Der Basler Marktplatz wird im Jahr 2026 erneut zu einer Grossbaustelle. Von April bis Oktober 2026 sind umfangreiche Erneuerungsarbeiten geplant. Dies führt zu einer zehnwöchigen Einstellung des Tramverkehrs zwischen Barfüsserplatz und Schifflände. Sieben Tramlinien sind von dieser Massnahme betroffen, was erhebliche Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr und die lokalen Geschäfte haben wird.
Wichtige Punkte
- Zehn Wochen Tramausfall: Zwischen Barfüsserplatz und Schifflände fahren 2026 keine Trams.
- Sieben Linien betroffen: Die genauen Umleitungen sind noch in Planung.
- Markt schrumpft: Der Stadtmarkt wird während der Bauphase auf ein Drittel reduziert.
- Gewerbe befürchtet Einbussen: Lokale Geschäfte erwarten Umsatzeinbussen durch Lärm und erschwerte Zugänglichkeit.
- Umfassende Sanierung: Leitungen, Gleise und Haltestellen werden erneuert.
Umfassende Sanierung des Marktplatzes
Der Basler Marktplatz, ein zentraler Knotenpunkt der Stadt, wird im Jahr 2026 umfassend saniert. Diese Bauarbeiten sind für den Zeitraum von April bis Oktober angesetzt. Das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons plant, Leitungen und Tramgeleise zu erneuern. Zudem wird die unterirdische Deckelung des Birsig verstärkt. Ein weiteres Ziel ist der barrierefreie Umbau der Tramhaltestelle, um den aktuellen Anforderungen an die Zugänglichkeit gerecht zu werden.
Die geplante Bauphase erstreckt sich über mehrere Monate. Eine Kernphase der Bauarbeiten wird voraussichtlich Ende Juni 2026 beginnen. In dieser Zeit kommt es zu den weitreichendsten Einschränkungen für den öffentlichen Verkehr. Die Dauer der Tramunterbrechung ist auf zehn Wochen festgelegt.
Faktencheck
- Zeitraum der Bauarbeiten: April bis Oktober 2026.
- Dauer des Tramausfalls: Zehn Wochen, voraussichtlich ab Ende Juni 2026.
- Betroffene Tramlinien: Sieben Linien.
- Grund der Arbeiten: Erneuerung von Leitungen, Tramgeleisen, Birsig-Deckelung und barrierefreier Umbau der Haltestelle.
Erhebliche Auswirkungen auf den Tramverkehr
Die Unterbrechung des Tramverkehrs zwischen Barfüsserplatz und Schifflände wird den Alltag vieler Basler Bürger beeinflussen. Sieben Tramlinien sind von dieser Sperrung betroffen. Die genauen Umleitungsrouten sind derzeit noch nicht bekannt. Ein kantonales Dokument, das der Redaktion vorliegt, erwähnt keine Pläne für Ersatzbusse oder ähnliche Transportmittel während dieser Phase. Dies bedeutet, dass Reisende alternative Wege finden müssen, um die betroffene Strecke zu überbrücken.
Die Entscheidung, keine Ersatzbusse einzusetzen, könnte die Belastung für Pendler und Besucher der Innenstadt erhöhen. Es wird erwartet, dass viele Personen die Strecke zu Fuss zurücklegen oder auf andere Verkehrsmittel ausweichen müssen. Dies könnte zu längeren Reisezeiten und einer erhöhten Fussgängerfrequenz im Bereich des Marktplatzes führen.
«Für uns ist das eine Katastrophe», sagt Jochen Mauracher, Geschäftsleiter der Confiserie Schiesser. Er befürchtet erhebliche Umsatzeinbussen.
Herausforderungen für das lokale Gewerbe
Die Grossbaustelle stellt auch für das Gewerbe am Marktplatz eine grosse Herausforderung dar. Bauarbeiter werden von sieben Uhr morgens bis um zehn Uhr abends im Einsatz sein. Dies bedeutet eine hohe Lärm- und Staubbelastung über einen längeren Zeitraum. Obwohl viele Gewerbetreibende Verständnis für die Notwendigkeit der Massnahmen zeigen, sind die Sorgen um die wirtschaftlichen Auswirkungen gross.
