Nationalgalerie zeigt Kunst des 20. Jahrhunderts. Der aktuelle Museumsbau ist jedoch zu klein. Er kann nicht alle Meisterwerke der Sammlung zeigen. Der Ergänzungsbau Berlin Modern ist daher ein wichtiger Schritt für die Berliner Kulturlandschaft.
Hintergrund: Kulturforum Berlin
Das Kulturforum in Berlin-Mitte ist ein bedeutendes Ensemble von Kultureinrichtungen. Dazu gehören die Neue Nationalgalerie, die Philharmonie und die Staatsbibliothek. Berlin Modern erweitert dieses Angebot und schafft mehr Raum für moderne Kunst.
Details zum Bauprojekt Berlin Modern
Berlin Modern soll bis zum Jahr 2027 fertiggestellt werden. Auf einer Fläche von 9000 Quadratmetern werden moderne Kunstwerke präsentiert. Das Bauwerk ist auch für seine Nachhaltigkeit konzipiert. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage von 4000 Quadratmetern geplant. Es werden Recyclingbeton und andere recycelte Baustoffe verwendet.
Die ursprünglichen Kosten für den Museumsbau waren auf 200 Millionen Euro veranschlagt. Laut Berichten des RBB haben sich diese Kosten jedoch auf 364 Millionen Euro erhöht. Diese Mehrkosten sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Dazu gehören „Risikokosten“ und allgemeine Baupreissteigerungen.
Auf politischen Druck hin wurden die Planungen zum Bauwerk nochmals ökologischer gestaltet. Dies trug ebenfalls zu den erhöhten Kosten bei, verspricht aber ein zukunftsweisendes und umweltfreundliches Gebäude.
Die Rolle von Herzog & de Meuron in der Architektur
Jacques Herzog und Pierre de Meuron gründeten ihr Architekturbüro 1978 in Basel. Seitdem haben sie zahlreiche international anerkannte Projekte realisiert. Dazu gehören die Tate Modern in London, das Nationalstadion Peking (Vogelnest) und die Elbphilharmonie in Hamburg.
Ihr Ansatz zeichnet sich durch eine präzise Materialwahl und eine sorgfältige Auseinandersetzung mit dem Kontext jedes Projekts aus. Sie gelten als Pioniere, die traditionelle Bauweisen mit innovativen Technologien verbinden. Dies macht ihre Gebäude oft zu Wahrzeichen.
Die Architekten legen Wert auf die Integration ihrer Bauten in die bestehende Umgebung. Gleichzeitig schaffen sie unverwechselbare neue Identitäten. Ihre Arbeit beeinflusst Architekten und Stadtplaner weltweit.
Wichtige Projekte von Herzog & de Meuron
- Tate Modern, London
- Nationalstadion Peking (Vogelnest)
- Elbphilharmonie, Hamburg
- Allianz Arena, München
- Walker Art Center, Minneapolis
Die Architekten haben bereits mehrere bedeutende Preise erhalten. Dazu gehört der Pritzker-Preis im Jahr 2001, die höchste Auszeichnung in der Architektur. Die aktuelle Woche mit Ehrungen und Baufortschritten bestätigt ihren weiterhin grossen Einfluss.
Ihre Projekte tragen zur kulturellen und städtebaulichen Entwicklung bei. Sie zeigen, wie Architektur sowohl funktional als auch ästhetisch anspruchsvoll sein kann. Die Arbeit von Herzog & de Meuron wird auch in Zukunft die globale Architekturlandschaft prägen.