Die Kantonspolizei Basel-Stadt hat eine positive Zwischenbilanz ihrer Schwerpunktaktion im Spätsommer gezogen. Bei gezielten Kontrollen im unteren Kleinbasel und am Bahnhof SBB wurden 396 Personen überprüft und 129 Festnahmen durchgeführt. Ziel der Aktion war die Reduzierung von Gewalt-, Vermögens- und Drogendelikten.
Das Wichtigste in Kürze
- 129 Festnahmen: Die Polizei nahm im Rahmen der Aktion 129 Personen fest.
- 396 Personenkontrollen: Die Massnahmen konzentrierten sich auf bekannte Kriminalitätsschwerpunkte.
- Fokus auf Kleinbasel und Bahnhof SBB: Die Interventionen fanden gezielt an diesen beiden Orten statt.
- Hauptdelikt: Rund drei Viertel der Festnahmen erfolgten wegen Verstössen gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz.
Hintergrund der polizeilichen Massnahmen
Im Spätsommer hatte die Kantonspolizei Basel-Stadt angekündigt, ihre Präsenz an städtischen Kriminalitätsschwerpunkten zu verstärken. Die Massnahmen waren eine direkte Reaktion auf eine Zunahme von Delikten im öffentlichen Raum. Insbesondere das untere Kleinbasel und die Umgebung des Bahnhofs SBB wurden als Problemzonen identifiziert.
Das erklärte Ziel der Operation war es, kriminelle Aktivitäten und deren negative Begleiterscheinungen spürbar zu verringern. Dazu zählten neben Gewalttaten auch Eigentumsdelikte wie Diebstahl und Raub sowie der offene Drogenhandel, der das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung beeinträchtigt.
Was sind Schwerpunktaktionen?
Bei Schwerpunktaktionen konzentriert die Polizei ihre Ressourcen über einen bestimmten Zeitraum auf spezifische geografische Gebiete oder Deliktarten. Durch erhöhte Präsenz, Kontrollen und verdeckte Ermittlungen soll der Druck auf die kriminelle Szene erhöht werden, um diese zu verdrängen und Straftaten zu verhindern.
Ergebnisse der ersten Interventionsphase
In einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung legte die Kantonspolizei die Zahlen der ersten Phase vor. Die Beamten führten insgesamt 396 Personenkontrollen durch. Diese Kontrollen führten zu 129 Festnahmen, was einer Erfolgsquote von rund 32 Prozent entspricht.
Die Analyse der festgenommenen Personen zeigt eine klare Verteilung. Die Polizei schlüsselte die Nationalitäten wie folgt auf:
- 44 Personen aus Algerien
- 21 Personen aus Marokko
- 64 Personen mit sonstigen Staatsangehörigkeiten
Diese Zahlen geben Aufschluss über die Zusammensetzung der an den Hotspots aktiven Personengruppen.
Gründe für die Festnahmen
Die häufigste Ursache für die Festnahmen waren Verstösse gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG). Laut Polizeimitteilung betraf dies rund drei Viertel aller Fälle. Dabei handelt es sich oft um Personen, die sich illegal in der Schweiz aufhalten oder gegen aufenthaltsrechtliche Bestimmungen verstossen.
Weitere Festnahmen erfolgten aufgrund von konkreten Straftaten. Dazu zählten Eigentumsdelikte und Drogenhandel. In einigen Fällen lagen zudem bereits bestehende Verhaftungsausschreibungen vor, die im Zuge der Kontrollen vollstreckt werden konnten.
Zahlen im Überblick
- Kontrollen: 396
- Festnahmen: 129
- Hauptgrund: Verstösse gegen das AIG (ca. 75 %)
- Weitere Gründe: Eigentums- und Drogendelikte, offene Haftbefehle
Einschätzung und Ausblick der Polizei
Die Kantonspolizei Basel-Stadt bewertet die erste Phase der Aktion als Erfolg. In ihrer Mitteilung heisst es, man ziehe eine „positive Zwischenbilanz“. Der erhöhte polizeiliche Druck auf die Szene an den Hotspots habe Wirkung gezeigt.
„Dank des erhöhten Drucks auf die Hotspots habe der Aufwärtstrend der genannten Delikte an diesen Orten gebrochen werden können.“ - Mitteilung der Kantonspolizei Basel-Stadt
Diese Einschätzung deutet darauf hin, dass die Kriminalitätsrate an den betroffenen Orten zumindest vorläufig stabilisiert oder gesenkt werden konnte. Die Polizei geht davon aus, dass dieser Effekt über die Dauer der Aktion hinaus anhalten wird.
Ein weiterer Faktor, der laut Polizei zur Beruhigung der Lage beitragen dürfte, ist die kommende Jahreszeit. Erfahrungsgemäss nehmen Delikte im öffentlichen Raum während der kühleren Monate witterungsbedingt ab, da sich weniger Menschen draussen aufhalten. Diese saisonale Entwicklung verstärkt den Effekt der polizeilichen Massnahmen.
Die Kantonspolizei hat angekündigt, die Situation an den Hotspots weiterhin genau zu beobachten und bei Bedarf weitere gezielte Aktionen durchzuführen, um die öffentliche Sicherheit in Basel nachhaltig zu gewährleisten.