Für 64 neue Lernende der Firma ETAVIS Kriegel+Schaffner begann die Ausbildung in diesem Sommer nicht wie üblich im Betrieb in Basel, sondern mit einem mehrtägigen Basiskurs in Schönbühl bei Bern. Dieser innovative Ansatz soll den Berufseinstieg erleichtern und den Teamgeist von Anfang an fördern.
Das Basler Unternehmen, ein Spezialist für Elektroinstallation, Kommunikation und Automation, geht damit neue Wege in der Berufsbildung. Statt die jungen Berufsleute direkt in den Arbeitsalltag zu integrieren, wurde ein gemeinsames Einführungslager organisiert, um grundlegende Fähigkeiten zu vermitteln und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu schaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- 64 Lernende von ETAVIS Kriegel+Schaffner starteten ihre Ausbildung mit einem mehrtägigen Kurs ausserhalb des Betriebs.
- Das Einführungslager fand in Schönbühl bei Bern statt und diente der Vermittlung von Grundlagen und der Teambildung.
- Dieser Ansatz soll den Übergang von der Schule ins Berufsleben erleichtern und die Lernenden optimal auf ihre praktische Ausbildung vorbereiten.
- Das Unternehmen investiert damit gezielt in die nächste Generation von Fachkräften, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Ein Start abseits des Alltags
Normalerweise beginnt eine Lehre mit der Einarbeitung am Arbeitsplatz, dem Kennenlernen der Kollegen und den ersten praktischen Aufgaben. ETAVIS Kriegel+Schaffner entschied sich bewusst für einen anderen Weg. Die 64 Jugendlichen reisten gemeinsam nach Schönbühl, um dort in einer konzentrierten Umgebung die ersten Schritte in ihre neue berufliche Zukunft zu machen.
Dieser Basiskurs diente mehreren Zielen. Einerseits sollten die Lernenden die fundamentalen Sicherheitsvorschriften und grundlegenden Arbeitstechniken ihres Faches erlernen, bevor sie überhaupt eine Baustelle betreten. Andererseits stand der soziale Aspekt im Vordergrund. Durch gemeinsame Aktivitäten und das Leben und Lernen unter einem Dach konnten sich die Auszubildenden aus verschiedenen Berufsfeldern und Standorten kennenlernen.
Mehr als nur Fachwissen
Das Programm des Einführungslagers war vielseitig gestaltet. Neben den fachlichen Modulen, in denen Basiswissen über Elektrotechnik, Werkzeugkunde und Sicherheitsstandards vermittelt wurde, gab es auch zahlreiche teambildende Massnahmen. Solche gemeinsamen Erlebnisse sind entscheidend, um das Eis zu brechen und ein starkes Netzwerk unter den Lernenden aufzubauen.
Experten für Berufsbildung betonen immer wieder die Wichtigkeit eines sanften Übergangs von der obligatorischen Schulzeit in die Arbeitswelt. Viele Jugendliche fühlen sich in den ersten Wochen überfordert. Ein solches Einführungslager kann helfen, diese anfängliche Hürde zu senken, indem es eine strukturierte und unterstützende Umgebung bietet.
Zahlen zur Berufsbildung
In der Schweiz entscheiden sich rund zwei Drittel aller Jugendlichen nach der obligatorischen Schule für eine berufliche Grundbildung. Modelle wie die Berufslehre sind ein zentraler Pfeiler des Schweizer Bildungssystems und der Wirtschaft. Unternehmen wie ETAVIS spielen eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte.
Die strategische Bedeutung der Ausbildung
Die Entscheidung von ETAVIS, erheblich in den Ausbildungsstart zu investieren, ist kein Zufall. Sie ist eine strategische Antwort auf den zunehmenden Fachkräftemangel, der insbesondere technische Branchen hart trifft. Indem das Unternehmen eine attraktive und moderne Ausbildung anbietet, positioniert es sich als bevorzugter Arbeitgeber für junge Talente.
Ein gut organisierter Einstieg erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Lernende ihre Ausbildung erfolgreich abschliessen und dem Unternehmen auch danach treu bleiben. Die frühzeitige Investition in die soziale Integration und die fachliche Basis zahlt sich langfristig aus, indem sie die Mitarbeiterbindung stärkt und die Qualität der Arbeit sichert.
Wer ist ETAVIS Kriegel+Schaffner?
ETAVIS Kriegel+Schaffner AG ist ein führendes Unternehmen in der Gebäudetechnik mit Sitz in Basel. Es gehört zur Vinci Energies Schweiz AG und bietet Dienstleistungen in den Bereichen Elektro, Telekommunikation, IT-Lösungen und Automation an. Die Firma ist bekannt für ihr starkes Engagement in der Berufsbildung und bildet jedes Jahr eine grosse Anzahl an Lernenden in verschiedenen technischen Berufen aus.
Vorbereitung auf die Praxis
Nach dem mehrtägigen Basiskurs kehren die Lernenden nun in ihre jeweiligen Abteilungen und an ihre Standorte zurück. Der entscheidende Vorteil: Sie starten nicht bei null. Sie kennen bereits die grundlegenden Sicherheitsregeln, können erste Werkzeuge bedienen und haben ein Netzwerk von Gleichaltrigen im Unternehmen, an das sie sich wenden können.
Diese Vorbereitung erleichtert den Ausbildern im Betrieb die Arbeit erheblich. Sie können auf dem im Lager gelegten Fundament aufbauen und sich auf die Vermittlung spezifischer, praktischer Fähigkeiten konzentrieren. Die Lernenden wiederum fühlen sich sicherer und können sich schneller in die produktive Arbeit einbringen.
Ein Modell für die Zukunft?
Der Ansatz von ETAVIS könnte wegweisend für andere Ausbildungsbetriebe sein. In einer Zeit, in der die Anforderungen an Fachkräfte steigen und der Wettbewerb um junge Talente zunimmt, werden innovative Ausbildungskonzepte immer wichtiger. Ein gemeinsamer Start ausserhalb des Betriebs fördert nicht nur fachliche, sondern auch soziale und persönliche Kompetenzen – Fähigkeiten, die in der modernen Arbeitswelt unerlässlich sind.
Die Rückmeldungen der Lernenden auf solche Initiativen sind oft sehr positiv. Sie schätzen die Möglichkeit, in einem entspannten Rahmen anzukommen und erste Freundschaften zu schliessen, bevor der eigentliche Arbeitsdruck beginnt. Für viele ist es ein unvergessliches Erlebnis, das den Start ins Berufsleben prägt.
Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses Modell langfristig auf die Erfolgsquoten und die Mitarbeiterbindung bei ETAVIS auswirken wird. Doch der Schritt zeigt deutlich, dass das Unternehmen bereit ist, in die Zukunft seiner Mitarbeitenden und damit in die eigene Zukunftsfähigkeit zu investieren. Ein starkes Signal für die Bedeutung der Berufsbildung in der Region Basel und darüber hinaus.





