Die Frauenhäuser in der Region Basel sind stark ausgelastet. Sie können immer mehr Frauen und Kinder, die Schutz suchen, nicht aufnehmen. Ein Vorstoss im Baselbieter Landrat fordert nun eine Prüfung der Finanzierung. Dies soll kurzfristig mehr Schutzplätze sichern.
Wichtige Punkte
- Die Frauenhäuser beider Basel und Wohnen für Frauen und Kinder (WFK) sind überlastet.
- Im Jahr 2024 mussten 330 Frauen und Kinder abgewiesen werden.
- Die Auslastung der bestehenden Plätze hat zugenommen.
- Kantonale Subventionen für die kommenden vier Jahre reichen nicht für einen Ausbau.
- Ein SP-Vorstoss im Landrat Basel-Landschaft fordert zusätzliche Massnahmen.
Frauenhäuser stossen an Kapazitätsgrenzen
Die beiden wichtigsten Anlaufstellen für Frauen und Kinder in Not in der Region Basel erreichen ihre Grenzen. Das Frauenhaus beider Basel und das Frauenhaus Wohnen für Frauen und Kinder (WFK) sind überfüllt. Viele Betroffene finden dort keinen Platz.
Kürzlich haben die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft ihre Subventionen für die Frauenhäuser festgelegt. Diese Gelder sind für die nächsten vier Jahre vorgesehen. Sie beinhalten jedoch keine zusätzlichen Mittel für den dringend benötigten Ausbau der Kapazitäten.
Wichtige Zahlen
- 330: Anzahl der Frauen und Kinder, die im Jahr 2024 nicht aufgenommen werden konnten.
- Verdopplung: Diese Zahl ist mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr.
- 100%: Die Auslastung der bestehenden Schutzplätze ist sehr hoch.
Anstieg der Abweisungen
Die Situation hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschärft. Im Jahr 2024 mussten die beiden Frauenhäuser insgesamt 330 Frauen und Kinder abweisen. Das bedeutet, dass sie diesen Menschen keinen Schutz bieten konnten. Diese Zahl ist alarmierend hoch.
Die Anzahl der Abweisungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Gleichzeitig ist die Auslastung der bestehenden Plätze in den Häusern gestiegen. Dies zeigt, dass der Bedarf an Schutzplätzen deutlich über dem aktuellen Angebot liegt.
«Die Situation in den Frauenhäusern ist kritisch. Wir müssen sicherstellen, dass jede Frau und jedes Kind, das Schutz sucht, diesen auch findet. Aktuelle Subventionen reichen dafür nicht aus.»
Politische Forderung nach mehr Finanzierung
Aufgrund dieser Entwicklung regt sich nun auch in der Politik Widerstand. Bereits im Grossrat Basel-Stadt gab es Kritik an der unzureichenden Finanzierung. Nun folgt ein ähnlicher Vorstoss im Baselbieter Landrat.
Juliana Weber Killer von der Sozialdemokratischen Partei (SP) hat einen Vorstoss eingereicht. Sie möchte vom Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft Antworten erhalten. Ihre Fragen betreffen kurzfristige Massnahmen und Übergangslösungen.
Hintergrund der Situation
Häusliche Gewalt ist ein ernstes Problem. Frauenhäuser bieten Schutz und Unterstützung für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Die Nachfrage nach diesen Schutzplätzen ist in den letzten Jahren gestiegen. Dies stellt die bestehenden Einrichtungen vor grosse Herausforderungen.
Kurzfristige Massnahmen und Übergangslösungen
Der Vorstoss von Juliana Weber Killer zielt darauf ab, die Regierung zum Handeln zu bewegen. Sie fragt konkret, ob der Regierungsrat plant, kurzfristige Massnahmen zu ergreifen. Diese sollen zusätzliche Schutzplätze schaffen. Es geht auch darum, ob es Bemühungen zur Schaffung von Übergangslösungen gibt.
Solche Übergangslösungen könnten beispielsweise die Nutzung von temporären Unterkünften oder die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen umfassen. Das Ziel ist, die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage schnell zu schliessen.
Bedarf an erweiterten Kapazitäten
Die Betreiber der Frauenhäuser betonen seit Längerem die Notwendigkeit, ihre Kapazitäten zu erweitern. Ohne zusätzliche finanzielle Mittel ist dies jedoch kaum möglich. Die aktuellen Subventionen decken den laufenden Betrieb ab, ermöglichen aber keinen Ausbau der Infrastruktur oder des Personals.
Ein Ausbau wäre notwendig, um der steigenden Zahl von Hilfesuchenden gerecht zu werden. Es geht nicht nur um Betten, sondern auch um qualifiziertes Personal für die Betreuung und Beratung der Frauen und Kinder.
Statistik zur häuslichen Gewalt
- Jede 5. Frau: Schätzungen zufolge ist in der Schweiz jede fünfte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von häuslicher Gewalt betroffen.
- Psychische und physische Folgen: Häusliche Gewalt hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Betroffenen.
Ausblick und weitere Schritte
Der Landrat des Kantons Basel-Landschaft wird den Vorstoss von Juliana Weber Killer nun behandeln. Es bleibt abzuwarten, welche Antworten der Regierungsrat geben wird und welche Massnahmen er vorschlagen wird.
Die Situation erfordert eine schnelle und effektive Lösung. Die Sicherheit von Frauen und Kindern in der Region Basel muss gewährleistet sein. Eine Erhöhung der Finanzierung und die Schaffung neuer Schutzplätze sind entscheidend.