Die Berufsschau Baselland öffnete ihre Tore in der St. Jakobshalle und bietet Jugendlichen, Eltern und Lehrpersonen einen umfassenden Einblick in die Welt der Berufslehre. Auf einer Fläche von 8000 Quadratmetern präsentieren sich 90 Aussteller mit über 200 verschiedenen Lehrberufen. Die Veranstaltung, die noch bis Sonntag läuft, setzt auf direkte Interaktion und praktische Erlebnisse, um die Attraktivität der Berufslehre zu verdeutlichen.
Wichtige Erkenntnisse
- 90 Aussteller präsentieren über 200 Lehrberufe.
- Fokus liegt auf interaktiven Erlebnissen und direkter Information.
- Die Berufsschau findet zum zweiten Mal in der St. Jakobshalle statt.
- Eltern und Lehrpersonen werden aktiv in die Berufswahl ihrer Kinder einbezogen.
- Es werden rund 30'000 Besucher erwartet.
Praktische Einblicke und digitale Erlebnisse
Besucher der Berufsschau können Berufe nicht nur theoretisch kennenlernen, sondern auch direkt ausprobieren. Am Stand der Hochschule für Informatik FHNW steuerte beispielsweise Wirtschaftskammer-Direktor Christoph Buser einen Roboterball durch ein Labyrinth. Trotz kleiner Startschwierigkeiten zeigte er sich begeistert von den Möglichkeiten der Digitalisierung.
Auch Vertreter aus der Politik nutzten die Gelegenheit, Berufe hautnah zu erleben. SVP-Nationalrätin Sandra Sollberger manövrierte einen Lastwagen der Recyclingfirma Thommen Group und lud Container ab. Diese praktischen Demonstrationen sollen Jugendlichen die Vielfalt und die konkreten Tätigkeiten der einzelnen Berufe näherbringen.
Zahlen und Fakten zur Berufsschau
- Fläche: 8000 Quadratmeter
- Aussteller: 90 Unternehmen und Berufsverbände
- Berufe: Mehr als 200 verschiedene Lehrberufe
- Ort: St. Jakobshalle, Münchenstein
- Erwartete Besucher: Rund 30'000
Vielfältiges Angebot von Pflege bis Polizei
Das Spektrum der vorgestellten Berufe ist breit gefächert. Besucher können am Stand der Pflegeberufe das Operieren und Blutabnehmen simulieren. Bei der Genossenschaft Elektra Baselland lässt sich eine Autorennbahn durch kräftiges Pedalentreten betreiben. Wer sich für Zweiräder interessiert, kann am Stand der Zweiradberufe Fahrräder reparieren.
Ein besonderes Highlight ist die Möglichkeit, einen Einsatz der Baselbieter Polizei nachzustellen. Sogar der Verband Coiffeur Suisse Sektion Baselland hat einen kompletten Salon aufgebaut. Zum ersten Mal sind einzelne Berufe auch mit 3D-Brillen dreidimensional erlebbar, was eine immersive Erfahrung ermöglicht.
"Die Berufsbildung muss erlebbar sein, nur so kann man seine Interessen und Stärken entdecken."
Rahmenprogramm mit Meisterschaften und Contest
Das Rahmenprogramm der Berufsschau wurde dieses Jahr erweitert. Die Gärtner führen ihre Regionalmeisterschaften direkt vor Ort durch. Am Sonntag findet ein internationaler Hair Contest statt, der ausgefallene Frisuren verspricht. Für die jüngsten Besucher gibt es eine "Junior Job Safari", eine Art Schnitzeljagd, die spielerisch an verschiedene Berufe heranführt.
Die offizielle Eröffnung am Morgen lockte zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft an. Monica Gschwind, die Baselbieter Bildungsdirektorin, betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung der Berufsschau als "festen Bestandteil der Berufsbildung im Kanton Baselland und eine Investition in die Jugend, in die Betriebe und den Wirtschaftsstandort".
Hintergrund: Der Umzug in die St. Jakobshalle
Nach mehreren Jahren in Liestal und Pratteln findet die Berufsschau Baselland zum zweiten Mal in Folge in der St. Jakobshalle in Münchenstein statt. Organisator Marc Scherrer, stellvertretender Direktor der Baselbieter Wirtschaftskammer und Leiter Kompetenzzentrum Berufsbildung, bestätigte, dass sich dieser Umzug bewährt hat. Die grössere Halle bietet mehr Platz für Aussteller und interaktive Stände.
Stärkung der Berufslehre im Fokus
Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer, bezeichnete die Halle als "Halle voller Möglichkeiten". Er hob die Dringlichkeit hervor, die Berufslehre weiter zu stärken. Buser kritisierte, dass die Berufslehre oft noch als "Plan B" für jene gelte, die nicht ans Gymnasium gehen. Er verwies auf die steigende Zahl arbeitsloser Hochschulabsolventen, um die Relevanz der Berufslehre zu unterstreichen.
Unternehmen wie Primeo Energie und Rego-Fix in Tenniken betonen ebenfalls die Wichtigkeit der Berufsschau. Fabienne Wohlgemuth, Leiterin HR bei Primeo Energie, und Pascal Forrer, designierter CEO von Rego-Fix, unterstrichen im Gespräch die Bedeutung der Veranstaltung für die Gewinnung von Fachkräften.
Eltern als wichtige Partner
Die Organisatoren um Marc Scherrer legen grossen Wert darauf, auch die Eltern anzusprechen. Besonders die Randstunden werktags und das Wochenende sind wichtig, damit Jugendliche die Stände gemeinsam mit ihren Eltern besuchen können. Eltern haben einen grossen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder, wie Wohlgemuth betonte.
Für Lehrpersonen wurden umfassende Dossiers entwickelt, um eine intensive Vorbereitung des Besuchs mit den Schulklassen zu ermöglichen. Tagsüber dominieren unter der Woche die Schulklassen das Besucherfeld. Die Veranstalter erwarten bis Sonntag insgesamt rund 30'000 Besucher, die sich über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten informieren möchten.





