Die Basler Personenschifffahrt (BPG) steht vor einem Eigentümerwechsel. Der Kanton Basel-Stadt beabsichtigt, das Unternehmen an die Basler United Waterways AG zu verkaufen. Dies soll die langfristige Zukunft der Personenschifffahrt auf dem Rhein sichern und die jährlichen Subventionen des Kantons beenden. Der Grosse Rat muss dem Verkauf noch zustimmen.
Wichtige Punkte
- Der Kanton Basel-Stadt plant den Verkauf der Basler Personenschifffahrt (BPG) an die United Waterways AG.
- Der Verkaufspreis beträgt 250.000 Franken.
- United Waterways AG verpflichtet sich, den Betrieb der BPG für zwölf Jahre ohne staatliche Subventionen fortzuführen.
- Die Flotte soll bis 2037 CO2-neutral betrieben werden.
- Die Arbeitsplätze und Anstellungsbedingungen bleiben für drei Jahre erhalten.
Hintergrund der Verkaufsentscheidung
Die Basler Personenschifffahrt ist beliebt. Sie verursacht dem Kanton Basel-Stadt jedoch jährliche Kosten. Bisher belief sich der Betriebsbeitrag auf 537.000 Franken pro Jahr. Diese Finanzierung durch den Grossen Rat läuft Ende 2025 aus. Eine Weiterführung der BPG als kantonales Unternehmen hätte eine Erhöhung des jährlichen Beitrags auf eine Million Franken erfordert. Zusätzlich wäre eine Kapitalerhöhung notwendig gewesen.
Der Regierungsrat begründet die Verkaufsabsicht mit der finanziellen Belastung. Das Geschäft der BPG ist personal- und kapitalintensiv. Hohe Kosten entstehen durch Personal, Unterhalt und Erneuerung der Flotte sowie der Infrastruktur. Diese Kostenblöcke wären auch in Zukunft gross geblieben.
Faktencheck
- Aktueller jährlicher Betriebsbeitrag: 537.000 CHF
- Geschätzter künftiger Beitrag (ohne Verkauf): 1.000.000 CHF
- Verkaufspreis der BPG: 250.000 CHF
Angebot der United Waterways AG
Im Herbst 2024 erhielt der Kanton Basel-Stadt ein Kaufangebot von der Basler United Waterways AG. Dieses Unternehmen will die BPG vollständig übernehmen. Ab dem 1. Januar 2026 soll der Betrieb ohne staatliche Beiträge erfolgen. Der Regierungsrat beabsichtigt, dieses Angebot anzunehmen. Er beantragt dem Grossen Rat, die Aktien der BPG vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen umzuwidmen. Dies ist eine Voraussetzung für den Verkauf.
Für den Regierungsrat stellt das Angebot eine gute Lösung dar. Die United Waterways-Gruppe kann der BPG einen stabileren Rahmen bieten. Als kleine Anbieterin von Freizeitfahrten konnte die BPG betriebliche und finanzielle Risiken allein nicht gut bewältigen. Die Integration in eine grössere Gruppe soll dies ändern. Ein breiter zugängliches Fahrtenangebot soll langfristig gesichert werden.
«Die BPG ist eine sehr kleine Anbieterin von Freizeitfahrten auf dem Rhein und konnte die betrieblichen und finanziellen Risiken allein nicht bewältigen. Durch die Integration in die United Waterways-Gruppe erhält die BPG einen sicheren Rahmen und kann die Personenschifffahrt in Basel mit einem breit zugänglichen Fahrtenangebot langfristig fortführen.»
– Medienmitteilung des Regierungsrates Basel-Stadt
Details des Kaufvertrags
Sofern der Grosse Rat zustimmt, wird ein Kaufvertrag mit United Waterways und deren Tochtergesellschaft Floating Venues AG abgeschlossen. Kaufgegenstand sind die Aktien der BPG. Damit gehen auch sämtliche Vermögenswerte über, einschliesslich der Fahrgastschiffe. Der vereinbarte Verkaufspreis beträgt 250.000 Franken.
Hintergrund United Waterways AG
Die United Waterways AG ist ein Basler Unternehmen, das im Bereich Schifffahrt und Gastronomie tätig ist. Durch die Übernahme der BPG erweitert sie ihr Portfolio im Bereich der Personenschifffahrt auf dem Rhein erheblich. Das Unternehmen hat Erfahrung im Betreiben von Schiffsbetrieben.
Zukunft der Basler Personenschifffahrt
United Waterways plant, den bestehenden Angebotsmix der BPG beizubehalten. Dazu gehören regelmässige Rund- und Kursfahrten, Event- und Charterfahrten. Zusätzlich soll das Fahrtenangebot erweitert werden. Robert Straubhaar, CEO von United Waterways, äusserte sich dazu gegenüber der Basler Zeitung.
«Die BPG muss mehr fahren, mehr Präsenz haben, auch bei schlechtem Wetter, viel mehr in die Umgebung fahren, nach Rheinfelden oder nach Muttenz oder runter ins Elsass.»
– Robert Straubhaar, CEO United Waterways AG
Der Kaufvertrag enthält eine Betriebsgarantie für die BPG über einen Zeitraum von zwölf Jahren. Der Kanton erhält dabei Möglichkeiten, eine einseitige Aufgabe des Betriebs durch United Waterways zu verhindern. Dies sichert die Kontinuität der Personenschifffahrt für die Bevölkerung und Touristen.
Arbeitsplätze und Nachhaltigkeit
United Waterways verpflichtet sich zudem, während drei Jahren keine Kündigungen auszusprechen. Die bestehenden Lohn- und Anstellungsbedingungen werden beibehalten. Dies bietet den Mitarbeitenden der BPG Sicherheit. Ein weiterer wichtiger Punkt des Kaufvertrags ist die Nachhaltigkeit. Die Käuferschaft muss die Flotte der BPG spätestens bis zum Jahr 2037 CO2-neutral betreiben. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung umweltfreundlicher Schifffahrt auf dem Rhein.
Die Übernahme durch United Waterways AG verspricht eine Modernisierung und Erweiterung des Angebots. Gleichzeitig entlastet sie den Kanton Basel-Stadt finanziell. Die langfristige Sicherung der Personenschifffahrt auf dem Rhein ist ein zentrales Ziel dieser Transaktion.
Wichtige Zusagen
- Betriebsgarantie: 12 Jahre
- Kündigungsschutz: 3 Jahre
- Beibehaltung Anstellungsbedingungen: 3 Jahre
- CO2-Neutralität der Flotte: bis 2037