Das Bundesasylzentrum in Basel steht vor einer umfassenden und kostspieligen Sanierung. Nur vier Jahre nach seiner Eröffnung im Jahr 2021 müssen sämtliche Nasszellen aufgrund eines massiven Schimmelbefalls und holzzerstörender Pilze komplett erneuert werden. Die geschätzten Kosten für diese Arbeiten belaufen sich auf rund fünf Millionen Franken.
Wichtige Fakten
- Massiver Schimmelbefall in allen Nasszellen des Bundesasylzentrums Basel.
- Gesamteinrichtungen müssen nach nur vier Jahren ersetzt werden.
- Die Sanierungskosten werden auf fünf Millionen Franken geschätzt.
- Neue Nasszellen müssen erhöhter Belastung standhalten und vandalismussicher sein.
- Totalunternehmerin befindet sich in Nachlassstundung, was die Rückforderung erschwert.
Umfassende Schäden und hohe Kosten
Der Umfang der Schäden im Asylzentrum ist erheblich. Alle Toiletten und Duschen sind von Schimmel und holzzerstörenden Pilzen befallen. Dieser Befall hat zu irreparablen Schäden an den Holzkonstruktionen geführt. Die alten Nasszellen wurden bereits zurückgebaut, und die Bewohner nutzen während der Sanierung provisorische Einrichtungen.
Die Ausschreibung für die neuen Nasszellen sieht acht Einheiten vor, die jeweils vier Duschen, vier Toiletten und zwei Lavabos umfassen. Die hohen Kosten von fünf Millionen Franken sind auf besondere Anforderungen zurückzuführen. Nasszellen in einem Bundesasylzentrum sind laut Ausschreibung mit jenen in Schwimmbädern oder öffentlichen Raststätten vergleichbar, was die hohe Beanspruchung und den Reinigungsbedarf angeht.
Faktencheck
- Baujahr: 2021
- Betroffene Bereiche: Alle Nasszellen (Toiletten und Duschen)
- Schadensursache: Massiver Schimmelbefall und holzzerstörende Pilze
- Geschätzte Kosten der Sanierung: 5 Millionen Franken
- Neue Ausstattung: 8 Nasszellen mit je 4 Duschen, 4 Toiletten, 2 Lavabos
Spezielle Anforderungen an die neuen Installationen
Die neuen Nasszellen müssen extrem widerstandsfähig sein. Es werden vandalismussichere Materialien verlangt, ähnlich den Standards, die in Gefängnissen angewendet werden. Diese erhöhten Anforderungen an Material und Bauweise tragen massgeblich zu den hohen Sanierungskosten bei. Die Langlebigkeit und Robustheit der neuen Installationen stehen dabei im Vordergrund, um zukünftige Schäden zu vermeiden.
Die Planung berücksichtigt auch eine erhöhte Gewalteinwirkung und eine intensive Nutzung. Dies erfordert nicht nur spezielle Materialien, sondern auch eine besonders robuste Bauweise. Es geht darum, eine Infrastruktur zu schaffen, die den spezifischen Herausforderungen eines Asylzentrums dauerhaft standhält.
Hintergrund
Bundesasylzentren dienen der Erstaufnahme und dem Aufenthalt von Asylsuchenden während des Asylverfahrens. Die Einrichtungen müssen eine hohe Belastbarkeit aufweisen, da sie von vielen Menschen genutzt werden. Die Planung und der Bau solcher Zentren erfordern daher besondere Sorgfalt bei der Materialwahl und der Konstruktion, um den Anforderungen an Hygiene, Sicherheit und Langlebigkeit gerecht zu werden.
Herausforderungen bei der Kostenrückforderung
Normalerweise müsste die Totalunternehmerin für die Mängel aufkommen, da das Asylzentrum erst 2021 gebaut wurde und die Garantiezeit noch gültig wäre. Jedoch befindet sich das verantwortliche Unternehmen in Nachlassstundung, was die Situation kompliziert macht. Der Bund geht davon aus, dass die Mängel nicht fristgerecht behoben werden können.
Die Bemühungen, die Kosten zurückzufordern, richten sich nun auch an die Lieferanten und Produzenten der verbauten Materialien. Auch der verantwortliche Sanitärbetrieb ist nach vorliegenden Informationen in Konkurs. Dies erschwert die juristischen Schritte zur Geltendmachung der Ansprüche erheblich. Ein Verfahren zur Rückforderung der Schäden läuft, doch der Ausgang ist ungewiss.
«Die Nasszellen eines Bundesasylzentrums sind mit der Nutzung von Schwimmbädern oder öffentlichen Anlagen auf Raststätten mit erhöhter Gewalteinwirkung sowie Nässe und Reinigungsbedarf zu vergleichen.»
Auswirkungen auf den Betrieb und die Zukunft
Die laufenden Sanierungsarbeiten und die Nutzung von Provisorien stellen eine Belastung für den täglichen Betrieb des Asylzentrums dar. Die Bereitstellung adäquater sanitärer Einrichtungen ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner von entscheidender Bedeutung.
Diese Situation wirft auch Fragen bezüglich der Qualitätssicherung bei öffentlichen Bauprojekten auf. Es ist von grosser Bedeutung, dass die Ursachen für den schnellen Verfall der Einrichtungen gründlich untersucht werden, um ähnliche Probleme bei zukünftigen Bauvorhaben zu vermeiden. Die Investition von fünf Millionen Franken in eine nur vier Jahre alte Struktur unterstreicht die Notwendigkeit robuster und nachhaltiger Bauweisen in sensiblen Bereichen.





