Die Basler Regierung plant eine umfassende Modernisierung der Buslinie 30. Elf neue E-Doppelgelenkbusse sollen ab dem Fahrplanwechsel 2027/28 die Kapazität erhöhen und die Effizienz des öffentlichen Nahverkehrs verbessern. Diese Fahrzeuge sind sechs Meter länger als die aktuellen Busse und erfordern Anpassungen an den Haltestellen.
Wichtige Punkte
- Elf neue E-Doppelgelenkbusse für Linie 30 ab 2027/28.
- Kostenpunkt von rund 4,4 Millionen Franken für Busse und Haltestellenanpassungen.
- Erhöhte Kapazität und Entlastung der Hauptverkehrszeiten.
- Haltestelle Mattenstrasse wird aus Sicherheitsgründen aufgehoben.
- Anpassungen an weiteren Haltestellen für barrierefreies Ein- und Aussteigen.
Kapazitätserhöhung durch neue E-Doppelgelenkbusse
Die Buslinie 30, die zwischen dem Bahnhof SBB und dem Badischen Bahnhof verkehrt, gehört zu den am stärksten frequentierten Routen in Basel. Besonders während der Hauptverkehrszeiten kommt es häufig zu Überlastungen. Um diesem Problem zu begegnen, hat die Basler Regierung die Anschaffung von elf E-Doppelgelenkbussen beschlossen. Diese Busse sind bereits auf der Linie 50 zum Euro-Airport im Einsatz und haben sich dort bewährt.
Die neuen Fahrzeuge sind 24 Meter lang, während die bisherigen Busse 18 Meter messen. Die zusätzliche Länge von sechs Metern ermöglicht eine deutlich höhere Passagierkapazität. Dies soll die Überlastung in den Spitzenzeiten reduzieren und den Fahrkomfort für die Passagiere verbessern.
Fakten zur Linie 30
- Verkehrsaufkommen: Hohe Frequenz, oft überlastet in Spitzenzeiten.
- Bisheriger Takt: Teilweise 3,75-Minuten-Takt, weitere Verdichtungen kaum möglich.
- Neue Busse: Elf E-Doppelgelenkbusse, 24 Meter lang.
- Einsatz: Ab Fahrplanwechsel 2027/28.
Finanzierung und Kosten
Für den Kauf der E-Doppelgelenkbusse sowie die notwendigen Anpassungen an den Haltestellen hat der Regierungsrat rund 4,4 Millionen Franken bewilligt. Diese Summe erhöht ein bereits vom Grossen Rat im Jahr 2020 bewilligtes Darlehen von 308 Millionen Franken an die Basler Verkehrsbetriebe (BVB).
Die Investition ist Teil einer langfristigen Strategie zur Modernisierung des öffentlichen Verkehrs in Basel. Die Umstellung auf E-Busse trägt zudem zur Reduzierung von Emissionen bei und unterstützt die Klimaziele des Kantons. Die Regierung betont, dass die Effizienzsteigerung und die Verbesserung der Servicequalität für die Fahrgäste im Vordergrund stehen.
«Weitere Taktverdichtungen sind nun kaum noch möglich, da sich die Busse sonst gegenseitig behindern würden», so die Begründung des Regierungsrats. Die grösseren Busse sind die logische Konsequenz.
Anpassungen an Haltestellen und Sicherheitsbedenken
Die Einführung der längeren Busse erfordert bauliche Anpassungen an den Haltekanten entlang der Linie 30. Einige Haltestellen müssen verlängert werden, und an anderen werden neue Bodenmarkierungen angebracht. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Barrierefreiheit. Wenn eine Haltestelle noch nicht hindernisfrei zugänglich ist, wird die Haltekante im Zuge der Bauarbeiten erhöht, um allen Fahrgästen einen stufenlosen Ein- und Ausstieg zu ermöglichen.
Aufhebung der Haltestelle Mattenstrasse
Im Zuge dieser Anpassungen hat der Regierungsrat entschieden, die Haltestelle Mattenstrasse aufzuheben. Diese Massnahme erfolgt aus Sicherheitsgründen. Die Haltestelle kann aufgrund von Einfahrten im vorderen Bereich nicht hindernisfrei umgebaut werden. Selbst ohne einen barrierefreien Umbau wäre die Verkehrssicherheit am Fussgängerstreifen nicht gewährleistet, da der Bus unmittelbar vor dem Streifen halten müsste.
Der Regierungsrat weist darauf hin, dass der Weg zur nächsten Haltestelle nur etwa 200 Meter beträgt. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Sicherheit der Fussgänger und Fahrgäste zu gewährleisten und gleichzeitig einen reibungslosen Verkehrsfluss zu ermöglichen.
Hintergrundinformationen zur Linie 30
Die Buslinie 30 ist eine zentrale Achse im Basler Nahverkehr. Sie verbindet wichtige Knotenpunkte wie den Bahnhof SBB und den Badischen Bahnhof. Die hohe Nachfrage resultiert aus der Anbindung an Pendlerrouten und Einkaufsmöglichkeiten. Die Modernisierung ist ein wichtiger Schritt, um den steigenden Anforderungen an den öffentlichen Verkehr gerecht zu werden.
Keine Vorentscheidung für Tram 30
Die Umstellung der Buslinie 30 auf E-Doppelgelenkbusse ist nach Angaben der Regierung keine Vorentscheidung für das geplante Tram 30. Abgesehen von den erwähnten Haltestellenanpassungen müssen weder Ladestationen noch sonstige Infrastrukturen neu aufgebaut werden. Dies bedeutet, dass die Investition in die Busse unabhängig von den langfristigen Tram-Plänen ist.
Derzeit ist noch offen, wann das Tram 30 Grossbasel in Betrieb gehen würde. Ein Baustart wäre nach 2035 vorgesehen. Für das Tram 30 Kleinbasel stehen noch eine Korridor- und eine Machbarkeitsstudie aus. Die aktuellen Massnahmen konzentrieren sich auf die unmittelbare Verbesserung der bestehenden Buslinie, um den aktuellen Mobilitätsbedürfnissen gerecht zu werden.
Die Modernisierung der Buslinie 30 ist ein klares Signal für die Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs in Basel. Sie zeigt das Engagement der Regierung, die Infrastruktur kontinuierlich anzupassen und zu verbessern, um den Bürgern einen effizienten und sicheren Transport zu ermöglichen.