Die Finanzlage des Kantons Basel-Stadt hat sich unerwartet positiv entwickelt. Eine neue Schätzung prognostiziert für das Jahr 2025 einen Überschuss von 29 Millionen Franken. Dies steht im Gegensatz zur früheren Annahme eines Defizits von 16 Millionen Franken. Die positive Entwicklung basiert hauptsächlich auf höheren Einnahmen aus Unternehmens- und Bundessteuern.
Wichtige Punkte
- Basel-Stadt erwartet für 2025 einen Überschuss von 29 Millionen Franken.
- Zuvor wurde ein Defizit von 16 Millionen Franken prognostiziert.
- Höhere Einnahmen aus Unternehmens- und Bundessteuern sind der Hauptgrund für die Verbesserung.
- Die Hochrechnung basiert auf Daten von Ende August.
- Einnahmen von natürlichen Personen fallen tiefer aus als erwartet.
Unerwartete Trendwende im Basler Budget
Die Finanzdirektorin Tanja Soland hatte noch in der Vorwoche ein Defizit von 16 Millionen Franken für den Haushalt 2025 bekannt gegeben. Eine Woche später präsentiert die Regierung nun eine deutliche Verbesserung. Die zweite Schätzung zeigt einen Überschuss von 29 Millionen Franken. Diese aktuelle Hochrechnung stützt sich auf Finanzdaten vom Ende August.
Markus König, Leiter der Finanzverwaltung, erklärte die Situation. Er betonte, dass das vom Grossen Rat beschlossene Budget von minus 16 Millionen Franken formal bestehen bleibe. Die aktuelle Zahl von plus 29 Millionen Franken sei eine Schätzung. Solche Schätzungen könnten sich bis zum Jahresende ändern. Die Abweichungen bei einem Gesamtumsatz von rund 5 Milliarden Franken lägen unter einem Prozent. Dies zeige die Unsicherheit solcher Prognosen.
Hintergrund der Budgetierung
Die Erstellung eines kantonalen Budgets ist ein komplexer Prozess. Sie beinhaltet mehrere Schätzrunden, die auf den jeweils aktuellsten verfügbaren Daten basieren. Zwischen den einzelnen Schätzungen können sich signifikante Änderungen ergeben, die durch wirtschaftliche Entwicklungen oder unerwartete Einnahmen und Ausgaben beeinflusst werden.
Gründe für die Mehreinnahmen
Die Hauptursachen für die positive Entwicklung sind höhere Einnahmen aus Bundessteuern und Unternehmenssteuern. Die Finanzverwaltung erwartet hier Mehreinnahmen von geschätzten 78 Millionen Franken bei den Bundessteuern und 39 Millionen Franken bei den Unternehmenssteuern. Diese Zahlen tragen massgeblich zum prognostizierten Überschuss bei.
Im Gegensatz dazu fallen die Steuereinnahmen von natürlichen Personen tiefer aus als ursprünglich budgetiert. Hier wird ein Minus von 44 Millionen Franken erwartet. Trotz dieser Reduktion überwiegen die positiven Effekte der Unternehmens- und Bundessteuern.
Markus König, Leiter der Finanzverwaltung, betonte: «Die Hochrechnung weist gewisse Unsicherheit auf.»
Ein weiterer positiver Faktor ist die Gewinnausschüttung der Basler Kantonalbank. Diese soll 44 Millionen Franken zur Kasse des Kantons beisteuern. Diese Einnahmequelle liegt ebenfalls über dem budgetierten Betrag und stärkt die Finanzlage zusätzlich.
Fakten zur Finanzlage
- +78 Millionen Franken: Mehreinnahmen aus Bundessteuern.
- +39 Millionen Franken: Mehreinnahmen aus Unternehmenssteuern.
- -44 Millionen Franken: Mindererträge bei Steuern natürlicher Personen.
- +44 Millionen Franken: Gewinnausschüttung der Basler Kantonalbank.
Ausgabenseite: Mehrkosten in einigen Bereichen
Nicht alle Bereiche zeigen eine Entspannung. Bei den Departementen zeichnen sich in mehreren Sektoren Mehrausgaben ab. Insbesondere in den Bereichen Sozialhilfe, Tagesbetreuung und Spitalbehandlungen werden höhere Kosten erwartet. Diese Posten belasten das Budget, werden aber durch die erhöhten Einnahmen kompensiert.
Auf der anderen Seite sollen die Ausgaben für Prämienverbilligungen tiefer ausfallen als ursprünglich budgetiert. Dies entlastet das Budget in diesem spezifischen Bereich. Die Kombination aus höheren Einnahmen und angepassten Ausgaben führt somit zum aktuellen Plus.
Herausforderungen und künftige Entwicklungen
Die Finanzverwaltung beobachtet die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben weiterhin genau. Die Unsicherheiten bei Hochrechnungen sind ein ständiger Begleiter. Wirtschaftliche Schwankungen können die Prognosen schnell verändern. Die aktuelle positive Entwicklung ist jedoch ein wichtiges Signal für die Stabilität der kantonalen Finanzen.
Die Regierung wird die Finanzlage in den kommenden Monaten weiter analysieren. Ziel ist es, langfristig eine ausgeglichene und nachhaltige Finanzpolitik zu gewährleisten. Die Transparenz in der Kommunikation bleibt dabei ein zentrales Anliegen, auch wenn sich Prognosen kurzfristig ändern können.
Wirtschaftliche Einflussfaktoren
Die Finanzlage eines Kantons hängt stark von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung ab. Eine starke Unternehmenslandschaft und stabile Bundessteuereinnahmen sind Indikatoren für eine gesunde Wirtschaft. Veränderungen in der Beschäftigung oder bei den Unternehmensgewinnen wirken sich direkt auf die kantonalen Finanzen aus.
Ausblick auf das Jahresende
Die jetzt vorliegende Hochrechnung basiert auf den Daten bis Ende August. Bis zum Jahresende können sich noch weitere Anpassungen ergeben. Es bleibt abzuwarten, ob der Überschuss von 29 Millionen Franken Bestand hat oder ob sich die Zahlen nochmals leicht verschieben. Die Abweichungen, so Markus König, seien bei einem Gesamtumsatz von 5 Milliarden Franken jedoch gering.
Die Bürger von Basel-Stadt können die Entwicklung der kantonalen Finanzen weiterhin verfolgen. Die regelmässige Kommunikation der Finanzverwaltung sorgt für Transparenz. Die aktuelle Nachricht über den Überschuss ist eine positive Meldung für die Region.