Das Tanzhaus Basel auf dem Franck-Areal in Erlenmatt wird im Oktober 2025 erstmals das «Skin Performance Dance Festival» ausrichten. Das Festival legt einen starken Fokus auf feministische und queer-feministische Themen. Es will eine Plattform für Künstlerinnen aus dem In- und Ausland bieten, die sich mit Körper, Trauma und gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzen.
Wichtige Punkte
- Erstes «Skin Performance Dance Festival» vom 18. bis 25. Oktober 2025 in Basel.
- Fokus auf feministische und queer-feministische Themen im Tanz.
- 18 Künstlerinnen-Formationen aus dem In- und Ausland treten auf.
- Kuratorin Corinne Eckenstein will den Körper als "ständigen Kampfplatz" thematisieren.
- Ziel ist die Etablierung des Tanzhauses als Zentrum für künstlerisches Schaffen.
Ein neues Festival auf dem Franck-Areal
Das «Skin Performance Dance Festival» findet vom 18. bis 25. Oktober 2025 statt. Es ist das erste Festival dieser Art auf dem Franck-Areal in Basel. Corinne Eckenstein, Choreografin und Dramaturgin, kuratiert das Programm. Sie betonte die Wichtigkeit, über Frauenrechte zu sprechen.
Eckenstein übernahm 2023 gemeinsam mit ihren Geschwistern das Franck-Areal. Zuvor nutzte Nestlé die Flächen für Produktion und Siloanlagen. Die Baslerin, die lange in Wien lebte, möchte das Gelände im Erlenmatt-Quartier zu einem Zentrum für Kunst entwickeln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Tanz.
Fakten zum Festival
- Veranstaltungsort: Tanzhaus Basel auf dem Franck-Areal, Erlenmatt-Quartier.
- Dauer: 8 Tage, vom 18. bis 25. Oktober 2025.
- Teilnehmer: 18 Künstlerinnen-Formationen.
- Themen: Körper, Trauma, Wut, Verletzlichkeit und Lust aus weiblicher Perspektive.
Körper als Ausdruck und Kampfplatz
Das mehrtägige Festivalprogramm soll ein körperbetontes, feministisches Zeichen setzen. Corinne Eckenstein sieht es als wichtig an, sich in der heutigen Zeit mit Mut für die Anliegen von Frauen und queeren Menschen einzusetzen. Für viele dieser Personen sei der Körper ein „ständiger Kampfplatz – bewertet, verhandelt, kontrolliert“.
Diese Perspektive wurde auch von der griechischen Tänzerin Victoria Antonova geteilt. Sie leidet an einer Behinderung und wird die Solo-Performance «A Hot Chick in the Oven» präsentieren. Antonova schilderte ihre täglichen Erfahrungen als Person mit einer Missbildung.
«Manche Menschen sagen mir, ich solle wegen meiner Einschränkung zuhause bleiben. Andere bemitleiden mich», sagte Antonova bei der Medienkonferenz.
Ihre Performance beleuchtet diese Konfrontationen. Sie zeigt die Herausforderungen, mit denen Menschen mit Behinderung im Alltag konfrontiert sind.
Künstlerische Vielfalt und gesellschaftliches Engagement
Die Produktionen, Tanzfilme und Performances sollen mutig, emotional und kompromisslos sein. Diesen Anspruch formulierte Kuratorin Eckenstein an die insgesamt 18 Künstlerinnen-Formationen. Diese kommen aus dem In- und Ausland. Im Tanz, so Eckenstein, würden die „Verletzlichkeit und die Kraft des Körpers“ besonders spürbar.
Das Festival versteht sich als Plattform für künstlerische Vielfalt. Es fördert auch das gesellschaftliche Engagement. Es werden verschiedene Auseinandersetzungen mit dem Körper gezeigt. Themen wie Trauma, Wut, Verletzlichkeit und Lust werden aus weiblicher Perspektive beleuchtet.
Hintergrund des Tanzhauses
Das Tanzhaus Basel öffnete erst im September des Vorjahres seine Türen. Es ist ein neuer Kulturbetrieb, der sich in der lokalen Szene etablieren möchte. Das Festival soll dazu beitragen, den Bekanntheitsgrad des Tanzhauses zu steigern und ein breiteres Publikum anzusprechen.
Bekanntheit steigern und Bewusstsein schaffen
Vanessa Prein, Geschäftsführerin des Tanzhaus Basel, erhofft sich durch das Festival eine Steigerung des Bekanntheitsgrades. Der neue Kulturbetrieb arbeitet daran, sich in der lokalen Szene nachhaltig zu etablieren. Das Festival ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Prein äusserte den Wunsch, dass das Festival Menschen erreicht, die sich bisher nicht mit den angesprochenen Themen befasst haben. Nach einem Besuch im Tanzhaus sollen sie sich damit auseinandersetzen. Dies würde einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung leisten.
Ein besonderes Highlight ist der «Skin Performance Parcours». Dieser findet am Sonntag, dem 19. Oktober, statt. Fünfzehn Künstlerinnen aus Basel und der Region präsentieren an acht Orten kurze Arbeiten. Das Publikum erlebt einen Rundgang über Trauma, Gewalt und Resilienz aus queer-feministischer Sicht.
Weitere Informationen zum Programm und den teilnehmenden Künstlerinnen sind auf der Webseite des Tanzhaus Basel verfügbar.