Die Confiserie Schiesser ist direkt betroffen. Mitte April werden die Industriellen Werke Basel (IWB) einen Graben direkt vor dem Geschäft ausheben. Danach folgen die Arbeiten an den Tramgeleisen. Der Zugang zum Café wird dann nur noch über den Gehsteig möglich sein. Jochen Mauracher, Geschäftsleiter der Confiserie Schiesser, äusserte sich besorgt über die Situation.
Hintergrundinformationen
Der Marktplatz ist nicht nur ein zentraler Verkehrsknotenpunkt, sondern auch ein wichtiger Handelsplatz. Der Wochenmarkt zieht täglich zahlreiche Besucher an. Die geplante sechs Meter breite Baupiste, die sich über den gesamten Marktplatz erstrecken soll, wird die Zugänglichkeit zusätzlich einschränken.
Einschränkungen für den Stadtmarkt
Besonders hart trifft die Bauphase die Marktstände am Marktplatz. Während der intensivsten Bauzeit von zehn Wochen wird der Stadtmarkt auf ein Drittel seiner üblichen Grösse schrumpfen. Es ist noch unklar, welche Händler ihre Stände während dieser Zeit weiter betreiben dürfen. Dies betrifft Gemüsehändler und Betreiber von Foodtrucks gleichermassen.
Francesco Milia, Betreiber des Buon-Gusto-Stands, hat bereits Vorsichtsmassnahmen getroffen und eine Betriebshaftpflichtversicherung abgeschlossen. Er äusserte seine Sorge, zehn Wochen ohne Arbeit dazustehen, falls sein Stand weichen muss. Er sieht aber auch eine Chance: Wer von der Schifflände zum Barfüsserplatz möchte, muss in dieser Zeit zu Fuss am Marktplatz vorbeigehen.
Ein Gemüsehändler aus dem Badischen merkte an, dass die meisten seiner Kunden ohnehin nicht mit dem Tram kämen. Andreas Kurz vom Piadina-Stand bezeichnet die Situation als geschäftsschädigend. Er hat zwar Verständnis für die Massnahmen, betont aber, dass der Marktplatz seit 20 Jahren kaum ein Jahr ohne Baustelle in unmittelbarer Nähe erlebt.
Mögliche Betriebsschliessung und politische Forderungen
Die Confiserie Schiesser erwägt sogar, ihren Betrieb für sechs Wochen einzustellen. Jochen Mauracher räumt ein, dass dies keine einfache Entscheidung sei, zeigt sich aber erfreut über die Unterstützung von SVP-Grossrat Joël Thüring. Thüring hat eine Interpellation eingereicht, in der er unter anderem fragt, ob der Kanton plane, die Unternehmen für fehlende Umsätze zu entschädigen.
Eine solche Entschädigung ist jedoch unwahrscheinlich. An der Freien Strasse, wo kürzlich jahrelange Bauarbeiten abgeschlossen wurden, gab es keine derartigen Zahlungen. Der Nachweis, dass ein Umsatzeinbruch direkt auf eine Baustelle zurückzuführen ist, gilt als schwierig. Thüring hinterfragt auch die lange Dauer der Arbeiten an einem so zentralen Punkt der Innenstadt.
Politische Fragen
- Interpellation von Joël Thüring (SVP): Fordert Klärung bezüglich Entschädigungen für Umsatzeinbussen.
- Hintergrund: An der Freien Strasse gab es keine Entschädigungen für Gewerbetreibende während Bauarbeiten.
- Dauer der Arbeiten: Begründet mit der Forderung, alle Arbeiten in einem Rutsch zu erledigen, statt einzelne Eingriffe.
Weitere Bauprojekte in der Umgebung
Die Baustelle am Marktplatz ist nicht die einzige, die das Gewerbe in der Basler Innenstadt betrifft. Kaum ist der Umbau des Globus abgeschlossen, steht bereits die Sanierung des gegenüberliegenden Brasseriegebäudes an. Für die lokalen Geschäfte bedeutet dies eine anhaltende Belastung durch Bauarbeiten in ihrer direkten Umgebung. Dies erschwert die Planung und den Geschäftsalltag zusätzlich.
Die Kumulation von Bauprojekten in der Innenstadt stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Während die Stadt die Infrastruktur modernisiert und verbessert, müssen die Gewerbetreibenden mit den direkten und indirekten Folgen dieser Massnahmen umgehen. Es bleibt abzuwarten, welche langfristigen Auswirkungen diese Bauphasen auf die Attraktivität des Marktplatzes als Einkaufs- und Begegnungsort haben werden.