Enttäuschung für viele Familien in Basel: Der beliebte Spielplatz «Spielaue» beim Tierpark Lange Erlen ist erneut und auf unbestimmte Zeit geschlossen. Nur wenige Tage nach einer aufwendigen Reparaturphase wurden die Tore aus Sicherheitsgründen wieder verschlossen. Der Betreiberverein plant nun weitere, umfangreiche Sanierungsarbeiten.
Sicherheit hat oberste Priorität
Wer in diesen Tagen mit Kindern einen Ausflug zum Tierpark Lange Erlen plant, steht vor einem verschlossenen Gitter. Ein Aushang informiert darüber, dass die «Spielaue» «bis auf Weiteres» nicht zugänglich ist. Dieser Schritt erfolgte überraschend, nachdem der Spielplatz erst Mitte Oktober nach einer mehrwöchigen Schliessung für Reparaturarbeiten wiedereröffnet worden war.
Die erneute Schliessung ist eine reine Vorsichtsmassnahme, wie Claudia Baumgartner, Geschäftsführerin des Tierparks Lange Erlen, erklärt. Der Erlen-Verein, der den Spielplatz betreibt, will jedes potenzielle Risiko für die spielenden Kinder ausschliessen. Die intensive Nutzung der Anlage führt zu einem hohen Verschleiss, der eine ständige Überwachung und Wartung erfordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Spielplatz «Spielaue» bei den Langen Erlen ist aus Sicherheitsgründen erneut geschlossen.
- Die Wiedereröffnung Anfang Oktober war nur von kurzer Dauer.
- Der Betreiber, der Erlen-Verein, plant nun die nächsten Sanierungsetappen.
- Die Finanzierung der privat betriebenen Anlage stellt eine Herausforderung dar.
Ein Hin und Her für Familien
Die Situation sorgt für Verwirrung. Bereits von Mitte September bis Mitte Oktober war der Spielplatz wegen abgenutzter Seile und Netze gesperrt. Nach Abschluss dieser Arbeiten wurde die Anlage wieder freigegeben, was bei vielen Familien für grosse Freude sorgte.
Doch diese Freude währte nur kurz. «Wir wussten bereits, dass nächste Sanierungsetappen anstehen werden, weil der Spielplatz so intensiv genutzt wird», so Baumgartner. Die Entscheidung, den Spielplatz zwischen den Reparaturphasen zu öffnen, sei aus dem Wunsch heraus entstanden, den Kindern das Spielen zu ermöglichen. Im Nachhinein habe man sich jedoch entschieden, die Tore lieber geschlossen zu halten, um die nächsten Schritte in Ruhe und ohne Sicherheitsbedenken planen zu können.
«Wir wollen lieber kein Risiko eingehen punkto Sicherheit und uns jetzt ein bisschen Zeit geben, um die nächsten Etappen zu planen und vielleicht auch schon vorzuziehen.» - Claudia Baumgartner, Geschäftsführerin Tierpark Lange Erlen
Komplexe Planung und hohe Kosten
Die Sanierung ist keine einfache Aufgabe. Viele der Spielgeräte sowie die dazwischen gespannten Netze und Seile sind Spezialanfertigungen. Allein die Herstellung dieser Teile kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Eine genaue Prognose, wann die «Spielaue» wieder öffnen kann, wagt Baumgartner daher nicht abzugeben. Sie möchte keine falschen Hoffnungen wecken. Die Arbeiten sollen nun im Winterhalbjahr, wenn die Nutzung ohnehin geringer ist, «mit Hochdruck» vorangetrieben werden.
Kostenpunkt Unterhalt
Die regelmässigen Reparaturarbeiten am Spielplatz «Spielaue» belaufen sich auf rund 20’000 Franken pro Jahr. Diese Kosten werden vollständig vom privat organisierten Erlen-Verein getragen.
Private Finanzierung als Herausforderung
Was viele Besucher nicht wissen: Sowohl der Tierpark als auch der dazugehörige Spielplatz werden privat unterhalten und finanziert. Der Erlen-Verein ist für den Betrieb und die Instandhaltung der beliebten Anlage verantwortlich und ist dabei auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
Die letzte Sanierungsetappe konnte durch die grosszügige Spende einer externen Stiftung finanziert werden. Doch die nächste Runde steht bereits an. Obwohl der Verein die Mittel dafür aufbringen könne, sei die langfristige Sicherung des Betriebs eine stetige Aufgabe.
Ein privat finanziertes Angebot für die Öffentlichkeit
Der Erlen-Verein stellt den Spielplatz der Öffentlichkeit unentgeltlich zur Verfügung. Um das Bewusstsein für die private Trägerschaft zu schärfen und um Unterstützung zu werben, wurde am Eingangstor ein Spendenaufruf angebracht. Der Verein sucht aktiv nach Organisationen und Gönnern, die ein solches Angebot für Kinder gezielt und über einen längeren Zeitraum unterstützen möchten.
«Es ist nicht ganz einfach, Organisationen zu finden, die so ein Angebot für Kinder gezielt über längere Zeit unterstützen», erklärt Baumgartner die Hintergründe des Spendenaufrufs. Man wolle den Leuten stärker ins Bewusstsein rücken, dass hier ein privat betriebener und finanzierter Spielplatz zur Verfügung gestellt wird – was der Verein selbstverständlich sehr gerne tue.
Bis die nächsten Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind, müssen sich Familien nun gedulden. Die Sicherheit der Kinder steht für die Betreiber an erster Stelle, auch wenn dies eine erneute Wartezeit bedeutet.





