Basel hat sich zu einem Zentrum für pflanzliche Ernährung entwickelt. Immer mehr Restaurants in der Stadt bieten rein vegane oder stark vegan-freundliche Optionen an. Diese Entwicklung zeigt einen klaren Trend hin zu bewussterem Genuss und einer grösseren Vielfalt auf den Speisekarten.
Wichtige Erkenntnisse
- Basel bietet eine wachsende Auswahl an veganen Restaurants und Speisen.
- Von schnellen Take-away-Optionen bis hin zu gehobener Küche ist alles dabei.
- Viele Betriebe legen Wert auf frische, saisonale und regionale Zutaten.
- Das Angebot richtet sich nicht nur an Veganer, sondern an alle Geniesser.
Neue kulinarische Horizonte in Basel
Die Basler Gastronomielandschaft erlebt eine bemerkenswerte Veränderung. Immer mehr Lokale setzen auf pflanzliche Gerichte. Diese Entwicklung spiegelt ein gestiegenes Bewusstsein für Ernährung und Nachhaltigkeit wider. Die Auswahl reicht von traditionellen Gerichten in veganer Variante bis zu innovativen Kreationen.
Ein Beispiel dafür ist das neu eröffnete Vegg East an der Feldbergstrasse. Cemil Sahin und seine Frau Firdevs haben den Betrieb im Jahr 2024 eröffnet. Sie konzentrieren sich auf die anatolische Küche. Dabei vermeiden sie hochverarbeitete Fleischersatzprodukte. Stattdessen bereiten sie alle Speisen täglich frisch zu.
Faktencheck: Vegg East
- Eröffnet: 2024
- Spezialität: Anatolische Küche, frisch zubereitet
- Besonderheit: Keine hochverarbeiteten Fleischersatzprodukte
- Preise: Zwischen 10 und 20 Franken pro Gericht
Anatolische Köstlichkeiten ohne Fleisch
Im Vegg East finden Gäste eine breite Palette an Gerichten. Dazu gehören Dolmasi, gefüllte Weinblätter und Bowls mit orientalischen Salaten. Auch die türkische Linsensuppe Mercimek Corbasi steht auf der Karte. Viele Optionen sind vegan, andere vegetarisch. Firdevs Sahin legt grossen Wert auf eine schonende Zubereitung mit Olivenöl.
"Wir kochen mit Olivenöl und legen viel Wert darauf, die Speisen schonend zuzubereiten", sagt Inhaber Cemil Sahin.
Das Konzept ist erfolgreich. Obwohl das Vegg East hauptsächlich als Take-away dient, planen die Sahins bereits, mehr Sitzgelegenheiten anzubieten. Dies zeigt die grosse Nachfrage nach ihren frischen, pflanzlichen Gerichten.
Tibits: Ein Klassiker mit breitem Buffet
Das Tibits ist in Basel keine neue Adresse. Es ist seit langem eine feste Grösse für vegetarische und vegane Speisen. Die Restaurantkette wurde im Jahr 2000 von den Gebrüdern Reto und Daniel Frei sowie der Zürcher Familie Hiltl gegründet. In Basel gibt es zwei Standorte: einen im Gundeli und einen nahe der Steinenvorstadt.
Das Konzept des Tibits ist unkompliziert. Ein Buffet mit über 40 verschiedenen Gerichten lädt die Gäste zur Selbstbedienung ein. Der Preis richtet sich nach dem Gewicht des Tellers. Die Zutaten stammen, wenn möglich, aus regionalem und saisonalem Anbau. Ein besonders beliebtes veganes Gericht ist der Dörrbohnensalat mit Baumnüssen und Koriander.
Hintergrund: Die Tibits-Geschichte
Die Idee für Tibits entstand aus dem Wunsch, vegetarisches Essen zugänglicher und moderner zu machen. Die Gründerfamilie Hiltl betreibt bereits das älteste vegetarische Restaurant der Welt in Zürich. Diese lange Tradition im Umgang mit pflanzlicher Küche prägt auch das Tibits-Konzept.
Zazaa: Orientalische Aromen in vielfältiger Form
Das Zazaa bringt die Küche der Levante-Region nach Basel. Das Restaurant konzentriert sich auf vegane und vegetarische Speisen. Es legt Wert darauf, dass die pflanzliche Ausrichtung nicht als Trend, sondern als authentischer Teil der orientalischen Kulinarik wahrgenommen wird. Die Vielfalt der Gerichte aus dem Orient ermöglicht eine natürliche Zubereitung ohne tierische Produkte.
