Die Zukunft des Basler Kindernäschts, einer wichtigen Betreuungseinrichtung für viele Familien, ist ungewiss. Der Kanton Basel-Stadt stellt seine finanzielle Unterstützung zum Jahresende ein. Um die drohende Schliessung abzuwenden, hat der Verein Gärngschee eine Spendenaktion gestartet, die auf grosse Resonanz stösst.
Innerhalb von nur zehn Tagen sind bereits über 41'000 Franken zusammengekommen. Das Ziel ist es, den Betrieb für ein weiteres Jahr zu sichern und eine nachhaltige Lösung zu finden.
Das Wichtigste in Kürze
- Finanzierungsstopp: Der Kanton Basel-Stadt beendet die finanzielle Unterstützung für das Kindernäscht Ende 2025.
- Spendenkampagne: Der Verein Gärngschee will 80'000 Franken sammeln, um den Betrieb für 2026 zu sichern.
- Grosser Erfolg: In den ersten zehn Tagen wurden bereits über 41'000 Franken gespendet, mehr als die Hälfte des Ziels.
- Zukunftssicherung: Das gesammelte Geld soll Zeit verschaffen, um ein langfristiges Finanzierungsmodell zu entwickeln.
Das Ende einer langjährigen Unterstützung
Für viele Eltern in Basel ist es eine besorgniserregende Nachricht: Das Kindernäscht steht vor dem Aus. Grund dafür ist die Entscheidung der Basler Regierung, die staatlichen Beiträge für das Betreuungsangebot ab dem Jahr 2026 vollständig zu streichen. Ohne diese Gelder kann die Einrichtung ihren Betrieb nicht aufrechterhalten.
Die Regierung begründete diesen Schritt bereits im September in einer Antwort auf eine Interpellation. Die bisherige Form der kantonalen Beteiligung lasse sich nicht länger fortführen, da der direkte "Bezug zur Wirtschafts- und Standortpolitik im engeren Sinn" nicht mehr gegeben sei.
Was ist das Kindernäscht?
Das Basler Kindernäscht bietet seit vielen Jahren eine flexible und kurzfristige Kinderbetreuung an. Dieses Angebot ist besonders für Eltern wertvoll, die unvorhergesehene Termine wahrnehmen müssen, eine kurze Auszeit benötigen oder deren reguläre Betreuungslösung kurzfristig ausfällt. Es fungiert als wichtiges Sicherheitsnetz im oft hektischen Familienalltag.
Die Lücke im Betreuungsnetz
Die geplante Schliessung würde eine spürbare Lücke im Betreuungsangebot der Stadt Basel hinterlassen. Während reguläre Kitas oft lange Wartelisten und feste Betreuungszeiten haben, bot das Kindernäscht eine unkomplizierte Alternative für spontanen Bedarf. Für viele Familien war es mehr als nur eine Betreuungsstätte; es war eine verlässliche Anlaufstelle in Notsituationen.
Der Verein Gärngschee betont die Bedeutung der Einrichtung in einer Mitteilung:
«Das Basler Kindernäscht ist für unzählige Familien ein Rettungsanker im Alltag.»Diese Aussage unterstreicht die soziale Funktion, die über eine rein wirtschaftliche Betrachtung hinausgeht.
Eine Welle der Solidarität
Angesichts der drohenden Schliessung hat der Verein Gärngschee die Initiative ergriffen und eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, 80'000 Franken zu sammeln. Dieser Betrag würde ausreichen, um die Betriebskosten für das gesamte Jahr 2026 zu decken.
Die Reaktion der Bevölkerung ist überwältigend. Innerhalb von nur zehn Tagen kamen Spenden in Höhe von über 41'000 Franken zusammen. Damit ist bereits nach kurzer Zeit mehr als die Hälfte des benötigten Betrags erreicht.
Die Spendenaktion im Überblick
- Spendenziel: 80'000 Franken
- Aktueller Stand: Über 41'000 Franken
- Zeitraum: Gesammelt in den ersten 10 Tagen
- Garantie: Wird das Ziel nicht erreicht, erhalten alle Spender ihr Geld zurück.
Zeit für eine nachhaltige Lösung
Die Organisatoren der Kampagne sehen die 80'000 Franken nicht als Dauerlösung, sondern als eine entscheidende Überbrückung. Das erklärte Ziel ist es, der Leitung des Kindernäschts die nötige Zeit zu verschaffen, um ein langfristig tragfähiges Finanzierungskonzept zu erarbeiten.
Dieses Vorgehen soll sicherstellen, dass die Einrichtung nicht nur für ein weiteres Jahr gerettet wird, sondern eine dauerhafte Perspektive erhält. Mögliche Ansätze könnten neue Partnerschaften mit Unternehmen, die Anpassung des Angebots oder die Suche nach alternativen öffentlichen und privaten Förderern sein.
Die Bedeutung für die Stadt
Der Erfolg der Spendenaktion zeigt deutlich, wie wichtig das Kindernäscht für die Basler Bevölkerung ist. Die hohe Spendenbereitschaft ist ein starkes Signal an die Politik und verdeutlicht den gesellschaftlichen Wert solcher flexiblen Betreuungsangebote.
Für eine funktionierende Stadtgesellschaft sind nicht nur grosse, strukturierte Einrichtungen von Bedeutung, sondern auch kleinere, flexible Angebote, die den realen Bedürfnissen von Familien entsprechen. Sie tragen dazu bei, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Der Verein Gärngschee zeigt sich optimistisch, dass das Spendenziel erreicht wird. Die breite Unterstützung aus der Bevölkerung gibt Anlass zur Hoffnung, dass das Kindernäscht auch nach 2025 eine Zukunft in Basel haben wird.