Im Rahmen der dritten «Basel Week» in Seoul vertiefen Vertreter aus Basel-Stadt die Zusammenarbeit mit der südkoreanischen Hauptstadt. Die bis zum 17. Oktober 2025 dauernde Veranstaltung dient als Plattform zur Stärkung der internationalen Positionierung Basels. Im Mittelpunkt stehen die Bereiche Life Sciences, Architektur und Kunst, die durch gezielte Veranstaltungen und Abkommen gefördert werden.
Ein zentraler Punkt der Woche ist die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen Regierungspräsident Conradin Cramer und dem Seouler Bürgermeister Oh Se-hoon. Diese Vereinbarung soll den Austausch im Bereich Architektur und Stadtentwicklung weiter intensivieren und die seit 2022 bestehende Städtepartnerschaft festigen.
Wichtige Punkte
- Die «Basel Week» findet zum dritten Mal in Seoul statt und fördert die Zusammenarbeit in Schlüsselindustrien.
- Eine neue Absichtserklärung im Bereich Architektur soll die Kooperation zwischen Basel und Seoul vertiefen.
- Veranstaltungen zu Life Sciences und Kunst präsentieren den Standort Basel einem internationalen Publikum.
- Die Partnerschaft basiert auf einem Kooperationsvertrag aus dem Jahr 2022 und zielt auf gegenseitigen Nutzen ab.
Ein Schaufenster für Basels Stärken
Die vom Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt organisierte «Basel Week» hat sich als wichtiges Instrument der Standortförderung etabliert. Nach erfolgreichen Ausgaben in den Jahren 2022 und 2023 bietet die Veranstaltung auch in diesem Jahr eine Plattform für Akteure aus Basel, um sich mit Partnern in Seoul zu vernetzen und gemeinsame Projekte zu initiieren.
Das Hauptziel ist es, die internationale Wahrnehmung Basels als führenden Standort in strategisch wichtigen Sektoren zu stärken. Dazu gehören die Life Sciences, die Architektur und die Kunst, Bereiche, in denen Basel weltweit einen exzellenten Ruf geniesst.
Fokus auf Life Sciences und Innovation
Ein Höhepunkt der Woche war der «Healthcare Insights Media Day for Global Collaboration», der am Donnerstag, 16. Oktober 2025, stattfand. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit namhaften Partnern wie Roche Korea, dem Science & Technology Office der Schweizer Botschaft und dem Swiss Business Hub organisiert.
Ziel des Medientages war es, die Vorzüge des Life-Science-Standorts Basel gezielt zu bewerben. Dabei wurde das erhebliche Potenzial einer engeren Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Basel, der Schweiz und Südkorea im Gesundheitssektor hervorgehoben.
Hintergrund der Städtepartnerschaft
Die formelle Zusammenarbeit zwischen Basel und Seoul begann im Jahr 2022 mit der Unterzeichnung eines Städtekooperationsvertrags. Dieser Vertrag legt den Grundstein für den Austausch in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Forschung, Kultur sowie Architektur und Stadtentwicklung. Die «Basel Week» ist eine direkte Umsetzung dieser Vereinbarung.
Parallel dazu nutzte die Standortförderungsagentur Basel Area Business & Innovation die Anwesenheit der Basler Delegation für strategische Gespräche. Es wurden gezielte Besuche bei südkoreanischen Unternehmen durchgeführt, die ein potenzielles Interesse an einer Ansiedlung in der Region Basel haben. Diese direkten Kontakte sind entscheidend, um neue Investitionen anzuziehen.
Architektur und Stadtentwicklung im Dialog
Die Seoul Biennale of Architecture and Urbanism bot den idealen Rahmen, um den seit 2022 geführten Dialog über Stadtentwicklung fortzusetzen. Unter der Leitung des Präsidialdepartements nahm eine Delegation, bestehend aus Vertretern namhafter Basler Architekturbüros, an einem intensiven Austauschprogramm teil.
Das Programm umfasste Besichtigungen von innovativen Bauprojekten, Besuche an führenden Universitäten und Treffen mit den zuständigen Behörden der Stadtverwaltung von Seoul. Diese Aktivitäten ermöglichten einen tiefen Einblick in die Planungs- und Bauprozesse der südkoreanischen Metropole.
