Ein Transparent mit der Aufschrift «Pfui Xhaka» wurde auf einem Grundstück in Liestal BL angebracht. Dieses Grundstück gehört der Familie von Fussballstar Granit Xhaka. Die Aktion folgt auf die Fällung mehrerer Bäume auf dem Areal, die ohne vorherige Absprache mit den Behörden erfolgte.
Wichtige Punkte
- Ein Transparent mit Kritik an Granit Xhaka wurde in Liestal auf einem Familiengrundstück angebracht.
- Die Xhaka-Familie liess Bäume auf dem gekauften Grundstück fällen.
- Die Rodung erfolgte ohne Genehmigung der zuständigen Behörden.
- In sozialen Medien dominieren Meinungen, die den Fussballer und seine Familie verteidigen.
- Das Transparent wurde kurz nach seiner Anbringung wieder entfernt.
Baumfällungen sorgen für Diskussionen in Liestal
Die Familie des Schweizer Nationalspielers Granit Xhaka hat auf einem kürzlich erworbenen Grundstück in Liestal BL Bäume fällen lassen. Diese Massnahme hat in der lokalen Bevölkerung zu geteilten Reaktionen geführt. Besonders die Art und Weise der Rodung, die ohne vorherige Konsultation der Behörden durchgeführt wurde, stösst auf Kritik.
Das betroffene Grundstück, das nun weitgehend kahl ist, zeigt nach der Fällung ein verändertes Bild. Einige der entfernten Bäume waren nach Angaben von Anwohnern sehr alt. Die Ereignisse haben eine Debatte über private Eigentumsrechte und den Schutz der Natur ausgelöst.
Faktencheck
- Ort: Liestal, Kanton Basel-Landschaft
- Betroffenes Grundstück: Im Besitz der Familie Xhaka
- Aktion: Fällung mehrerer Bäume
- Genehmigung: Rodung erfolgte ohne behördliche Rücksprache
Das «Pfui Xhaka»-Transparent und die Reaktionen
Ein von Anwohnern angebrachtes Transparent mit der Aufschrift «Pfui Xhaka» machte die Situation öffentlich. Ein Foto davon wurde in der lokalen Facebook-Gruppe «Liestal vernetzt» geteilt. Das Bild zeigt das Transparent, das an einem Zaun auf dem nun baumleeren Grundstück hängt.
Die Veröffentlichung des Fotos löste eine Welle von Kommentaren aus. Überraschenderweise verteidigte eine Mehrheit der Nutzer das Vorgehen der Familie Xhaka. Viele Kommentatoren sahen die Baumfällungen als private Angelegenheit an.
«Lächerlich! Soll er denn eine Baumhütte bauen?»
Stimmen aus der Facebook-Gruppe «Liestal vernetzt»
Die Online-Diskussion zeigte eine klare Tendenz zur Verteidigung des Fussballers. Zahlreiche Nutzer argumentierten, dass es sich um Privateigentum handle und die Familie das Recht habe, über ihr Land zu entscheiden. Hier einige weitere Kommentare:
- Stephanie bemerkte: «Wäre es die Familie Meier oder Müller, würde keiner darüber schreiben.»
- Sabine sprach von einer «Hetzkampagne» gegen die Familie.
- Barbara fasste zusammen: «Sein Grundstück, seine Entscheidung.»
Einige Nutzer spekulierten auch über die Gründe für die Fällung. Mehmet etwa gab an, die Bäume seien möglicherweise krank gewesen und hätten deshalb entfernt werden müssen. Diese Informationen sind jedoch nicht offiziell bestätigt.
Hintergrundinformationen
In der Schweiz sind Baumfällungen auf Privatgrundstücken nicht immer ohne Weiteres erlaubt. Je nach Kanton und Gemeinde können spezielle Vorschriften gelten, insbesondere wenn es sich um alte Bäume, geschützte Arten oder Bäume in der Nähe von Gewässern oder öffentlichen Wegen handelt. Oft ist eine Bewilligung der lokalen Behörden erforderlich, um sicherzustellen, dass Umweltauflagen eingehalten werden und keine negativen Auswirkungen auf das Umfeld entstehen.
Kurzes Leben des Protests
Das Transparent hatte nur eine kurze Lebensdauer. Eine Facebook-Nutzerin namens Karin bezeichnete die Anbringung als «Schande» und gab an, es selbst entfernt zu haben. Sie schrieb: «Habe es gerade abgehängt.»
Diese Aktion wurde von anderen Nutzern positiv aufgenommen. Sara gratulierte Karin mit den Worten: «Hauptsache es hängt nicht so doof dort. Zum Glück gibt es noch so nette Menschen wie dich.» Dies zeigt, wie schnell sich Meinungen und Handlungen in sozialen Medien entwickeln können.
Die Rolle der sozialen Medien
Der Vorfall in Liestal verdeutlicht die zunehmende Bedeutung sozialer Medien für lokale Debatten. Eine einzelne Veröffentlichung kann schnell eine breite öffentliche Diskussion auslösen. Gleichzeitig bieten diese Plattformen die Möglichkeit für direkte Reaktionen und Gegenreaktionen, die das Geschehen in Echtzeit beeinflussen.
Die Meinungsbildung innerhalb solcher Gruppen ist oft dynamisch. Anfangs kritische Stimmen können schnell von einer Mehrheit überstimmt werden, die eine andere Perspektive einnimmt. Dies zeigt sich auch in diesem Fall, wo die Verteidigung der Xhaka-Familie in der «Liestal vernetzt»-Gruppe dominierte.
Fragen zur Grundstücksnutzung
Einige Kommentatoren forderten mehr Informationen über die Pläne der Familie Xhaka für das Grundstück. Ein Nutzer namens manunussbaum fragte: «Hat sich mal jemand die Mühe gemacht um bei der Familie Xhaka nachzufragen, was sie mit dem Grundstück vorhaben bezüglich dem Garten? Vielleicht wird er zu einem schönen Garten mit einheimischen Pflanzen umgewandelt?»
Diese Frage deutet darauf hin, dass ein Mangel an Kommunikation zu den Missverständnissen beigetragen haben könnte. Transparenz über geplante Bau- oder Gestaltungsmassnahmen kann helfen, solche Konflikte zu vermeiden.
Bürgerliches Verständnis von Eigentum
Die Debatte berührt auch das Schweizer Verständnis von Eigentum und Nachbarschaft. Willy46 argumentierte: «die Nachbarn hätten das Grundstück ja auch kaufen können und die Bäume dann stehen lassen können. Wenn jeder, der andere zwingen will Bäume stehen zu lassen, selbst 2 Bäume bei sich pflanzen würde, hätten wir bald zu viele Bäume.»
Ein weiterer Nutzer, JackySommer, sprach von «typischem Schweizer Bünzlitum», wenn man versuche, über fremdes Eigentum mitzubestimmen. Diese Kommentare spiegeln eine weit verbreitete Haltung wider, die das Recht auf private Gestaltung des eigenen Grundes stark betont.
Die Angelegenheit in Liestal ist ein Beispiel dafür, wie lokale Ereignisse schnell zu einer öffentlichen Diskussion führen können. Sie zeigt die Komplexität des Gleichgewichts zwischen privaten Rechten, öffentlichen Interessen und dem Schutz der Umwelt. Die Familie Xhaka hat sich bisher nicht öffentlich zu den Vorfällen geäussert.