Der Zoo Basel hat über den Fortschritt seiner grossen Infrastrukturprojekte informiert, die Teil des Masterplans «Zolli 2049» sind. Die Arbeiten am neuen Parkhaus unter dem Erdbeergraben und am Verwaltungsneubau an der Oberwilerstrasse verlaufen nach Plan. Diese Bauten sind entscheidend für die zukünftige Erweiterung des Zoos.
Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für das nächste grosse Tierprojekt: eine neue, moderne Anlage für Keas, die bis 2028 fertiggestellt werden soll.
Das Wichtigste in Kürze
- Zoo-Parking: Die komplexen Vorbereitungsarbeiten sind im Gange, der Rohbau beginnt im April 2026. Die Eröffnung ist für Ende 2027 geplant.
- Verwaltungsgebäude: Der Rohbau für die Aufstockung aus Holz ist fortgeschritten. Der Bezug ist für Ende 2026 vorgesehen.
- Neue Kea-Anlage: Als nächstes Tierprojekt geplant. Die Eröffnung ist für 2028 anvisiert, aktuell läuft die Mittelbeschaffung.
Grundsteine für die Zukunft des Zollis
Vor rund einem Jahr stellte der Zoo Basel seinen Masterplan «Zolli 2049» vor, eine Vision für die Entwicklung der nächsten 25 Jahre. Die Umsetzung hat bereits Ende 2024 mit zwei zentralen Bauvorhaben begonnen. Diese schaffen die Voraussetzung dafür, dass der Zoo auf die Fläche des heutigen Parkplatzes expandieren kann.
Das neue Parkhaus unter dem Erdbeergraben wird die oberirdischen Parkplätze ersetzen. Gleichzeitig wird durch den Umzug der Verwaltung in den Neubau an der Oberwilerstrasse wertvoller Platz am Haupteingang frei.
Das anspruchsvolle Parkhaus unter dem Erdbeergraben
Seit Anfang Januar 2025 laufen die Bauarbeiten für das neue Zoo-Parking. Das Projekt ist aufgrund seiner Lage zwischen dem SBB-Gleisfeld und der vielbefahrenen Binningerstrasse äusserst komplex. Der Bahn- und Strassenverkehr muss während der gesamten Bauzeit ohne Unterbrechung sichergestellt werden.
Sicherung der Baugrube als Herausforderung
Wegen der engen Platzverhältnisse kann die Baugrube nicht wie üblich abgeschrägt werden. Stattdessen wurde eine massive Stützwand aus 250 Grossbohrpfählen errichtet. Diese Wand sichert die Grube ab und wird durch spezielle Ankerlagen stabilisiert.
Technische Meisterleistung
Die Anker zur Stabilisierung der Stützwand bestehen aus Stahlseilen, die bis zu 25 Meter tief unter die SBB-Gleise und die Binningerstrasse gebohrt und dort fixiert werden. Diese Technik ist notwendig, um den Druck des Erdreichs abzufangen und die Sicherheit der Verkehrswege zu garantieren.
Zusätzlich wurde ein Schutzgerüst in Richtung der Bahngleise aufgebaut, wofür sogar Fahrleitungsmasten und Oberleitungen der SBB temporär verlegt werden mussten. Die Vorbereitungsarbeiten sollen bis zum Frühjahr 2026 abgeschlossen sein.
Kontinuierliche Überwachung für maximale Sicherheit
Um den Bahnbetrieb nicht zu gefährden, wird das Gleisfeld rund um die Uhr überwacht. Ein hochmodernes System ist dafür im Einsatz:
- 3 permanente Messstationen
- 450 Messprismen an Gleisschwellen, Stützmauern und Fahrleitungsmasten
Dieses System erfasst kleinste Bewegungen und stellt sicher, dass der Zugverkehr jederzeit sicher bleibt.
Zeitplan für das Parkhaus
Die Planung sieht einen klaren Ablauf vor. Nach Abschluss der Vorarbeiten im Frühjahr 2026 beginnt der Rohbau des eigentlichen Parkhauses. Dessen Fertigstellung ist für den Sommer 2027 geplant. Läuft alles nach Plan, wird das neue Parkhaus Ende 2027 in Betrieb genommen.
Fortschritt beim neuen Verwaltungsgebäude
Auch der zweite wichtige Baustein des Masterplans, der Neubau der Verwaltung, macht sichtbare Fortschritte. Seit Herbst 2024 wird das bestehende Betriebsgebäude an der Oberwilerstrasse 131 um drei Etagen in Holzbauweise aufgestockt.
Warum ein neues Verwaltungsgebäude?
Der Umzug der Büros aus dem Haupteingangsbereich ist ein strategischer Schritt. Er schafft Platz für die zukünftige Entwicklung des Zoos und ermöglicht eine bessere Besucherführung sowie neue Tieranlagen in zentraler Lage.
Derzeit befindet sich der Rohbau in der Hochbauphase, nachdem zuvor die Fundament- und Betonarbeiten abgeschlossen wurden. Ab Anfang 2026 folgen der Aufbau der Holzkonstruktion, die Montage der Fassade und der Innenausbau.
Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Ende 2026 geplant. Die Umgebungsarbeiten sollen Anfang 2027 abgeschlossen sein, sodass die Verwaltung bald in die neuen Räumlichkeiten umziehen kann.
Blick nach vorn: Ein neues Zuhause für die Keas
Sobald die grundlegenden Infrastrukturprojekte weiter fortgeschritten sind, rückt die erste neue Tieranlage in den Fokus. Ab 2026 plant der Zoo Basel den Bau eines modernen Geheges für die Keas (Nestor notabilis), eine charismatische Papageienart aus Neuseeland.
Teil der Themenwelt Australis
Die neue, grosszügige Voliere wird in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs entstehen und die heutige Anlage der Ursons (Baumstachler) ersetzen. Sie wird Teil der Themenanlage «Australis» sein und den Besuchern ermöglichen, die intelligenten und verspielten Vögel aus nächster Nähe zu beobachten.
"Die Anlage wird den Gästen ermöglichen, die Vögel aus verschiedenen Perspektiven zu beobachten und ihre besonderen Fähigkeiten aus nächster Nähe zu erleben", so die Mitteilung des Zoo Basel.
Die Eröffnung der Kea-Anlage ist für das Jahr 2028 vorgesehen. Die Vorplanungen haben bereits begonnen. Derzeit konzentriert sich der Zoo jedoch auf die Finanzierung des Projekts.
Gemäss der bewährten Praxis des Zollis wird mit dem Bau erst begonnen, wenn die finanziellen Mittel vollständig gesichert sind. Die Mittelbeschaffung steht daher aktuell im Vordergrund, um den Zeitplan einhalten zu können.