Roche baut am Hauptsitz in Basel ein neues Forschungs- und Entwicklungsgebäude. Das Unternehmen investiert 500 Millionen Franken in den 72 Meter hohen Neubau. Dieser ist Teil eines umfassenderen Investitionspakets von 1,2 Milliarden Franken für den Campus.
Wichtige Punkte
- Roche investiert 500 Millionen Franken in einen neuen Forschungsbau in Basel.
- Der Neubau wird 72 Meter hoch und beherbergt 450 Mitarbeitende.
- Roche-Präsident Severin Schwan äusserte Bedenken bezüglich des Wirtschaftsstandorts Schweiz.
- Das Gebäude ist eine architektonische Kopie des bereits bestehenden Bau 6.
Neues Forschungszentrum stärkt Standort Basel
Der Pharmariese Roche hat am Mittwoch den Grundstein für ein weiteres Hochhaus am Basler Hauptsitz gelegt. Dieser Neubau wird ein wichtiges Forschungs- und Entwicklungsgebäude sein. Er soll die frühen Phasen der Medikamentenentwicklung beschleunigen.
Das Gebäude wird 72 Meter hoch sein. Es ist das vierthöchste Gebäude auf dem Roche-Areal. Rund 450 Mitarbeitende werden dort tätig sein. Sie konzentrieren sich auf die Schnittstelle zwischen Forschung und früher klinischer Entwicklung.
Faktencheck
- Investitionssumme: 500 Millionen Franken für den Neubau.
- Gesamtinvestition Campus: 1,2 Milliarden Franken.
- Gebäudehöhe: 72 Meter.
- Mitarbeitende: 450 Personen im neuen Forschungsbau.
- Fertigstellung: Geplant für 2029.
Kritische Töne zur Schweizer Standortpolitik
Trotz der Milliardeninvestitionen äusserte Roche-Verwaltungsratspräsident Severin Schwan bei der Grundsteinlegung Bedenken. Er sprach von «tektonischen Verwerfungen», die den internationalen Wettbewerb für die Life-Science-Industrie verschärfen. Diese Veränderungen seien seit dem ursprünglichen Entscheid für den Bau eingetreten.
Schwan kritisierte die Schweizer Politik scharf. Er bemängelte, dass sich der Bundesrat zu wenig um die Bedürfnisse der Pharmabranche kümmere. Er hob hervor, dass erst eine Motion der Basler Ständerätin Eva Herzog den Bundesrat dazu brachte, sich mit den Rahmenbedingungen zu beschäftigen.
«Bevor man Türme des wirtschaftlichen Erfolgs errichten kann, muss man in die Tiefe gehen.»
Lukas Engelberger, Basler Regierungsrat
OECD-Mindeststeuer und Protektionismus als Herausforderungen
Ein weiterer Kritikpunkt Schwans war die OECD-Mindeststeuer. Sie habe die Standortfaktoren für Unternehmen verschlechtert. Er bedankte sich jedoch bei der Basler Bevölkerung für das Ja zum Standortpaket, das eine gewisse Linderung gebracht habe.
Auch der Protektionismus des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wurde als Faktor genannt. Solche internationalen Entwicklungen üben zusätzlichen Druck auf Unternehmen wie Roche aus.
Hintergrund: Die OECD-Mindeststeuer
Die OECD-Mindeststeuer ist eine internationale Initiative, die sicherstellen soll, dass grosse multinationale Unternehmen mindestens 15 Prozent Steuern auf ihre Gewinne zahlen. Dies soll Steuerwettbewerb reduzieren, kann aber für Standorte mit traditionell tiefen Steuersätzen, wie die Schweiz, eine Herausforderung darstellen.
Basler Politik sichert Unterstützung zu
Der Basler Regierungsrat Lukas Engelberger betonte die Bedeutung von Roche für den Kanton. Er versicherte, dass Basel dem Pharmakonzern keine Steine in den Weg legen wolle. Das zeige auch die deutliche Zustimmung zum Bebauungsplan für das Südareal.
Engelberger hob die Verlässlichkeit der Basler Demokratie hervor. Dies sei in Zeiten zunehmend autokratischer Tendenzen weltweit keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Stadt Basel unterstützt somit weiterhin die Entwicklung von Roche am Standort.
Erleichterung über Bebauungsplan
Roche Standortleiter Jürg Erismann zeigte sich erleichtert über die Zustimmung des Grossen Rates zum Bebauungsplan. Es gab zuvor Diskussionen um den Abriss von Bau 52. Die politische Linke wollte das Gebäude unter Denkmalschutz stellen, was jedoch abgelehnt wurde.
Die Entscheidung des Parlaments ebnet den Weg für weitere Entwicklungsschritte auf dem Campus. Dies sichert langfristig Arbeitsplätze und Forschungskapazitäten in Basel.
Architektonische Besonderheit: Ein Zwillingsturm
Der neue Forschungsbau wird eine Besonderheit aufweisen: Er ist eine exakte Kopie des bereits bestehenden Bau 6. Dieser befindet sich nur wenige hundert Meter entfernt auf dem Campus.
Beide Gebäude sind 72 Meter hoch und wurden vom renommierten Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfen. Diese architektonische Einheitlichkeit prägt das moderne Erscheinungsbild des Roche-Areals.
Die Fertigstellung des Neubaus ist für das Jahr 2029 geplant. Dann wird die Basler Skyline um ein weiteres markantes Gebäude reicher sein, das die Innovationskraft der Region unterstreicht.





