Die Friends Bar an der Feldbergstrasse im Kleinbasel wird im April des kommenden Jahres ihre Türen für immer schliessen. Nach Jahren voller Tanz und geselliger Stunden ist der Betrieb aufgrund von Lärmproblemen und sinkenden Besucherzahlen nicht mehr tragbar. Betreiber Hidir Yesilibas sieht sich zu diesem Schritt gezwungen.
Wichtige Punkte
- Die Friends Bar schliesst im April des kommenden Jahres.
- Lärmbeschwerden der Nachbarn und Hausbesitzer führten zur Nichtverlängerung des Vertrags.
- Sinkende Besucherzahlen seit der Corona-Pandemie belasten den Betrieb.
- Betreiber Hidir Yesilibas plant zwei grosse Abschiedspartys.
- Die Räumlichkeiten werden künftig nicht mehr als Bar genutzt.
Das Ende einer Kleinbasler Institution
Die Nachricht von der bevorstehenden Schliessung der Friends Bar trifft viele Stammgäste unerwartet. Das Lokal, bekannt für seine lockere Atmosphäre, die Jukebox und Karaoke-Abende, war ein fester Bestandteil des Kleinbasler Nachtlebens. Sieben Abende die Woche, jeweils bis 5 Uhr morgens, bot die Bar einen Treffpunkt für Baslerinnen und Basler.
Hidir Yesilibas, der die Bar im Jahr 2019 von seinem verstorbenen Freund Musti übernahm, hat seit Längerem mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Hauptgrund für die Schliessung sind Konflikte mit den Hausbesitzerinnen und Nachbarn. Es gab wiederholt Beschwerden wegen Lärms. Auch Graffiti und Verunreinigungen im Hausflur und auf den Toiletten führten zu Problemen.
Faktencheck
- Eröffnung: Hidir Yesilibas übernahm die Bar 2019.
- Schliessung: Geplant für April des kommenden Jahres.
- Betriebszeiten: Täglich bis 5 Uhr morgens.
- Hauptprobleme: Lärm, Graffitis, sinkende Besucherzahlen.
Herausforderungen in der Gastronomie
Yesilibas berichtet, dass die Besucherzahlen seit der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen sind. „Es kommen wenig Leute“, sagt er. „Die Kunden fehlen.“ Diese Beobachtung deckt sich mit einem allgemeinen Trend in der Gastroszene: Die junge Generation zeigt sich weniger trinkfreudig als früher. Dies stellt viele Betriebe vor grosse Herausforderungen.
Der Betreiber, von seinen Freunden Ali genannt, empfindet die Situation als schmerzlich. Er hat das Lokal mit viel Engagement geführt und stand oft alleine hinter dem Tresen. Nur bei grossem Andrang halfen ihm Freunde beim Abräumen der leeren Gläser. Die tägliche Arbeit bis in die frühen Morgenstunden ist körperlich und mental anstrengend.
„Es tut mir weh. Die Friends Bar war ein cooles Lokal mit guter Atmosphäre, in dem man sitzen, trinken und sich unterhalten konnte.“
Hidir Yesilibas, Betreiber der Friends Bar
Keine neue Bar für Yesilibas
Hidir Yesilibas möchte nach der Schliessung keine weitere Bar eröffnen. Der Stress sei zu gross, und der verdrehte Schlafrhythmus ungesund. Er zeigt auf seine Augenringe als Zeichen der Belastung. Stattdessen könnte er sich ein Café mit Tagesbetrieb vorstellen. Ein neues Konzept, vielleicht sogar unter dem Namen Friends Bar, ist denkbar. Er nennt als Inspiration das neu eröffnete Café Central Perk in New York City, das von der Serie „Friends“ inspiriert ist.
Hintergrund: Gentrifizierung im Kleinbasel
Das Kleinbasel hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Als Hidir Yesilibas im Jahr 2005 aus der Türkei nach Basel kam, war das Quartier anders. Heute ist es stärker gentrifiziert. Yesilibas ist im Quartier verwurzelt. Er führte bereits zwei Kebab-Läden an der Feldberg- und Klybeckstrasse, bevor er in den Barbetrieb wechselte. Er kennt die Gegend gut und hat die Entwicklung hautnah miterlebt.
Abschiedspartys geplant
Bevor die Friends Bar endgültig ihre Türen schliesst, plant Hidir Yesilibas noch zwei grosse Abschiedspartys. Mit Grill und Musik sollen die letzten Nächte in der Bar gebührend gefeiert werden. Es wird eine Gelegenheit für Stammgäste und Freunde sein, ein letztes Mal zusammenzukommen, zu lachen, zu tanzen und sich von einem Stück Basler Nachtleben zu verabschieden.
Bis zum bitteren Ende bleibt die Friends Bar wie gewohnt sieben Nächte die Woche geöffnet. Die Schlüsselübergabe wird Yesilibas schwerfallen, doch die Erinnerungen an unzählige gesellige Stunden bleiben bestehen. Die Friends Bar wird vielen in Basel fehlen.
Ausblick für die Räumlichkeiten
Die Räumlichkeiten an der Feldbergstrasse 45 werden nach der Schliessung der Friends Bar nicht mehr als Bar genutzt. Was genau an dieser Stelle entstehen wird, ist noch nicht bekannt. Die Umnutzung markiert das Ende einer Ära für die Feldbergstrasse und das Kleinbasel.
- Die Hausbesitzer streben eine neue Nutzung an.
- Details zur zukünftigen Verwendung der Fläche sind noch offen.
- Ein weiteres Beispiel für den Wandel im Kleinbasel.