Besonders gefragt sind die gemischten Mezze-Platten, knusprige Falafel und Mousakka-Bowls. Auch die Desserts finden grossen Anklang. Dazu gehören die vegane Baklava für 6.50 Franken und das hausgemachte ZaZaaMisu für 8.50 Franken. Letzteres ist eine Kokos-Hafer-Creme mit arabischem Mokka und Orangenlikör.
Zazaa ist an mehreren Standorten in Basel vertreten: am Petersgraben, beim Barfüsserplatz und am Haupteingang des Bahnhofs SBB. Dies macht die orientalischen Spezialitäten für viele Baslerinnen und Basler leicht erreichbar.
Cantina Don Camillo: Vegane Kreativität im Warteck
In der ehemaligen Brauerei Warteck hat sich die Cantina Don Camillo etabliert. Das Restaurant ist vielleicht nicht die erste Adresse, die man mit veganer Küche verbindet, da es auch Fleischgerichte anbietet. Doch die veganen Optionen sind hier keine Nebensache, sondern werden mit gleicher Sorgfalt und Kreativität zubereitet.
Die Speisekarte umfasst stets mindestens drei vegane Hauptgerichte. Diese werden von Grund auf frisch gekocht, ohne Fertigprodukte. Auch alle Vorspeisen und Desserts sind vegan. Ein Highlight ist das "Apium Cicer", eine vegane Interpretation von Vitello tonnato. Es besteht aus Sellerie-Carpaccio, Kichererbsen-Kapern-Creme und Cherrytomaten und kostet 17 Franken.
"Das Apium Cicer – das vegane Pendant zu Vitello tonnato – gibt es nur bei uns", betont Inhaber Bruno Mürner.
Im Herbst ist die Polenta-Pekannuss-Schnitte mit Federkohl, marinierten Pilzen und Merlotsauce für 36 Franken sehr beliebt. Die Gerichte basieren oft auf traditionellen Rezepten, die modern interpretiert werden. Das Credo des Hauses ist klar: "Alles, was aus unserer Küche kommt, muss unser Team wirklich selbst auch essen wollen."
Lauch: Veganes Fine Dining in Kleinhüningen
Das Restaurant Lauch hat sich in Basel einen Namen für vegetarisch-veganes Fine Dining gemacht. Am neuen Standort im ehemaligen Platanenhof in Kleinhüningen konzentriert es sich nun ausschliesslich auf pflanzenbasierte Zutaten. Dabei kommen lokale und nachhaltige Produkte zum Einsatz. Das Lauch bietet abends zwei 4-Gang-Tasting-Menüs für 86 Franken pro Person an.
Alternativ können Gäste einzelne Gerichte à la carte bestellen. Beispiele sind Butternusskürbis mit Perlcouscous, Bergamotte, Pekannuss, Mangold und schwarzem Knoblauch. Oder ein Dessert aus Clementine, Zwetschge, Pistazien und Hibiskus mit einem Mandel-Dukkha. Dazu gibt es regionale Naturweine oder alkoholfreie Getränkebegleitungen.
Lauch im Überblick
- Konzept: Rein veganes Fine Dining
- Standort: Klybeckstrasse 241, Basel (ehem. Platanenhof)
- Abendangebot: Zwei 4-Gang-Tasting-Menüs (86 CHF) oder à la carte
- Mittagsangebot: Zwei einfache vegane Mittagsteller inkl. Suppe und Salat
Mittags stehen zwei einfache vegane Mittagsteller zur Auswahl, inklusive Suppe und Salat. Lauch-Mitgründerin Bettina Larghi erklärt, das Angebot richte sich nicht nur an Veganer. Es spreche alle an, die "gut und gern essen gehen und bereit sind, sich auf etwas Neues einzulassen." Dies unterstreicht den Ansatz, pflanzliche Küche für ein breites Publikum attraktiv zu machen.
Ein wachsender Trend in Basel
Die Vielfalt der veganen Restaurants in Basel zeigt, dass pflanzliche Ernährung längst mehr ist als ein Nischenthema. Es ist ein fester Bestandteil der modernen Gastronomie geworden. Von schnellen Mahlzeiten bis zum gehobenen Dinner – die Möglichkeiten sind vielfältig. Die Stadt Basel etabliert sich zunehmend als Hotspot für alle, die Wert auf nachhaltige und geschmackvolle pflanzliche Küche legen.
Diese Entwicklung wird voraussichtlich weiter anhalten. Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für eine pflanzliche Ernährung. Die Basler Restaurants reagieren auf diesen Wandel mit Innovation und Qualität. Sie bieten so neue kulinarische Erlebnisse für Einheimische und Besucher.





