Die Gassenarbeit «Schwarzer Peter» hat am Basler SBB-Bahnhof ein neues Projekt ins Leben gerufen. Ziel ist es, Menschen ohne festen Wohnsitz direkt vor Ort zu unterstützen und die Situation am Centralbahnplatz zu beruhigen. Ein umgebauter Bus dient dabei als mobile Anlaufstelle für medizinische Versorgung und Gespräche.
Wichtige Punkte
- Ein umgebauter Bus bietet wöchentlich medizinische Hilfe und soziale Unterstützung.
- Ein Arzt der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) ist Teil des Teams.
- Das Projekt wird von der Christoph Merian Stiftung für zwei Jahre finanziert.
- Langfristiges Ziel ist die Integration als reguläres Angebot im Kanton.
Mobile Hilfe für obdachlose Menschen am Bahnhof SBB
Seit Ende September ist ein speziell umgebauter Bus am Basler SBB-Bahnhof im Einsatz. Dieses neue Angebot richtet sich an obdachlose Menschen. Es soll ihnen direkt vor Ort Unterstützung bieten. Das Team besteht aus zwei Mitarbeitenden der Gassenarbeit «Schwarzer Peter» und einem Arzt der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK).
Der Bus bietet eine Reihe von Dienstleistungen an. Dazu gehören die Versorgung von Wunden, die Verteilung von Schlafsäcken und warmen Getränken. Er dient als geschützter Raum für medizinische Behandlungen und persönliche Gespräche. Die Initiatoren des Projekts sehen darin einen wichtigen Schritt, um die Lebensumstände der Betroffenen zu verbessern.
Faktencheck
- Startdatum: Ende September
- Frequenz: Einmal wöchentlich
- Team: 1 Arzt (UPK), 2 Gassenarbeiter
- Unterstützung: Wundversorgung, Schlafsäcke, warme Getränke
Hintergrund der Initiative am Centralbahnplatz
Der Centralbahnplatz in Basel ist bekannt für seine Konflikte und Diskussionen. Oft spielt dabei Alkoholkonsum eine Rolle. Diese Situationen sorgen immer wieder für Aufmerksamkeit und stellen eine Herausforderung für die öffentliche Ordnung dar. Pendlerinnen und Pendler sind oft mit diesen Szenen konfrontiert.
Die Gassenarbeit «Schwarzer Peter» hat sich zum Ziel gesetzt, diese angespannte Lage zu entschärfen. In Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklung, den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und der Polizei wurde die Notwendigkeit eines direkten Angebots am Bahnhof erkannt. Der mobile Bus ist eine direkte Antwort auf diese Situation.
«Wir können die Welt nicht retten, aber wenn es den Menschen gesundheitlich etwas besser geht, beruhigt das immer die Gesamtsituation.»
Ausstattung und zukünftige Pläne des Busses
Der umgebaute Bus ist funktional ausgestattet. Er verfügt über einen Lagerraum, einen Tisch und Sitzbänke. Diese Ausstattung ermöglicht es, die Betroffenen medizinisch zu betreuen und ihnen einen sicheren Ort für Gespräche zu bieten. Die Privatsphäre der Hilfesuchenden ist dabei gewährleistet.
Ein wesentliches Element, das dem Bus noch fehlt, ist eine Dusche. Die Gassenarbeit plant daher ein weiteres Projekt. Es soll ein «niederschwelliges Hygienezentrum» mit Duschen und Waschmaschinen entstehen. Die Finanzierung für dieses Vorhaben ist jedoch noch nicht gesichert. Solche Angebote wären für obdachlose Menschen von grosser Bedeutung.
Hintergrundinformationen
Die Gassenarbeit ist ein wichtiges Element der sozialen Unterstützung in städtischen Gebieten. Sie erreicht Menschen, die oft keinen Zugang zu regulären Hilfsangeboten haben. Durch direkte Präsenz an sozialen Brennpunkten können schnelle und unkomplizierte Hilfen geleistet werden. Dies trägt zur Stabilisierung der Situation bei und fördert die Integration.
Finanzierung und langfristige Perspektiven des Projekts
Die Christoph Merian Stiftung (CMS) unterstützt das mobile Gassenarbeit-Projekt finanziell. Sie stellt für zwei Jahre einen Betrag von 130'000 Franken zur Verfügung. Diese Finanzierung sichert den Betrieb des Busses und die notwendigen Personalkosten für die Startphase des Projekts.
Das Hauptziel des Projekts ist es, sich als erfolgreiche Massnahme zu etablieren. Langfristig soll es als reguläres Angebot im Kanton Basel-Stadt verankert werden. Dies würde eine nachhaltige Unterstützung für die Zielgruppe gewährleisten. Die Zusammenarbeit mit Behörden und Stiftungen ist dabei entscheidend für den Erfolg.
Die Initiative zeigt, wie direkte und niederschwellige Hilfsangebote einen positiven Einfluss auf das soziale Umfeld haben können. Der mobile Ansatz ermöglicht es, flexibel auf die Bedürfnisse der Menschen zu reagieren. Gleichzeitig trägt er zur Entlastung des öffentlichen Raums bei. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur sozialen Verantwortung in Basel.