In Basel fand am Samstagabend im Club Viertel eine spezielle Veranstaltung für Mütter statt: «MamaGehtTanzen». Von 20 bis 23 Uhr bot die Partyreihe einen Raum, in dem Frauen ungestört tanzen konnten. Das Konzept, das auf die Bedürfnisse von Müttern zugeschnitten ist, erfreut sich grosser Beliebtheit und ermöglicht den Teilnehmerinnen einen frühen Ausklang des Abends, um dennoch ausgeschlafen zu sein.
Wichtige Punkte
- Die Partyreihe «MamaGehtTanzen» richtet sich exklusiv an Mütter.
- Veranstaltungen finden am frühen Abend statt (20 bis 23 Uhr).
- Männer sind bei diesen Events nicht zugelassen, um einen geschützten Raum zu schaffen.
- Das Konzept stammt aus Deutschland und wurde in der Schweiz erfolgreich eingeführt.
- Organisatorinnen legen Wert auf eine persönliche und offene Atmosphäre.
Ein Konzept für den Mami-Alltag
Die Partyreihe «MamaGehtTanzen» wurde vor etwa einem Jahr von Julia und Nora ins Leben gerufen. Die beiden Freundinnen, die selbst Mütter von insgesamt fünf Kindern sind, entdeckten das Konzept in Deutschland und erkannten den Bedarf in der Schweiz. Seit dem Start im Grossraum Bern haben sie bereits 16 Events erfolgreich veranstaltet.
Julia erklärt die Idee dahinter: «Clubbing wie früher ist für Mütter schwierig, wenn morgens um 6 Uhr ein Kind wieder etwas verlangt.» Die frühen Startzeiten um 20 Uhr ermöglichen es den Müttern, auszugehen und trotzdem ausreichend Schlaf zu bekommen. «Unser Motto ist: Tanzen wie früher, nur früher», fügt sie hinzu.
Faktencheck
- Veranstaltungsdauer: 3 Stunden (20:00 - 23:00 Uhr)
- Teilnehmerzahl: Zwischen 300 und 700 Frauen pro Event
- Anzahl Events: Bisher 16 Veranstaltungen in der Schweiz
Positive Resonanz der Teilnehmerinnen
Die Stimmung bei «MamaGehtTanzen» wird von den Besucherinnen durchweg positiv bewertet. Janine (37), die seit der Geburt ihrer Tochter Mia vor 16 Monaten zum ersten Mal wieder ausging, äusserte sich begeistert: «Es tut gut rauszugehen. Ich habe einen Drink, tanze und es geht mir gut.» Sie hob hervor, dass die Abwesenheit von Männern als angenehm empfunden wird: «Normalerweise wird man immer dumm angemacht. Das gibt es hier gar nicht. Die Stimmung ist einfach super.»
Die Organisatorinnen bestätigen das positive Feedback. Nora berichtet, das Feedback sei «sensationell». Viele Frauen seien glücklich, «Zeit für sich selber nehmen zu können und rauszugehen.»
Ein geschützter Raum
Ein zentraler Aspekt des Konzepts ist der «Safe-Space», in dem Männer keinen Zutritt haben. Julia und Nora betonen, dies sei kein Statement gegen Männer. Sie hätten jedoch festgestellt, dass die Atmosphäre anders sei, wenn Frauen unter sich sind. «Auf diese Weise entsteht eine losgelöste Leichtigkeit – man wird nicht beobachtet und muss sich nicht präsentieren», so die Organisatorinnen. Die Events seien «wertfrei, wohlwollend» und dies mache sie so besonders.
«Ich tanze und werde nicht ausgelacht, angegafft oder begrapscht. Niemand schämt sich für seinen Körper, man kann einfach frei tanzen.»
Persönliche Note und liebevolle Details
Julia und Nora legen Wert darauf, dass ihre persönliche Handschrift bei jeder Veranstaltung erkennbar ist. «Wir sind keine anonymen Grossveranstalter. Wir sind vor Ort, zeigen unser Gesicht und wollen eine offene Atmosphäre kreieren», erklärt Nora. Obwohl sie oft mit Koordination beschäftigt sind, stürmen sie gelegentlich selbst die Tanzfläche.
Am Samstag in Basel zeigte sich die Liebe zum Detail: Auf den Toiletten standen Tampons und Deos bereit. Zudem gab es Zettel mit Komplimenten zum Abreissen und Verteilen unter Freundinnen. Pünktlich um 22 Uhr regnete es goldenes Konfetti aus einer Kanone über die tanzende Menge – ein Höhepunkt des Abends.
Hintergrundinformationen
Die Idee zu «MamaGehtTanzen» entstand aus dem Wunsch, Müttern eine Möglichkeit zu geben, unbeschwert auszugehen, ohne die üblichen Kompromisse des Nachtlebens eingehen zu müssen. Der Fokus liegt auf einem frühen Beginn und einem geschützten Umfeld, das es den Frauen erlaubt, sich frei zu bewegen und zu feiern.
Freiheit auf der Tanzfläche
Die Teilnehmerinnen schätzen die besondere Atmosphäre. Ana (57), Vida (38) und Mirjana (41) vom Frauen-Basketballteam «BC Allschwil» waren begeistert: «Dieses Event ist super, wir können tanzen, müssen nicht auf unsere Getränke aufpassen und können unsere Taschen einfach liegenlassen.» Sie merkten an, dass es ihnen oft an Zeit fehle und man schnell vergesse, wie schön es sei, auszugehen.
Clara (41), selbst Mutter und Unternehmerin, drückte ihre Bewunderung für die Organisatorinnen aus. Sie betonte, dass sie bei diesen Events «nicht versucht, zu cool zu sein», sondern sich auf dem Dancefloor einfach gehen lassen könne. Die Möglichkeit, frei und ohne Bedenken zu tanzen, ist für viele Mütter ein entscheidender Faktor.
- Musik: Eine Mischung aus Klassikern wie ABBA und House of Pain's «Jump Around».
- Besondere Momente: Konfetti-Regen um 22 Uhr, Komplimente-Zettel.
- Komfort: Bereitstellung von Hygieneartikeln auf den Toiletten.
Die Veranstaltung in Basel zeigte, dass das Konzept von «MamaGehtTanzen» einen Nerv trifft und vielen Müttern eine willkommene Auszeit im geschützten Rahmen bietet.