Am Euro-Airport Basel wird ab Sonntag schrittweise ein neues biometrisches Ein- und Ausreisesystem eingeführt. Dieses sogenannte Entry-Exit-System (EES) erfasst künftig die Daten von Drittstaatsangehörigen im Schengen-Raum. Es ersetzt die manuelle Stempelung von Reisepässen und soll die Überwachung von Aufenthaltszeiten verbessern.
Wichtige Punkte
- Das Entry-Exit-System (EES) startet schrittweise am Euro-Airport Basel.
- Es erfasst biometrische Daten von Drittstaatsangehörigen.
- Das System ersetzt die traditionelle Passstempelung.
- Ziel ist eine bessere Kontrolle der Aufenthaltsdauer im Schengen-Raum.
- Anfangs sind nur Einreisen betroffen, später auch Ausreisen.
Einführung des Entry-Exit-Systems (EES)
Das neue Entry-Exit-System (EES) wird europaweit schrittweise in Betrieb genommen. Dies betrifft auch den Euro-Airport (EAP) in Basel. Der Flughafen hat auf seiner Website mitgeteilt, dass es in der Anfangszeit, insbesondere während Spitzenzeiten, zu Verzögerungen kommen kann. Die Mehrheit der Passagiere am EAP ist von dieser Neuerung jedoch nicht betroffen.
Konkret richtet sich das System an Drittstaatsangehörige. Dazu gehören Personen, die weder EU-Bürger noch Schweizer Reisende sind und keinen gültigen Aufenthaltstitel in der EU oder in der Schweiz besitzen. Für diese Personengruppe werden elektronische Einträge erstellt.
Faktencheck: Wer ist betroffen?
- Nicht betroffen: EU-Bürger, Schweizer Reisende, Personen mit gültigem EU- oder Schweizer Aufenthaltstitel.
- Betroffen: Drittstaatsangehörige ohne gültigen EU- oder Schweizer Aufenthaltstitel.
Erfassung biometrischer Daten
Mit der Einführung des EES werden biometrische Merkmale von Drittstaatsangehörigen erfasst. Dazu gehören ein Gesichtsbild sowie Fingerabdrücke. Diese Daten werden elektronisch gespeichert.
Das neue digitale Verfahren löst die bisherige manuelle Stempelung von Reisedokumenten ab. Dies soll den Prozess modernisieren und die Datenverwaltung effizienter gestalten. Die Umstellung ist Teil einer umfassenden Digitalisierungsstrategie der Europäischen Union im Bereich der Grenzkontrollen.
„Dank der schrittweisen Einführung sollten sich die Auswirkungen auf die Wartezeiten insgesamt in Grenzen halten“, erklärt der Euro-Airport in einer Mitteilung.
Phasenweise Einführung am Euro-Airport
Am Euro-Airport Basel wird das EES zunächst nur bei der Einreise angewendet. Diese erste Phase startet am 12. Oktober. Rund einen Monat später wird das System dann auch im Ausreisebereich des Basler Flughafens in Betrieb genommen. Diese schrittweise Einführung soll dazu beitragen, mögliche Engpässe und längere Wartezeiten zu minimieren.
Die sukzessive Implementierung ermöglicht es dem Flughafenpersonal, sich mit den neuen Abläufen vertraut zu machen und eventuelle Startschwierigkeiten zu beheben. Es ist ein komplexes System, dessen reibungslose Funktion entscheidend für den internationalen Reiseverkehr ist.
Hintergrund des EES
Das Entry-Exit-System ist eine Initiative der Europäischen Union. Es dient dazu, die Ein- und Ausreisen von Drittstaatsangehörigen im Schengen-Raum besser zu überwachen. Ein zentrales Ziel ist die Identifizierung von sogenannten Overstayern.
Overstayer sind Personen, die sich länger im EU- oder Schengen-Raum aufhalten, als ihr Visum oder die erlaubte visafreie Aufenthaltsdauer vorsieht. Durch das EES sollen solche Fälle effektiver erkannt und verhindert werden.
Zeitplan für Schweizer Flughäfen
Die Einführung des EES erfolgt in der Schweiz nicht gleichzeitig an allen Flughäfen. Während der Euro-Airport Basel und der Flughafen Genf bereits ab dem 12. Oktober schrittweise mit der Anwendung beginnen, wird der Flughafen Zürich das neue System erst ab dem 17. November in Betrieb nehmen.
Dieser gestaffelte Start ermöglicht den Flughäfen, Erfahrungen auszutauschen und die Implementierung basierend auf den ersten Erkenntnissen anzupassen. Die Koordination der Einführung ist wichtig, da das System eine europaweite Gültigkeit besitzt.
Die Umstellung auf digitale Erfassungssysteme ist ein Trend, der sich in der internationalen Reisesicherheit abzeichnet. Biometrische Daten bieten eine hohe Genauigkeit und sollen die Sicherheit an den Grenzen erhöhen.
Die Reisenden werden gebeten, sich vor ihrer Reise über die neuen Bestimmungen zu informieren. Dies gilt insbesondere für Drittstaatsangehörige, die in den Schengen-Raum einreisen möchten. Aktuelle Informationen sind in der Regel auf den Websites der jeweiligen Flughäfen oder der zuständigen Behörden verfügbar.
Die Einführung des EES stellt eine bedeutende Veränderung dar. Sie wird langfristig die Art und Weise beeinflussen, wie Ein- und Ausreisen im Schengen-Raum kontrolliert und dokumentiert werden. Die Effizienz und Sicherheit der Grenzkontrollen stehen dabei im Vordergrund der europäischen Bestrebungen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass das System nicht nur die Einreise, sondern auch die Ausreise registriert. Dies ermöglicht eine lückenlose Dokumentation der Aufenthaltsdauer. Die EU verspricht sich davon eine verbesserte Kontrolle und eine Reduzierung des Missbrauchs von Visa oder visafreien Reiseberechtigungen.
Die Technologie hinter dem EES ist komplex. Sie umfasst moderne Scansysteme und eine zentrale Datenbank. Diese Datenbank wird die gesammelten Informationen speichern und verwalten. Datenschutzbestimmungen spielen dabei eine wichtige Rolle. Die EU hat hierfür Richtlinien festgelegt, um den Schutz der persönlichen Daten zu gewährleisten.
Für die Betreiber der Flughäfen bedeutet die Umstellung eine Anpassung der Infrastruktur und der Arbeitsabläufe. Schulungen des Personals sind notwendig, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Trotz anfänglicher Herausforderungen wird erwartet, dass das System langfristig zu effizienteren und sichereren Grenzkontrollen führen wird.
Die Schweiz ist als Teil des Schengen-Raums an die Umsetzung dieser EU-Vorschriften gebunden. Die nationalen Behörden arbeiten eng mit den europäischen Partnern zusammen, um die Einführung des EES koordiniert und effektiv zu gestalten. Die Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg ist für das Funktionieren des Systems entscheidend.
Das EES ist ein Schritt in Richtung eines integrierten europäischen Grenzmanagements. Es ergänzt andere Initiativen wie das Europäische Reiseinformations- und Genehmigungssystem (ETIAS), welches voraussichtlich in den kommenden Jahren ebenfalls eingeführt wird.