Der Keck-Kiosk oberhalb der Basler Kasernenwiese hat seinen Betrieb vorübergehend eingestellt. Das im Juni gestartete Konzept eines Infostands mit kleinem Gastronomieangebot hat sich als nicht erfolgreich erwiesen. Der Verein Pro Kasernenareal sucht nun nach neuen Ideen für die Belebung des Standorts.
Wichtige Punkte
- Der Keck-Kiosk schliesst nach kurzer Betriebszeit.
- Ein minimales Gastro- und Informationsangebot fand zu wenig Anklang.
- Der Verein Pro Kasernenareal sucht ein neues Nutzungskonzept.
- Künstlerische Projekte oder Pop-ups sind denkbar.
- Ein umfassendes Gastronomieangebot ist wegen fehlender Infrastruktur nicht möglich.
Konzept scheiterte an mangelndem Interesse
Der Versuch, den Keck-Kiosk als Informationspunkt und kleines Café zu etablieren, scheiterte an der geringen Besucherzahl. Philippe Cueni, Präsident des Vereins Pro Kasernenareal, bestätigte, dass das Interesse sehr niedrig war. Manchmal kamen pro Tag nur drei bis fünf Personen vorbei.
Dieser geringe Zuspruch machte den Betrieb unwirtschaftlich. Die Personalkosten standen in keinem Verhältnis zu den Einnahmen. Zudem empfand das Personal die Arbeit als langweilig, da es kaum Interaktion gab. Der Verein zog daraus die Konsequenz und beendete das Experiment.
Faktencheck
- Eröffnung: Juni dieses Jahres
- Schliessung: Drei Wochen nach Beschluss des Vorstands
- Durchschnittliche Besucher: 3-5 Personen pro Tag
- Betreiber: Parterre One (für Gastroangebot)
Suche nach kreativen Lösungen für die Zukunft
Der Verein Pro Kasernenareal ist nun aktiv auf der Suche nach einem neuen Betreiber und einem frischen Konzept für den Kiosk. Philippe Cueni führt Gespräche mit verschiedenen Organisationen. Das Ziel ist, den Standort auf eine andere Art und Weise zu beleben.
Cueni kann sich eine künstlerische Umnutzung vorstellen. Ein Kunst- oder Videoschaufenster oder eine Aussenstelle eines Museums wären denkbar. Auch ein Pop-up-Konzept mit wechselnden Präsentationen von Handwerkerinnen, Modedesignern oder anderen kreativen Köpfen steht zur Diskussion.
«Manchmal sind pro Tag nur drei bis fünf Leute vorbeigekommen.»
Philippe Cueni, Präsident Verein Pro Kasernenareal
Hintergrund zum Kasernenareal
Das Kasernenareal in Basel ist ein wichtiger öffentlicher Raum. Es dient als Veranstaltungsort für verschiedene Events und als Freifläche für die Bevölkerung. In jüngster Zeit gab es Berichte über eine Zunahme von Drogendealern, Süchtigen und Asylsuchenden auf der Kasernenwiese und im Hauptbau. Der Verein Pro Kasernenareal erhofft sich durch eine positive Belebung des Keck-Kiosks, diesem Trend entgegenzuwirken und das Umfeld zu verbessern.
Eingeschränkte Möglichkeiten für Gastronomie
Ein umfassendes Gastronomieangebot wird im Keck-Kiosk auch in Zukunft nicht möglich sein. Die baulichen Voraussetzungen sind dafür nicht gegeben. Es fehlt an grundlegender Infrastruktur wie Wasser- und Sanitäranlagen. Das bisherige Sandwich-Angebot wurde vom benachbarten Parterre One realisiert und war nur eine Übergangslösung.
Cueni betont, dass rein kommerzielle oder lärmintensive Nutzungen ausgeschlossen sind. Auch Projekte, die zu Konflikten mit dem benachbarten Restaurantbetrieb führen könnten, kommen nicht in Frage. Für alle anderen Ideen zeigt sich der Verein offen. Die Suche nach einer passenden Lösung läuft auf Hochtouren.
Frühere Nutzung und Konflikte
Bereits in der Vergangenheit gab es Versuche, den Keck-Kiosk zu beleben. Zeitweise fanden dort kostenlose Konzerte statt. Diese Zusammenarbeit wurde jedoch beendet. Der damalige Veranstalter, Thomas «Thamos» Bühler, äusserte sich enttäuscht über die geplante Umwandlung zu einem Info-Gastro-Kiosk. Er sah darin eine Kommerzialisierung und forderte Orte in der Stadt, die nicht nur auf Konsum ausgerichtet sind.
Die Konzertreihe wurde daraufhin in die EG Lounge verlegt, ein Angebot, das jedoch von den Veranstaltern abgelehnt wurde. Diese Episode zeigt, wie schwierig es ist, einen passenden und nachhaltigen Betrieb für den kleinen Kiosk zu finden. Der aktuelle Stillstand bietet nun die Gelegenheit für einen Neuanfang mit einem komplett überarbeiteten Konzept.
- Der Keck-Kiosk war früher Schauplatz für Gratis-Konzerte.
- Die Kooperation mit den damaligen Veranstaltern endete im Streit.
- Kritik an der Kommerzialisierung des Standorts wurde geäussert.
- Fehlende Infrastruktur begrenzt Gastronomie-Optionen.