Lernen von Seouls urbaner Dynamik
Eine Podiumsdiskussion widmete sich dem Vergleich der Gestaltung und Nutzung öffentlicher Räume in Basel und Seoul. Ein zentrales Thema war die Frage, was Basel von Seouls Ansatz lernen kann. Insbesondere die flexible, hochverdichtete und gemischt genutzte Architektur Seouls wurde als inspirierendes Modell für zukünftige Stadtentwicklungsprojekte in Basel diskutiert.
Diese Diskussionen sind besonders relevant, da auch Basel vor der Herausforderung steht, auf begrenztem Raum nachhaltig zu wachsen und gleichzeitig eine hohe Lebensqualität zu sichern.
Zahlen zur Partnerschaft
- 3. Ausgabe: Die «Basel Week in Seoul» findet 2025 zum dritten Mal statt.
- Seit 2022: Die offizielle Städtekooperation besteht seit drei Jahren.
- Millionenmetropolen: Seoul hat rund 9,7 Millionen Einwohner, die Metropolregion über 25 Millionen. Basel bildet das Zentrum einer trinationalen Agglomeration mit rund einer Million Einwohnern.
Die Vertiefung der Zusammenarbeit im Architekturbereich wird durch eine formelle Vereinbarung besiegelt. Regierungspräsident Conradin Cramer und der Bürgermeister von Seoul, Oh Se-hoon, unterzeichnen eine Absichtserklärung, die auf Wunsch der Stadt Seoul zustande kam. Sie sieht die gegenseitige Unterstützung bei Ausstellungen, Konferenzen und anderen Formaten vor, um den Wissensaustausch zu konkretisieren und auszuweiten.
«Basel und Seoul haben viele gemeinsame Interessen und beide Städte profitieren von der Zusammenarbeit, gerade auch in der Stadtentwicklung. Unsere Partnerschaft basiert auf geteilten Werten wie Vertrauen, Verlässlichkeit und gegenseitigem Respekt. Ich freue mich, dass der rege Austausch durch die ‹Basel Week in Seoul 2025› weiter gestärkt werden konnte.»
Kunst als Brücke zwischen den Städten
Auch die Kultur spielt eine wesentliche Rolle in der Städtepartnerschaft. Das Haus der Elektronischen Künste (HEK) aus Basel präsentiert in Seoul die Ausstellung «Screen Time». Gezeigt werden Werke aus der eigenen Sammlung, die sich mit digitalen Medien und deren Einfluss auf die Gesellschaft auseinandersetzen.
Als Ausstellungsort dient der SongEun Art Space, ein modernes Kulturzentrum, das von den renommierten Basler Architekten Herzog & de Meuron entworfen wurde. Diese Verbindung unterstreicht die enge Verflechtung von Kunst und Architektur, die beide Städte auszeichnet.
Netzwerke für die Zukunft knüpfen
Das Präsidialdepartement nutzt die Ausstellung gezielt, um den Kunst- und Kulturstandort Basel international zu positionieren. Die Veranstaltung zieht ein kulturinteressiertes Publikum an und schafft eine Plattform für den Dialog zwischen den Kunstszenen beider Städte.
Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war die «Basel Night» am Mittwoch, 15. Oktober 2025. Dieser Netzwerkanlass brachte die Mitglieder der Basler Delegation mit Partnern, Medienschaffenden sowie Vertretern von Kulturinstitutionen aus Seoul zusammen. Solche informellen Treffen sind entscheidend, um persönliche Kontakte zu knüpfen und die Grundlage für zukünftige Kooperationen zu schaffen.
Die «Basel Week» in Seoul ist somit mehr als eine blosse Präsentationsveranstaltung. Sie ist ein aktives Instrument zur Gestaltung internationaler Beziehungen, das auf gegenseitigem Lernen und gemeinsamen Interessen aufbaut. Die Ergebnisse der Woche werden die Zusammenarbeit zwischen Basel und Seoul in den kommenden Jahren nachhaltig prägen.