Basel bereitet sich auf ein einzigartiges Ereignis vor: Der traditionelle Kleinbasler Kellerabstieg findet am kommenden Samstag statt. Achtzehn Fasnachtscliquen und Guggenmusiken laden die Öffentlichkeit ein, ihre sonst verborgenen Übungslokale zu besuchen. Dieses über 50 Jahre alte Brauchtum bietet einen seltenen Einblick in das Herz der Basler Fasnachtskultur, weit abseits des Trubels der drei schönsten Tage.
Besucher können die kunstvoll gestalteten Keller erkunden, welche mit Laternen, Larven und Bildern der jeweiligen Fasnachtseinheiten geschmückt sind. Der Erlös des Abends kommt den teilnehmenden Cliquen und Guggen direkt zugute, zur Finanzierung ihrer Fasnachtsaktivitäten und zum Erhalt der Keller.
Wichtige Punkte
- Der Kleinbasler Kellerabstieg findet am Samstag statt.
- 18 Cliquen und Guggenmusiken nehmen teil.
- Die Keller sind von 19:00 Uhr bis 02:00 Uhr geöffnet.
- Der Erlös unterstützt die Fasnachtsaktivitäten der Gruppen.
- Der Vorstadt-Kellerabstieg folgt am 22. November.
Ein Blick hinter die Fasnachtskulissen
Der Kellerabstieg ist ein fester Bestandteil des Basler Jahreskalenders. Seit über einem halben Jahrhundert öffnen die Fasnachtscliquen und Guggenmusiken im November ihre Tore. Was während der Fasnacht oft überfüllt ist, präsentiert sich an diesem Abend in einer entspannteren Atmosphäre.
Die Veranstaltung ermöglicht es den Gästen, die Übungslokale kennenzulernen, die während der Fasnacht als Rückzugsorte und Treffpunkte dienen. Jeder Keller erzählt seine eigene Geschichte durch seine Dekoration und Gestaltung. Von kleinen, liebevoll eingerichteten Räumen bis hin zu weitläufigen Anlagen wie der sogenannten «Rätz-Stadt» gibt es viel zu entdecken.
Wussten Sie schon?
- Der Kellerabstieg hat eine Tradition von über 50 Jahren.
- Die Rätz-Stadt ist bekannt für ihren besonders grossen Keller.
- Am Eingang zeigen oft brennende Steckenlaternen die geöffneten Keller an.
Teilnehmende Cliquen und Guggenmusiken
Für den Kleinbasler Kellerabstieg haben sich in diesem Jahr 18 Gruppen angemeldet. Diese Vielfalt garantiert ein breites Spektrum an Eindrücken und Begegnungen. Besucher können von Keller zu Keller ziehen, einen Drink geniessen und sich mit den Mitgliedern der Cliquen unterhalten.
Zu den teilnehmenden Einheiten gehören bekannte Namen wie die Rätz-Clique, die Junteressli und die Naarebaschi. Auch Guggenmusiken wie Gugge-Mysli und die Stenzer Gugge 63 sind mit dabei. Die vollständige Liste der teilnehmenden Gruppen umfasst:
- Gugge-Mysli
- Funatiker
- Rätz-Clique
- Antygge
- Junteressli
- Claraschnoogge
- Gwürztraminer Waggis
- Ohregribler
- Stenzer Gugge 63
- Schnurebegge
- Gülle Schlüch
- VKB
- Räpplischpalter
- Schotte Clique
- Naarebaschi
- Negro-Rhygass
- Olympia
- Feuerwehrverein Basel-Stadt
Jede Gruppe bereitet für diesen Anlass oft spezielle kleine Köstlichkeiten vor. Dies macht den Besuch nicht nur zu einem kulturellen, sondern auch zu einem kulinarischen Erlebnis.
Der Ablauf des Abends
Die Keller öffnen ihre Türen am Samstagabend gegen 19:00 Uhr. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal für die geöffneten Keller ist oft eine brennende Steckenlaterne am Eingang, die den Namen der Clique trägt. Die Gäste sind eingeladen, sich in den Kellern aufzuhalten, etwas zu trinken, eine Kleinigkeit zu essen und sich mit den Fasnächtlern auszutauschen.
Es ist üblich, nicht den ganzen Abend in einem einzigen Keller zu verbringen, sondern verschiedene Lokale zu besuchen. Dieser «Kellerbummel» ermöglicht es, die Vielfalt der Basler Fasnachtslandschaft zu erleben. Um 02:00 Uhr schliessen die meisten Keller wieder ihre Pforten.
«Der Kellerabstieg bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Fasnacht von einer ganz anderen Seite kennenzulernen – persönlicher und ruhiger als während der Fasnachtstage selbst.»
Hintergrundinformationen
Die Basler Fasnacht ist seit 2017 immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Sie ist die grösste Fasnacht der Schweiz und unterscheidet sich deutlich von den rheinischen Karnevalsbräuchen. Die Fasnacht beginnt am Montag nach Aschermittwoch um 4 Uhr morgens mit dem «Morgestraich» und endet am Donnerstagmorgen um 4 Uhr mit dem «Endstraich».
Finanzielle Unterstützung für die Fasnacht
Die Einnahmen aus dem Kellerabstieg sind für die teilnehmenden Cliquen und Guggen von grosser Bedeutung. Sie tragen massgeblich zur Finanzierung der Fasnachtsaktivitäten bei. Dazu gehören die Kosten für Laternen, Kostüme, Larven und die musikalischen Instrumente.
Ein Teil des Erlöses fliesst auch in den Unterhalt der Keller selbst. Viele dieser Lokale stehen den Gruppen das ganze Jahr über als Übungsräume zur Verfügung. Manchmal können sie auch für private Anlässe gemietet werden, was eine zusätzliche Einnahmequelle darstellt und den Fortbestand dieser wichtigen kulturellen Stätten sichert.
Der Kleinbasler Kellerabstieg ist ein jährliches Ereignis, während der Vorstadt- und Innenstadt-Kellerabstieg sich abwechseln und nur alle zwei Jahre stattfinden. Der nächste Vorstadt-Kellerabstieg ist für den 22. November geplant. Informationen zu den teilnehmenden Cliquen werden noch bekannt gegeben. Dieses Wechselspiel sorgt dafür, dass die verschiedenen Quartiere Basels regelmässig ihre Fasnachtskultur präsentieren können.





