Das Basler Musikfestival BScene kehrt 2026 nach einer einjährigen Pause zurück und feiert sein 30-jähriges Jubiläum mit einem erweiterten Konzept. Erstmals in seiner Geschichte wird das Festival über die Kantonsgrenzen hinauswachsen und nicht nur in Basel-Stadt, sondern auch in Liestal stattfinden. Die Veranstalter planen eine Ausweitung von zwei auf vier Festivaltage und eine Rückkehr zum dezentralen Clubfestival-Format.
Wichtige Punkte
- Die BScene kehrt 2026 mit neuem Konzept zurück.
- Das Festival wird von zwei auf vier Tage verlängert.
- Erstmals findet die BScene auch in Liestal (Baselland) statt.
- Das Festival kehrt zum Clubfestival-Format mit elf Locations zurück.
- Das Ziel ist eine Besucherzahl von 3000 Personen.
Jubiläumsausgabe 2026 mit neuem Format
Nach einer selbstverordneten Auszeit im Jahr 2025 bereitet sich die BScene auf ihre 30. Ausgabe im Frühling 2026 vor. Dieses Jubiläum markiert eine bedeutende Neuausrichtung. Das Festival, das traditionell auf zwei Tage in Basel-Stadt beschränkt war, wird nun vier Tage dauern und sich über zwei Kantone erstrecken. Neben Basel-Stadt wird Liestal im Kanton Baselland als neuer Austragungsort hinzukommen.
Diese Expansion ist Teil eines umfassenden Relaunchs. In den letzten drei Jahren konzentrierte sich die BScene auf das Kasernenareal in Basel. Dieses kompakte Format führte jedoch zu finanziellen Engpässen und sinkenden Besucherzahlen. Im Jahr 2024 besuchten nur 2400 Personen das Festival, während es in Spitzenzeiten fast 8000 waren. Die Rückkehr zu einem Clubfestival mit elf verschiedenen Locations soll dem entgegenwirken.
Faktencheck
- Besucherzahlen 2024: 2400 Personen
- Besucherzahlen Spitzenjahre: Fast 8000 Personen
- Neue Standorte: Basel-Stadt und Liestal
- Anzahl Locations: 11
- Festivaldauer 2026: 4 Tage (22. bis 25. April)
Entschleunigung und neue Zielgruppen
Jeroen van Vulpen, Präsident der BScene, sieht in der Neuausrichtung keine Abkehr von früheren Erfolgen. Er betont, dass der Rossstall auf dem Kasernenareal auch 2026 genutzt wird. Van Vulpen erklärt:
„Ich glaube nicht, dass wir mit unserem Kaserne-Auftritt versagt haben. Viele fanden es gut, dass alles in wenigen Gehminuten erreichbar war.“Dennoch habe der Wunsch nach Entschleunigung eine Rolle gespielt. Das viertägige Programm ermögliche es, Konzerte besser zu staffeln und Überschneidungen zu vermeiden. Dies sei ein häufig geäusserter Wunsch des Publikums gewesen.
Die Entscheidung, nach Baselland zu expandieren, war laut van Vulpen schon länger in Planung. Der Landkanton hat die BScene regelmässig mit Fördergeldern unterstützt. Von der Erweiterung versprechen sich die Veranstalter neue Zielgruppen und eine stärkere Einbindung der regionalen Musikszene. Die Clubs in Liestal werden aktiv in die Werbemassnahmen einbezogen, was positive Synergien schaffen soll. Diese Zusammenarbeit integriert auch die „Konkurrenz“, die in früheren Jahren oft eigene Alternativprogramme während der BScene anbot.
Hintergrundinformationen
Die BScene wurde als Musikfestival gegründet, das sich der Förderung lokaler und nationaler Musikschaffender widmet. Über die Jahre hat es sich zu einer wichtigen Plattform für junge Talente entwickelt. Die Umstellung auf ein kompaktes Format auf dem Kasernenareal war ein Versuch, das Festival zu konsolidieren, führte jedoch zu Herausforderungen bei der Publikumsbindung und den Finanzen. Die aktuelle Neuausrichtung stellt eine Rückkehr zu den Wurzeln des Clubfestivals dar, kombiniert mit einer geografischen Expansion.
Fokus auf Musikschaffen und finanzielle Unabhängigkeit
Das Musikprogramm der BScene bleibt genre-divers. Es soll sich zudem öffnen, um vermehrt grössere nationale und internationale Acts zu präsentieren, als dies in den letzten Jahren der Fall war. Der Schwerpunkt liegt aber weiterhin klar auf dem Basler Musikschaffen. Van Vulpen betont, dass der Relaunch des Festivalkonzepts langfristig angelegt ist und über die Jubiläumsausgabe hinaus Bestand haben soll.
Die Rückkehr zum Clubfestival-Format bedeutet auch eine Änderung in der Finanzierungsstrategie. Während der Kasernen-Jahre gab es eine eigene Gastronomie, deren Einnahmen jedoch nie substanziell genug für den Festivalbetrieb waren. Zukünftig wird auf eigene Bareinnahmen verzichtet; der Barbetrieb verbleibt bei den Clubs. Das Festival wird wieder stärker vom Ticketverkauf abhängig sein. Van Vulpen erklärt:
„Es wird keine eigene Gastronomie mehr geben, der Barbetrieb bleibt bei den Clubs. Wir sind vom Ticketverkauf abhängig.“
Ziele und Zukunftsaussichten
Nach der Pause 2025 strebt die BScene eine jährliche Durchführung an. Experten, die den Transformationsprozess begleiteten, empfehlen dies, um das Festival im Gedächtnis des Publikums zu halten. Obwohl eine Biennale für die Geldgeber ebenfalls denkbar wäre, präferiert das Organisationsteam den jährlichen Rhythmus.
Die Erwartungen für das 30-jährige Jubiläum sind trotz des „Jubiläums-Bonus“ bescheiden. Van Vulpen formuliert ein realistisches Ziel:
„Mit 3000 Leuten kämen wir durch. Das ist ein erreichbares Ziel.“Er wünscht sich vor allem vier erfolgreiche Tage und ein „florierendes Festival“. Der Vorverkauf für die BScene Basel vom 22. bis 25. April 2026 läuft bereits.
- Datum: 22.-25. April 2026
- Website: www.bscene.ch