Nach fast einem Jahr des Leerstands und mehreren gescheiterten Versuchen erhält der Gastronomiebereich in der Migros-Filiale Gundelitor einen neuen Betreiber. Anfang November eröffnet das „Bistro 180“ und soll mit einem mediterranen Konzept die Quartierbewohner überzeugen, die in der Vergangenheit wiederholt ihre Enttäuschung über das wechselnde Angebot geäussert hatten.
Der neue Pächter, Yalçin Kiliç, ist in der Basler Gastronomieszene kein Unbekannter und setzt auf ein breites Angebot, das von morgendlichem Kaffee und Gebäck bis zu Pizza und Flammkuchen am Abend reicht. Damit soll ein stabiles und passendes Angebot für die Kundschaft im Gundeldingerquartier geschaffen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Anfang November eröffnet das „Bistro 180“ in der Migros-Filiale Gundelitor.
 - Die Fläche stand nach dem Scheitern zweier vorheriger Konzepte fast ein Jahr lang leer.
 - Betreiber Yalçin Kiliç plant ein mediterranes Angebot mit Pizza, Flammkuchen und Patisserie.
 - Das neue Konzept soll die traditionelle Kundschaft der Filiale besser ansprechen als die Vorgänger.
 
Ein Hoffnungsschimmer für das Gundeli
Für die Anwohnerinnen und Anwohner des Gundeldingerquartiers ist es eine lang ersehnte Nachricht. Die seit fast einem Jahr verwaiste Take-away-Fläche in der Migros am Gundelitor wird wiederbelebt. Mit dem „Bistro 180“ soll eine Lücke geschlossen werden, die seit der Schliessung der hauseigenen Gourmessa-Theke für Unmut sorgte.
Betrieben wird das neue Lokal von Yalçin Kiliç, einem erfahrenen Gastronomen. Kiliç führte in Basel bereits die „Walliser-Stube“ an der Clarastrasse, bevor er zuletzt das Restaurant „Lily“ in Schlieren im Kanton Zürich leitete. Nun kehrt er mit einem klaren Konzept nach Basel zurück.
Das Angebot des „Bistro 180“ ist bewusst breit aufgestellt, um eine vielfältige Kundschaft anzusprechen. Am Morgen wird es Heissgetränke und Patisserieprodukte geben. Mittags und abends stehen mediterrane Spezialitäten sowie beliebte Klassiker wie Pizza und Flammkuchen auf der Karte. Die Eröffnung ist für Anfang November geplant.
Das Angebot im Überblick
- Morgens: Kaffee und Patisserie
 - Mittags/Abends: Mediterrane Spezialitäten, Pizza, Flammkuchen
 - Betreiber: Yalçin Kiliç
 - Eröffnung: Voraussichtlich Anfang November
 
Seitens der Migros Basel äussert man sich erfreut über die Neubelebung. Man sei zuversichtlich, dass die Kundinnen und Kunden im Gundeli schon bald wieder von einem passenden gastronomischen Take-away-Angebot profitieren können.
Eine bewegte Vergangenheit am Standort
Der Optimismus ist gross, doch die Geschichte des Standorts zeigt, dass der Erfolg kein Selbstläufer ist. Die vergangenen Jahre waren von schnellen Wechseln und unpassenden Konzepten geprägt, was bei der Stammkundschaft für Verunsicherung und Kritik sorgte.
Chronologie der Wechsel
Die Probleme begannen, als die Migros Basel ihre eigene „Gourmessa“-Theke aufgrund sinkender Nachfrage schloss. Darauf folgten zwei Versuche mit externen Pächtern, die beide nach kurzer Zeit scheiterten. Diese Episode verdeutlichte die Herausforderung, ein Angebot zu finden, das zur spezifischen Demografie des Quartiers passt.
Zuerst übernahm der türkische Imbiss „Butterfly“, der vom Restaurantführer Gault Millau einst für den besten Döner der Schweiz ausgezeichnet wurde. Trotz der hohen Qualität fand das Angebot bei der mehrheitlich älteren Migros-Kundschaft wenig Anklang. Nach nur drei Monaten war bereits wieder Schluss.
Anschliessend versuchte „Vegitat“ sein Glück mit vegetarischen Wraps. Doch auch dieses Konzept, das an anderen Standorten in Basel erfolgreich ist, konnte sich im Gundelitor nicht durchsetzen. Der damalige Betreiber erklärte, dass das Interesse der Kundschaft an seinem Angebot zu gering sei. Ende 2023 schloss auch dieser Laden seine Türen.
„Die eher ältere Kundschaft habe wenig Interesse an dem Angebot“, sagte der Betreiber von Vegitat damals gegenüber Medien.
Die darauffolgende, fast einjährige Vakanz wurde im Quartier als weiterer Beleg dafür gewertet, dass die Bedürfnisse der Anwohner vernachlässigt würden. In lokalen Facebook-Gruppen und in Gesprächen vor Ort war der Ärger deutlich spürbar.
Ein Konzept, das passen soll
Mit dem „Bistro 180“ scheint die Migros nun eine Strategie zu verfolgen, die stärker auf die Wünsche der lokalen Bevölkerung eingeht. Anstatt auf Nischenprodukte wie Döner oder vegetarische Wraps zu setzen, fokussiert sich das neue Konzept auf bewährte und allgemein beliebte Speisen.
Pizza, Flammkuchen und mediterrane Gerichte sprechen eine breitere Zielgruppe an und dürften eher dem Geschmack der traditionellen Migros-Kundschaft entsprechen. Die Kombination mit einem morgendlichen Kaffee- und Gebäckangebot macht das Bistro zudem zu einem Anlaufpunkt über den ganzen Tag hinweg.
Die Wahl des erfahrenen Gastronomen Yalçin Kiliç deutet ebenfalls darauf hin, dass man auf Stabilität und Professionalität setzt. Seine Erfahrung aus unterschiedlichen Betrieben könnte entscheidend sein, um das neue Lokal erfolgreich zu etablieren und das Vertrauen der Kundschaft zurückzugewinnen.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob das „Bistro 180“ die grosse Lücke im Gundeli füllen kann. Die Hoffnung im Quartier ist jedenfalls gross, dass nach einer langen Phase der Unsicherheit endlich wieder ein beständiges und geschätztes gastronomisches Angebot in ihre Migros einzieht.





