Die Lörracher Fasnacht, ein zentrales kulturelles Ereignis der Stadt, ist gerettet. Nach monatelangen Verhandlungen haben sich die Stadt Lörrach und die Narrengilde auf eine finanzielle Unterstützung geeinigt. Diese Entwicklung sichert die Durchführung der Strassenfasnacht für die kommenden Jahre und beendet einen Streit, der im vergangenen September eskalierte.
Wichtige Punkte
- Jährlicher Zuschuss von 20.000 Euro für die Fasnacht in Lörrach.
- Die Vereinbarung gilt für die Jahre 2026, 2027 und 2028.
- Strassenfasnacht, Gugge-Explosion und Umzüge sind gesichert.
- Kompromiss zwischen der Forderung der Narrengilde (40.000 Euro) und dem Angebot der Stadt (15.000 Euro).
Ein langer Streit findet sein Ende
Die Zukunft der Lörracher Fasnacht stand lange Zeit auf der Kippe. Im September des letzten Jahres hatte die Narrengilde die Gugge-Explosion und den Umzug für 2026 sogar abgesagt. Der Grund war ein tiefgreifender Streit um die finanzielle Beteiligung der Stadt. Die Narrengilde forderte 40.000 Euro für das Jahr 2026, während die Stadtverwaltung lediglich 15.000 Euro bereitstellen wollte.
Diese Diskrepanz führte zu erheblichen Spannungen zwischen den beiden Parteien, die für die Organisation und Durchführung der Fasnachtsveranstaltungen verantwortlich sind. Die Absage der Grossveranstaltungen löste in der Bevölkerung grosse Besorgnis aus. Viele befürchteten das Ende einer langen Tradition.
Hintergrund der Verhandlungen
Die Fasnacht ist für Lörrach nicht nur ein Brauchtumsfest, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und ein Identifikationsmerkmal für die Region. Der Streit um die Finanzierung war daher von grosser Bedeutung für das städtische Leben. Die Kosten für Sicherheit, Infrastruktur und Genehmigungen sind in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Die Narrengilde argumentierte, dass ohne ausreichende Unterstützung die Qualität und der Umfang der Veranstaltungen nicht mehr gewährleistet werden könnten. Die Stadt wiederum verwies auf eine angespannte Haushaltslage, die nur begrenzte Spielräume für zusätzliche Ausgaben zulässt.
Der Kompromiss: 20.000 Euro jährlich
Am Dienstag wurde eine entscheidende Vereinbarung unterzeichnet. Oberbürgermeister Jörg Lutz und Obergildenmeister Michael Lindemeer besiegelten einen Kompromiss, der einen jährlichen Zuschuss von 20.000 Euro für die Jahre 2026, 2027 und 2028 vorsieht. Dieser Betrag liegt genau in der Mitte der ursprünglichen Forderungen und Angebote, was die Bereitschaft beider Seiten zu einer Einigung unterstreicht.
Neben diesem festen Zuschuss wird die Stadt Lörrach auch weiterhin andere Leistungen erbringen. Dazu gehört unter anderem die Übernahme der Hälfte der Stromkosten für die Fasnachtsveranstaltungen. Diese zusätzlichen Unterstützungen sind für die Narrengilde von grosser Bedeutung, da sie die operativen Kosten erheblich senken.
«Für uns steht das gemeinsame Ziel im Vordergrund, die Lörracher Fasnacht als lebendiges Stück Brauchtum insbesondere für die zahlreichen Cliquen und Guggemusiken in unserer Innenstadt zu bewahren», erklärte Oberbürgermeister Jörg Lutz.
Verpflichtungen der Narrengilde
Die Narrengilde hat sich im Gegenzug verpflichtet, die gewährten Mittel ausschliesslich für die Durchführung der Fasnachtsveranstaltungen in der Lörracher Innenstadt zu verwenden. Dies umfasst insbesondere die beliebte Gugge-Explosion auf dem Marktplatz und in der Fussgängerzone sowie die traditionellen Fasnachtsumzüge.
Diese klare Zweckbindung der Gelder soll sicherstellen, dass die städtische Unterstützung direkt den Kernveranstaltungen zugutekommt und die Attraktivität der Lörracher Fasnacht erhalten bleibt. Die Transparenz bei der Verwendung der Mittel war ein wichtiger Punkt in den Verhandlungen.
Fakten zur Lörracher Fasnacht
- Die Lörracher Fasnacht hat eine lange Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht.
- Sie zieht jedes Jahr tausende Besucher aus der Region und dem Umland an.
- Die Gugge-Explosion ist ein Höhepunkt mit zahlreichen Guggemusiken.
- Die Umzüge sind bekannt für ihre kreativen Kostüme und Wagen.
Blick in die Zukunft: Optimismus und Zusammenarbeit
Die Einigung markiert einen Neuanfang in der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Narrengilde. Beide Seiten äusserten sich optimistisch über die zukünftige Gestaltung der Fasnacht. Nach den schwierigen Verhandlungen steht nun die gemeinsame Freude am Brauchtum im Vordergrund.
Oberbürgermeister Lutz betonte, dass die Stadt trotz einer schwierigen Haushaltslage der Narrengilde weit entgegengekommen sei. Dies zeige die Wertschätzung für die Fasnacht und das Engagement für deren Erhalt. Die unbeschwerte Fasnacht 2026 kann nun geplant werden.
Die Vereinbarung schafft Planungssicherheit für die Narrengilde und die vielen Fasnachtscliquen und Guggemusiken. Sie können sich nun wieder voll und ganz auf die Vorbereitung der kommenden Veranstaltungen konzentrieren, ohne sich Sorgen um die finanzielle Grundlage machen zu müssen. Dies ist eine gute Nachricht für alle Fasnachtsbegeisterten in Lörrach und der gesamten Region.
Was bedeutet die Einigung für die Stadt?
Die Sicherung der Fasnacht hat weitreichende positive Auswirkungen für Lörrach. Sie stärkt nicht nur das kulturelle Erbe, sondern auch den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Feste wie die Fasnacht sind wichtige soziale Ankerpunkte, die Menschen zusammenbringen und die lokale Identität fördern.
Darüber hinaus profitiert auch die lokale Wirtschaft von den Fasnachtsveranstaltungen. Gastronomie, Einzelhandel und Hotellerie verzeichnen während dieser Zeit oft erhöhte Umsätze. Die Besucherzahlen beleben die Innenstadt und tragen zur Attraktivität Lörrachs bei.
Die Einigung ist ein starkes Signal, dass die Stadtverwaltung und die bürgerschaftlichen Organisationen in der Lage sind, auch bei Meinungsverschiedenheiten konstruktive Lösungen zu finden. Dies ist ein wichtiger Schritt für eine harmonische Stadtentwicklung.
- Kultureller Erhalt: Sicherung eines wichtigen Brauchtums.
- Gemeinschaftsgefühl: Stärkung des Zusammenhalts in der Stadt.
- Wirtschaftliche Impulse: Positive Effekte für lokale Geschäfte.
- Planungssicherheit: Für Veranstalter und Teilnehmer.





