Während der Basler Herbstmesse kommt es am Petersgraben zu erheblichen Problemen bei der Zufahrt zur Einstellhalle Rosshof. Mieter der rund 350 Parkplätze berichten von blockierten Wegen und aggressiven Auseinandersetzungen mit Passanten. Die Kantonspolizei hat nach Beschwerden reagiert und die Position von Verkehrssperren angepasst, um die Lage zu entschärfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mieter der Einstellhalle Rosshof haben grosse Schwierigkeiten, während der Herbstmesse zu ihren Parkplätzen zu gelangen.
- Neue Anti-Terror-Sperren und hohes Personenaufkommen erschweren die Durchfahrt zusätzlich.
- Es kommt zu verbalen und teils physischen Konfrontationen mit Passanten, die Autofahrer anhalten wollen.
- Nach einer Intervention von Immobilien Basel-Stadt hat die Kantonspolizei die Verkehrssperren neu positioniert, um die Situation zu verbessern.
Spannungen zwischen Autofahrern und Fussgängern
Die Basler Herbstmesse zieht täglich tausende Besucher an, doch für eine Gruppe von rund 350 Personen ist die Zeit des Volksfestes mit erheblichem Stress verbunden. Es handelt sich um die Mieter der Einstellhalle Rosshof am Petersgraben. Obwohl ihre Zufahrt zur Tiefgarage offiziell genehmigt ist, gestaltet sich der Weg dorthin als Spiessrutenlauf.
Besonders nach 11 Uhr morgens, wenn das Gedränge auf der Standmeile zunimmt, wird die Situation kritisch. Ein langjähriger Mieter berichtet, dass die Lage in diesem Jahr so schlimm sei wie nie zuvor. Passanten, die davon ausgehen, dass der Bereich eine reine Fussgängerzone ist, stellen sich den Fahrzeugen in den Weg.
"Jeder führt sich auf, als wäre er der Sheriff, da wird auch mal aufs Auto geklopft", so ein betroffener Mieter im Gespräch.
Die angespannte Atmosphäre wird durch auswärtige Kennzeichen offenbar noch verstärkt. Der Mieter, der ein Solothurner Nummernschild hat, fühlt sich dadurch zusätzlich Anfeindungen ausgesetzt. Er betont, dass es keinerlei Probleme gebe, wenn ein Polizist vor Ort den Verkehr regelt und ihn durchwinkt.
Hintergrund: Sicherheit an Grossveranstaltungen
Die dieses Jahr erstmals während des Eurovision Song Contest eingesetzten mobilen Anti-Terror-Sperren sind Teil eines umfassenderen Sicherheitskonzepts für Grossveranstaltungen in Basel. Sie sollen unbefugte Fahrzeugzufahrten in Menschenmengen verhindern. Ihre Positionierung muss jedoch sorgfältig geplant werden, um genehmigte Zufahrten wie die zur Einstellhalle Rosshof nicht übermässig zu behindern.
Betreiber und Polizei reagieren auf Beschwerden
Die zahlreichen Beschwerden der Parkplatzmieter blieben nicht ungehört. Immobilien Basel-Stadt, die Betreiberin der Einstellhalle, bestätigte den Eingang entsprechender Meldungen. "Tatsächlich haben uns Meldungen von Mietenden erreicht, dass die Zufahrt zur Einstellhalle erschwert sei", erklärt Mediensprecherin Alena Kress. Daraufhin habe man umgehend den Kontakt mit der Kantonspolizei Basel-Stadt gesucht.
Die Polizei nahm sich des Problems an und führte eine neue Lagebeurteilung vor Ort durch. Dabei wurde die Ursache für die Eskalation schnell identifiziert.
Neupositionierung der Verkehrssperren
Rooven Brucker, Mediensprecher der Basler Kantonspolizei, bestätigt, dass es insbesondere bei hohem Publikumsaufkommen zu Schwierigkeiten gekommen sei. "Unsere Fachpersonen haben die Situation vor Ort erneut geprüft und sind zum Schluss gekommen, dass dies wesentlich mit der Positionierung der Verkehrssperren zusammenhing", so Brucker.
Als direkte Konsequenz wurden die Sperren umplatziert. Die Polizei erwartet, dass sich die Lage dadurch spürbar verbessern wird. Diese Massnahme soll sicherstellen, dass die berechtigte Zufahrt für die Mieter wieder reibungsloser funktioniert, ohne die Sicherheit der Messebesucher zu gefährden.
Zahlen und Fakten zur Einstellhalle Rosshof
- Anzahl Parkplätze: Rund 350
- Standort: Petersgraben, direkt am Messegelände Petersplatz
- Betreiber: Immobilien Basel-Stadt
- Problem: Erschwerte Zufahrt während der Herbstmesse bis 11. November
Appell an gegenseitige Rücksichtnahme
Die Kantonspolizei äussert sich auch zum Verhalten einiger Passanten, die eigenmächtig den Verkehr regeln wollen. Brucker stellt klar: "Manche Delikte werden der Polizei nur bekannt, wenn Betroffene oder Beobachtende diese melden." Hinweise aus der Bevölkerung seien grundsätzlich wertvoll, jedoch sollten Bürger nicht selbst die Rolle der Polizei übernehmen.
Das Klopfen auf Fahrzeuge oder das Blockieren von Autos kann rechtliche Konsequenzen haben und stellt eine unnötige Eskalation dar. Die Polizei versteht, dass es bei genehmigten Zufahrten durch ein Veranstaltungsgelände zu Spannungen kommen kann.
Deshalb appelliert die Kantonspolizei Basel-Stadt an das Verständnis und die Rücksichtnahme aller Beteiligten – sowohl der Autofahrer, die langsam und vorsichtig fahren müssen, als auch der Fussgänger, die die genehmigte Durchfahrt respektieren sollten. Ziel ist ein friedliches Miteinander auf dem Festgelände, damit alle die Herbstmesse geniessen können.





