Der Dokumentarfilm «Trop Chaud», der den juristischen Triumph der Schweizer Klima-Seniorinnen beleuchtet, wird nach anfänglichen Schwierigkeiten nun doch in einem Basler Kino gezeigt. Der Film erzählt die Geschichte des Vereins Klimaseniorinnen Schweiz, der die Schweizer Regierung erfolgreich wegen unzureichender Klimaschutzmassnahmen verklagte.
Wichtige Punkte
- Der Film «Trop Chaud» thematisiert den Gerichtserfolg der Klima-Seniorinnen.
- Nach langer Suche wird der Film nun im Basler Kino Kultkino Camera gezeigt.
- Die Premiere ist für den 16. Mai 2024 geplant.
- Der Verein Klimaseniorinnen Schweiz erreichte einen historischen Menschenrechts-Sieg.
Ein langer Weg zur Basler Leinwand
Die Suche nach einem geeigneten Kino in Basel gestaltete sich für den Film «Trop Chaud» zunächst schwierig. Trotz der nationalen und internationalen Relevanz des Themas und des Erfolgs des Films an anderen Spielorten, zögerte die Basler Kinobranche. Dies führte zu Verwirrung und Frustration bei den Beteiligten und der lokalen Bevölkerung.
Rosmarie Wydler-Wälti, eine der prominentesten Stimmen der Klima-Seniorinnen, äusserte sich enttäuscht über die anfängliche Zurückhaltung. «Wir haben uns gefragt, warum Basel, eine Stadt, die sich oft als fortschrittlich darstellt, diesem wichtigen Film keine Plattform bieten wollte», sagte sie in einem früheren Interview. Der Film sei nicht nur ein Dokumentarfilm, sondern auch ein Plädoyer für Menschenrechte und Klimagerechtigkeit.
Faktencheck: Klimaseniorinnen Schweiz
- Gründung: 2016
- Mitglieder: Über 2500 Frauen über 64 Jahre
- Ziel: Effektiver Klimaschutz in der Schweiz durch juristische Mittel
- Erfolg: Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) vom 9. April 2024
Historischer Gerichtserfolg im Fokus
Der Film «Trop Chaud» dokumentiert den Fall der Klimaseniorinnen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Am 9. April 2024 fällte der EGMR ein bahnbrechendes Urteil. Er stellte fest, dass die Schweiz ihre Pflichten im Klimaschutz verletzt hat. Dies sei ein Verstoss gegen die Menschenrechte der älteren Frauen.
«Dieses Urteil ist ein Meilenstein. Es zeigt, dass Klimaschutz auch eine Frage der Menschenrechte ist. Es gibt uns allen Hoffnung, dass wir etwas bewirken können», so Beat Schneider, der die Klima-Seniorinnen juristisch unterstützte.
Der EGMR urteilte, dass der Staat die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf das Leben, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung nicht ausreichend adressiert hat. Insbesondere ältere Frauen seien durch Hitzewellen und andere Klimaereignisse besonders gefährdet. Dieses Urteil hat internationale Präzedenzwirkung.
Hintergrund: Klimaklagen in Europa
Der Fall der Schweizer Klimaseniorinnen ist Teil einer wachsenden Zahl von Klimaklagen weltweit. Immer mehr Bürger und Organisationen versuchen, Staaten und Unternehmen gerichtlich zu verpflichten, ihre Klimaziele einzuhalten. Der EGMR-Entscheid gegen die Schweiz ist das erste Urteil eines internationalen Gerichts, das eine Regierung wegen unzureichenden Klimaschutzes verurteilt.
Die Rolle von Basel im Klimadiskurs
Basel hat sich in den letzten Jahren immer wieder als Vorreiterin in Umweltfragen positioniert. Die Stadt fördert nachhaltige Projekte und engagiert sich im Klimaschutz. Daher war die anfängliche Schwierigkeit, einen Ort für den Film zu finden, umso überraschender. Die lokale Politik und zivilgesellschaftliche Organisationen setzen sich für eine aktive Klimapolitik ein.
Der Film «Trop Chaud» passt perfekt in dieses Bild. Er bietet eine wichtige Plattform, um die Diskussion über Klimawandel und Menschenrechte in der Region zu vertiefen. Die Entscheidung des Kultkinos Camera, den Film zu zeigen, wird daher als positives Signal gewertet. Es zeigt, dass auch lokale Akteure bereit sind, kritische Themen aufzugreifen.
Filmvorführung und Diskussionen
Die Premiere von «Trop Chaud» im Kultkino Camera ist für den 16. Mai 2024 angesetzt. Es sind weitere Vorführungen geplant. Die Organisatoren hoffen auf eine rege Beteiligung der Basler Bevölkerung. Es sollen auch Diskussionsrunden mit den Klima-Seniorinnen und Experten stattfinden. Dies ermöglicht einen direkten Austausch über die Themen des Films.
- Premiere: 16. Mai 2024
- Ort: Kultkino Camera, Basel
- Geplante Aktivitäten: Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen, Q&A-Sessions
Die Organisatoren betonen die Bedeutung des Films für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Es geht darum, die Dringlichkeit des Klimaschutzes zu verdeutlichen und die Menschen zu mobilisieren. Die Geschichte der Klima-Seniorinnen ist ein Beispiel dafür, wie zivilgesellschaftliches Engagement zu konkreten Veränderungen führen kann. Die Basler Bevölkerung erhält nun die Möglichkeit, diese inspirierende Geschichte auf der Leinwand zu erleben und sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.
Langfristige Auswirkungen des Urteils
Das Urteil des EGMR gegen die Schweiz hat weitreichende Konsequenzen. Es schafft einen Präzedenzfall für andere europäische Länder. Regierungen müssen ihre Klimapolitik überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Der Druck auf die Politik steigt, effektivere Massnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zu ergreifen.
Für die Klima-Seniorinnen bedeutet der Sieg eine Bestätigung ihrer jahrelangen Arbeit. Sie haben gezeigt, dass Recht und Gerechtigkeit auch im Kampf gegen den Klimawandel eine Rolle spielen. Ihr Engagement motiviert ähnliche Initiativen weltweit. Es unterstreicht die Verantwortung der Staaten, die Lebensgrundlagen ihrer Bürger zu schützen.
Der Film «Trop Chaud» trägt dazu bei, diese Botschaft zu verbreiten. Er macht die komplexen juristischen und wissenschaftlichen Zusammenhänge verständlich. Er zeigt die menschliche Seite des Klimawandels. Die Basler Filmvorführungen sind somit nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum öffentlichen Diskurs über Klimaschutz und Menschenrechte.