Auf dem Basler Dreispitz-Areal, einem ehemaligen Industriegebiet, planen Architekten die Errichtung eines 100 Meter langen Naturpools. Dieses Projekt soll die Lebensqualität in der Region deutlich verbessern und einen grünen Kontrast zur bestehenden urbanen und industriellen Umgebung schaffen. Eine Entscheidung über die Realisierung des sogenannten «Projekt Gleispool» wird im Sommer erwartet.
Wichtige Punkte
- Geplant ist ein 100 Meter langer Naturpool auf dem Dreispitz-Areal.
- Der Pool soll in einer ehemaligen Eisenbahnrampe an der Neapel-Strasse entstehen.
- Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität und Abkühlung im Sommer.
- Die Christoph Merian Stiftung entscheidet im Sommer über das Vorhaben.
- Eine Bauzeit von ein bis zwei Jahren wird prognostiziert.
Ein Schwimmbecken im ehemaligen Industriegebiet
Das Dreispitz-Areal, einst ein Zentrum für den Güterumschlag, erfährt eine bedeutende Transformation. Wo früher Güterzüge entladen wurden, sollen sich zukünftig Anwohner und Besucher im Sommer erfrischen können. Diese Vision stammt von den Architekten Noël Picco und Lukas Stadelmann vom Büro «Malheur & Fortuna».
Ihr Konzept sieht einen 100 Meter langen Naturpool vor. Dieser soll sich genau auf der Kantonsgrenze zwischen Basel-Stadt und Basel-Land befinden. Die genaue Lage ist die 150 Meter lange Eisenbahnrampe an der Neapel-Strasse auf dem Dreispitz-Areal. Die Umwandlung eines solchen industriellen Elements in eine Freizeitanlage ist ein zentraler Aspekt des Projekts.
Fakt
Ein Naturpool verzichtet auf chemische Zusätze wie Chlor. Die Wasserreinigung erfolgt durch einen biologischen Kreislauf, oft mit Pflanzen und Mikroorganismen in einem separaten Regenerationsbereich. Dies sorgt für eine umweltfreundliche und hautschonende Bademöglichkeit.
Natürliches Badeerlebnis ohne Chlor
Das Besondere am geplanten Schwimmbecken ist seine Ausführung als Naturpool. Dies bedeutet, dass auf den Einsatz von Chlor vollständig verzichtet wird. Stattdessen basiert die Wasserreinigung auf einem natürlichen Wasserkreislauf. Solche Systeme nutzen Pflanzen und Mikroorganismen, um das Wasser biologisch zu filtern und sauber zu halten. Dies bietet ein umweltfreundliches und angenehmeres Badeerlebnis.
Die Architekten betonen, dass der Naturpool nicht nur zum Schwimmen dienen soll. Er wird auch Liegeflächen bieten, um die Entspannung zu fördern. Ein kleines Gastroangebot ist ebenfalls vorgesehen, um die Verpflegung der Badegäste sicherzustellen. Zusätzlich soll ein Vereinshäuschen entstehen, das als Treffpunkt oder für Aktivitäten genutzt werden kann.
«Es soll Liegeflächen, ein kleines Gastroangebot und ein Vereinshäuschen geben. Alles, was man sich eben so wünscht», erklärten die Architekten im Architekturpodcast «This is Basel» zum «Projekt Gleispool».
Verbesserung der Lebensqualität auf dem Dreispitz
Ein Hauptziel des Projekts ist die Steigerung der Lebensqualität auf dem Dreispitz-Areal. Die Architekten weisen darauf hin, dass das Gebiet im Sommer extrem heiss werden kann. Ein Naturpool würde hier eine dringend benötigte Abkühlung und Erholungsmöglichkeit bieten. Dies ist besonders wichtig in urbanen Gebieten, wo Grünflächen und Wasserzugang oft begrenzt sind.
Die Schaffung einer solchen «Riviera» im ehemaligen Industriequartier würde einen starken Kontrast zur bestehenden Umgebung bilden. Dieser Kontrast ist bewusst gewählt und soll dem Areal eine neue Identität verleihen. Es geht darum, einen Ort der Freizeit und Entspannung an einem unerwarteten Ort zu schaffen.
Hintergrundinformationen zum Dreispitz-Areal
Das Dreispitz-Areal in Basel ist ein ehemaliges Zollfreilager und Industriegebiet. In den letzten Jahren hat es sich zu einem dynamischen Quartier entwickelt. Es beherbergt heute Hochschulen, Museen, Gewerbebetriebe und Wohnungen. Die Transformation von einem reinen Industriegebiet zu einem gemischt genutzten Quartier ist ein fortlaufender Prozess, der die Lebensqualität und Attraktivität des Areals steigern soll.
Entscheidung und Bauzeit
Das «Projekt Gleispool» befindet sich laut einer Anfrage von Radio SRF momentan in einer Vorprojektphase. Die Eigentümerin des Landes, die Christoph Merian Stiftung, wird im Sommer eine Entscheidung treffen. Diese Entscheidung betrifft nicht nur die Realisierung des Naturpools, sondern auch dessen genaue Gestaltung und Umfang.
Sollte die Stiftung dem Projekt zustimmen, rechnen die Architekten mit einer Bauzeit von ein bis zwei Jahren. Die Umsetzung eines solchen Vorhabens erfordert eine sorgfältige Planung und Ausführung, um die natürlichen Reinigungsprozesse des Pools optimal zu integrieren und eine nachhaltige Nutzung zu gewährleisten. Die Entwicklung des Dreispitz-Areals wird durch solche Projekte weiter vorangetrieben.
Ausblick auf die Zukunft des Areals
Der geplante Naturpool ist ein Beispiel für die kontinuierliche Entwicklung und Aufwertung des Dreispitz-Areals. Es zeigt das Bestreben, urbane Räume neu zu denken und an die Bedürfnisse einer modernen Gesellschaft anzupassen. Die Integration von Freizeitmöglichkeiten und grünen Oasen in ehemals industriell genutzte Flächen ist ein Trend, der in vielen Städten zu beobachten ist.
Die Christoph Merian Stiftung spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung dieser Entwicklung. Ihre Entscheidung im Sommer wird massgeblich beeinflussen, ob Basel um eine weitere Attraktion reicher wird. Das Projekt hat das Potenzial, zu einem wichtigen Anziehungspunkt für die Basler Bevölkerung zu werden und das Mikroklima im Quartier positiv zu beeinflussen.
- Potenzielle Vorteile: Erhöhte Lebensqualität, Freizeitangebot, ökologische Aufwertung, Abkühlung im Sommer.
- Herausforderungen: Finanzierung, technische Umsetzung eines Naturpools in industrieller Umgebung, Genehmigungsprozesse.
Dieses Projekt ist ein weiterer Schritt in der Vision, das Dreispitz-Areal zu einem lebendigen und nachhaltigen Stadtteil zu entwickeln, der Arbeit, Bildung, Kultur und Freizeit miteinander verbindet.