Der 18-jährige Basler Henry Bernet hat bei seinem Hauptfeld-Debüt bei den Swiss Indoors eine beeindruckende Leistung gezeigt. Trotz einer Niederlage in drei Sätzen gegen den Tschechen Jakub Mensik, die Nummer 19 der Welt, bewies das lokale Tennistalent sein grosses Potenzial und fesselte das Publikum in der St. Jakobshalle über zweieinhalb Stunden.
Obwohl das Ergebnis nicht für ihn sprach, verliess Bernet den Platz unter dem Applaus der heimischen Fans. Seine Leistung gegen einen etablierten Top-Spieler wird als starkes Signal für die Zukunft des Schweizer Tennis gewertet.
Das Wichtigste in Kürze
- Der 18-jährige Henry Bernet verlor sein Erstrundenmatch bei den Swiss Indoors gegen Jakub Mensik mit 6:7, 7:6, 3:6.
- Die intensive Partie dauerte 2 Stunden und 29 Minuten.
- Trotz der Niederlage zeigte der Basler grosses Kämpferherz und spielerische Klasse.
- Das Publikum in der St. Jakobshalle unterstützte den Lokalmatador lautstark.
Ein Kampf auf Augenhöhe in der St. Jakobshalle
Vom ersten Ballwechsel an war klar, dass dies kein gewöhnliches Erstrundenmatch werden würde. Henry Bernet, der mit einer Wildcard ins Hauptfeld gekommen war, trat von Beginn an selbstbewusst auf. Er forderte Jakub Mensik, einen der aufstrebenden Stars der Tour, mit kraftvollen Grundschlägen und präzisen Aufschlägen.
Der erste Satz war von beiden Seiten hart umkämpft und musste im Tie-Break entschieden werden. Hier setzte sich die grössere Erfahrung des Tschechen durch, der den Satz mit 7:1 für sich entschied.
Die Halle bebt nach Satzgewinn
Doch Bernet liess sich davon nicht entmutigen. Im Gegenteil: Angetrieben von der enthusiastischen Unterstützung des Basler Publikums steigerte er sich im zweiten Durchgang nochmals. Wieder ging es in den Tie-Break, doch diesmal behielt der junge Schweizer die Nerven. Er wehrte Matchbälle ab und sicherte sich den Satz mit 9:7. Die St. Jakobshalle explodierte förmlich und feierte ihren Lokalhelden.
Match-Statistiken
- Spielzeit: 2 Stunden, 29 Minuten
- Endergebnis: 7:6 (7:1), 6:7 (7:9), 6:3 für Jakub Mensik
- Besonderheit: Bernet kämpfte sich im zweiten Satz zurück und gewann einen dramatischen Tie-Break.
Im entscheidenden dritten Satz machte sich die fehlende Erfahrung auf diesem Niveau bemerkbar. Ein früher Aufschlagverlust zu Beginn des Satzes gab Mensik den entscheidenden Vorteil. Der Tscheche spielte seine Routine aus und liess sich den Vorsprung nicht mehr nehmen. Er beendete das Match mit 6:3.
Ein Versprechen für die Zukunft
Obwohl das Resultat eine Niederlage war, fühlte sich der Abend für viele wie ein Sieg an. Bernet bewies, dass er nicht zu Unrecht als eine der grössten Hoffnungen für das Schweizer Herrentennis gilt. Seine Leistung war eine deutliche Steigerung gegenüber seinem Davis-Cup-Debüt im September, wo er noch sichtlich nervös agierte.
Besonders seine einhändige Rückhand, die an eine Mischung aus Roger Federer und Stan Wawrinka erinnert, sorgte immer wieder für Raunen im Publikum. Gepaart mit einer krachenden Vorhand zeigte er ein vielseitiges und mutiges Spiel.
Unter den Fittichen von Federers Ex-Coach
Henry Bernets Entwicklung wird von einem erfahrenen Team begleitet. An seiner Seite stehen Severin Lüthi, der langjährige Erfolgstrainer von Roger Federer, und Sven Swinnen. Diese Expertise auf höchstem Niveau ist ein entscheidender Faktor für die Karriereplanung des jungen Talents.
Die Art und Weise, wie er einem Top-20-Spieler Paroli bot, zeigte eine neue Reife. Er spielte frecher, entschlossener und liess sich von der grossen Bühne nicht einschüchtern. Dieser Auftritt war mehr als nur ein Achtungserfolg; es war ein klares Zeichen, dass er bereit ist, sich auf der ATP-Tour zu etablieren.
Der Weg des Basler Talents
Henry Bernet ist kein Unbekannter in der Tenniswelt. Anfang des Jahres machte er international auf sich aufmerksam, als er den Junioren-Titel bei den Australian Open gewann. Dieser Erfolg katapultierte ihn ins Rampenlicht und unterstrich sein aussergewöhnliches Talent.
Schon im Vorjahr hatte er bei den Swiss Indoors für eine Überraschung gesorgt, als er in der Qualifikation den früheren Top-10-Spieler Fabio Fognini besiegte. Die diesjährige Leistung im Hauptfeld bestätigt diesen positiven Trend eindrucksvoll.
"Er spielt viel frecher, entschlossener und weniger nervös – und zeigt damit, dass er nicht zu Unrecht als grosses Versprechen für die Zukunft gehandelt wird."
Als Basler Eigengewächs geniesst Bernet eine besondere Verbindung zum Turnier und den Fans. Die Unterstützung in der St. Jakobshalle war spürbar und trug ihn durch die schwierigen Phasen des Matches. Für die Turnierveranstalter und das Schweizer Tennis ist ein solches Talent aus der Region von unschätzbarem Wert.
Ausblick und Reaktionen
Die Niederlage gegen Mensik wird Bernets Entwicklung keinen Abbruch tun. Vielmehr dürfte ihm dieses Match wichtiges Selbstvertrauen und wertvolle Erfahrungen für die kommenden Herausforderungen geben. Er hat bewiesen, dass die Lücke zu den etablierten Spielern auf der Tour schliessbar ist.
Für die Zuschauer war es ein Abend, der Hoffnung macht. Nach den Rücktritten der goldenen Generation um Federer und Wawrinka sehnt sich das Schweizer Tennis nach neuen Gesichtern. Mit Henry Bernet scheint ein Spieler heranzuwachsen, der das Potenzial hat, in grosse Fussstapfen zu treten.
Der Fokus für ihn und sein Trainerteam wird nun darauf liegen, diese Leistungen zu stabilisieren und konstant auf hohem Niveau zu spielen. Die Swiss Indoors 2024 waren für Henry Bernet zwar in der ersten Runde zu Ende, doch seine Reise auf der grossen Tennisbühne hat gerade erst begonnen.





