Die umfassende Sanierung der ehemaligen Hauptpost in Basel schreitet voran. Das historische Gebäude im Herzen der Innenstadt soll ab 2026 neue Einzelhandels-, Gastronomie- und Büroflächen bieten. Trotz des Fortschritts bei den Bauarbeiten bleiben Informationen über die künftigen Mieter bisher begrenzt. Die Verantwortlichen halten sich bedeckt, während erste Details über die Mietpreise bekannt werden.
Wichtige Punkte
- Die Hauptpost Basel wird bis 2026 saniert und erweitert.
- Es entstehen 1'500 Quadratmeter Retail- und Gastroflächen sowie 5'000 Quadratmeter Büroflächen.
- Die Vermietung der Flächen läuft, genaue Mieter werden im Herbst bekannt gegeben.
- Die Büroflächen werden zu Preisen ab 320 Franken pro Quadratmeter und Jahr angeboten.
- Basel Tourismus und Teile des Präsidialdepartements ziehen ein.
- Die Leerstandsquote für Büroflächen in der Basler Innenstadt ist hoch.
Fortschritt der Sanierungsarbeiten
Die Bauarbeiten an der alten Hauptpost an der Freien Strasse sind weithin sichtbar. Das historische Geschäftshaus wird in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege umfassend saniert. Die Pläne stammen von den Architekten Herzog & de Meuron. Ziel ist eine nachhaltige Erneuerung und Erweiterung des Gebäudes.
Im kommenden Jahr sollen die neuen Flächen bezugsfertig sein. Geplant sind 1'500 Quadratmeter für Einzelhandel und Gastronomie. Zusätzlich entstehen 5'000 Quadratmeter Bürofläche. Eine neue Passage wird die Freie Strasse künftig mit der Gerbergasse verbinden. Dies soll die Erreichbarkeit und Attraktivität des Standorts erhöhen.
Fakten zur Hauptpost
- Eigentümer: AXA Anlagestiftung
- Architekten: Herzog & de Meuron
- Eröffnung geplant: Ab 2026
- Geschosszahl: Sieben Stockwerke
Ziele und Visionen für die Hauptpost
Das Projekt hat hohe Ziele für die Stadtentwicklung Basels. Matthias F. Böhm, Geschäftsführer von Stadtkonzept Basel, äusserte sich dazu im Basler Stadtbuch:
"Diese zeitgemässe Infrastruktur soll zur Transformation Basels zu einer Erlebnisstadt beitragen."
Die Sanierung des siebenstöckigen Gebäudes wird auf der Projektwebsite regelmässig dokumentiert. Vierteljährlich erhalten Interessierte dort Updates zum Baufortschritt. Trotz dieser Transparenz bleiben Informationen zur künftigen Mieterschaft noch aus. Die Verantwortlichen halten sich diesbezüglich bedeckt.
Kommunikation über Mieter in Planung
Die AXA Anlagestiftung ist Eigentümerin des Gebäudes. Auf Anfrage zum Stand der Vermietung gab Joëlle Schmidt, Kommunikationsbeauftragte, an:
"Die offizielle Kommunikation findet im Herbst und in Rücksprache mit der Mieterschaft statt. Das genaue Datum ist noch offen."
Auch über die Vermietung der Büroflächen gibt es derzeit keine detaillierten Auskünfte. Dies führt zu Spekulationen über den Fortschritt der Vermietung.
Herausforderung Mietpreise
Die Preise für die Retailflächen orientieren sich am Markt. Für die Büroflächen sind erste Zahlen bekannt geworden. Gemäss Homegate und dem Immobiliendienstleister CBRE werden Flächen ab 600 Quadratmeter angeboten. Der Mietbeginn ist für den 1. Oktober 2026 vorgesehen.
Der Preis liegt bei 320 Franken pro Quadratmeter und Jahr. Dies platziert die Hauptpost im obersten Preissegment der Basler Innenstadt. Ein Vergleich mit anderen Objekten zeigt, dass diese Preise über dem stadtweiten Durchschnitt liegen. Sie sind vergleichbar mit anderen sehr zentralen und repräsentativen Neubau-Immobilien.
Hintergrund: Basler Immobilienmarkt
Laut CSL Immobilien liegt der durchschnittliche Mietpreis für Büroflächen in der Basler Innenstadt zwischen 185 und 340 Franken pro Quadratmeter pro Jahr. Der Medianwert beträgt etwa 270 Franken pro Jahr. Die Hauptpost liegt somit über diesem Median.
Mieter und Leerstandssituation
Bisher ist bekannt, dass Basel Tourismus in das sanierte Gebäude einziehen wird. Auch mehrere Abteilungen des Präsidialdepartements haben Interesse bekundet. Melanie Imhof, Leiterin Kommunikation beim Präsidialdepartement, bestätigte:
"Der Einzug in die Hauptpost ist beim Präsidialdepartement in Planung. Details dazu werden wir zu gegebener Zeit kommunizieren."
Die Raumbewirtschaftung obliegt Immobilien Basel-Stadt. Aktuell suche man nicht aktiv nach potenziellen Mietern, so Imhof. Dies könnte die Vermietung der verbleibenden Flächen erschweren.
Die Situation am Basler Büroimmobilienmarkt ist herausfordernd. Ende 2024 standen rund 154'000 Quadratmeter Büroflächen leer, wie JLL bekannt gab. Die Leerstandsquote betrug etwa 6,4 Prozent. Besonders hoch war sie in der Basler Innenstadt mit 9,2 Prozent.
Im laufenden Jahr ist der Leerstand laut Kanton Basel-Stadt auf 132'700 Quadratmeter gesunken. Dies entspricht etwa dem Niveau von 2023. Trotzdem bleibt Basel im schweizerischen Vergleich eine Stadt mit überdurchschnittlich vielen leeren Büroflächen.
Wandel der Basler Innenstadt
Die Basler Innenstadt erlebt einen schnellen Wandel. Dies ist unter anderem auf ein verändertes Kaufverhalten zurückzuführen. Der stark zunehmende Online-Handel setzt den Einzelhandel unter Druck. Steigende Mieten und zahlreiche Baustellen verschärfen die Lage zusätzlich.
Während einige das Ladensterben beklagen, sehen andere im Strukturwandel und in der Internationalisierung positive Entwicklungen. Die Freie Strasse, eine wichtige Flaniermeile, wurde von 2020 bis Ende 2024 saniert. Dort befinden sich namhafte Marken wie Apple, Zara, Max Mara und Cartier.
In den letzten zehn Jahren mussten jedoch auch traditionsreiche Familienunternehmen wie Kost Sport, Spira oder Pfeifen Wolf schliessen. Matthias F. Böhm erwartet, dass die Preise weiter steigen werden:
"Das wird passieren. Grosse Investitionen im Innenstadtbereich rund um die Freie Strasse werten den Ort auf und machen ihn noch attraktiver. Wir merken, dass die Nachfrage wieder massiv anzieht. Auch von starken Brands."
Die zukünftige Entwicklung wird zeigen, ob Basel seine Relevanz als Destination für Shopping, Kunst und Kultur behaupten kann. Die Hauptpost spielt dabei eine wichtige Rolle. Wie die Flächen für Retail und Gastronomie vermietet werden, ist ebenfalls noch offen. Der Erfolg des Projekts hängt stark von der Anziehungskraft der neuen Mieter ab.