Der Kanton Basel-Stadt plant, sein Busangebot zwischen 2026 und 2028 deutlich auszubauen. Dafür beantragt der Regierungsrat ein Darlehen von knapp 14 Millionen Franken. Mit diesem Betrag sollen elf zusätzliche elektrische Gelenkbusse für die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) beschafft werden, um die Kapazität auf vier Linien zu erhöhen und die Elektrifizierung der gesamten Busflotte bis 2027 voranzutreiben.
Wichtigste Punkte
- Der Regierungsrat beantragt 14 Millionen Franken für elf neue Elektro-Gelenkbusse.
- Die Busse erweitern das Angebot auf den Linien 38, 42, 46 und 48.
- Bis 2027 muss die gesamte BVB-Busflotte auf Elektroantrieb umgestellt sein.
- Die neuen Busse sind vom Typ eCitaro G und werden mit erneuerbarer Energie betrieben.
- Die Finanzierung erfolgt separat vom bisherigen Elektrifizierungsprogramm.
Erweiterung des Busnetzes in Basel-Stadt
Die geplante Angebotsausweitung ist ein zentraler Bestandteil des vom Grossen Rat genehmigten ÖV-Programms bis 2028. Dieses Programm zielt darauf ab, den öffentlichen Nahverkehr im Kanton Basel-Stadt effizienter und zugänglicher zu machen. Die zusätzlichen elf elektrischen Gelenkbusse sind notwendig, um die geplanten Taktverdichtungen und Linienerweiterungen umzusetzen.
Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) spielen hierbei eine Schlüsselrolle. Sie sind für die Beschaffung und den Betrieb der neuen Fahrzeuge verantwortlich. Die Investition von fast 14 Millionen Franken unterstreicht das Engagement des Kantons für eine moderne und nachhaltige Verkehrsinfrastruktur.
Faktencheck: BVB-Busflotte
- Ziel: Vollständige Elektrifizierung bis 2027.
- Bereits im Einsatz: 38 elektrische Gelenkbusse des Typs eCitaro G.
- Zukünftige Beschaffung: Weitere 53 E-Gelenkbusse bis 2027, plus die jetzt beantragten 11 Busse.
- Gesamtzahl E-Gelenkbusse: Mindestens 102 bis 2028.
Geplante Angebotsverbesserungen im Detail
Die elf neuen E-Gelenkbusse ermöglichen konkrete Verbesserungen auf vier wichtigen Buslinien. Diese Massnahmen sollen die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs steigern und den Bedürfnissen der Pendler sowie der Anwohner besser gerecht werden.
Auf der Buslinie 48, die derzeit zwischen dem Bahnhof Basel SBB und Bachgraben verkehrt, wird der Takt verdichtet. Zudem soll diese Linie bis zum Badischen Bahnhof verlängert werden. Dies verbessert die Anbindung wichtiger Verkehrsknotenpunkte und Wohngebiete.
Die Buslinie 42, die den Bahnhof Basel SBB mit der F. Hoffmann-La Roche verbindet, wird zu den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Abend häufiger fahren. Dies entlastet die bestehenden Fahrzeuge und bietet den Pendlern mehr Flexibilität.
Eine weitere Erweiterung betrifft die Buslinie 38, die bis zum Friedhof Allschwil verlängert wird. Diese Massnahme verbessert die Erschliessung von Allschwil und bietet den Bewohnern dort direktere Verbindungen.
Schliesslich wird die Buslinie 46 künftig auch tagsüber bis nach Muttenz verkehren. Bisher war dieser Abschnitt möglicherweise nur zu bestimmten Zeiten bedient worden. Die Ausweitung des Angebots erhöht die Mobilität in dieser Region.
Die Regierung schreibt in ihrer Mitteilung: «Diese Fahrzeuge haben sich im Einsatz bewährt und sind bei den Fahrgästen und beim Fahrpersonal beliebt.»
Hintergrund: Elektrifizierung der BVB-Flotte
Der Grosse Rat hatte vor fünf Jahren, also im Jahr 2019, beschlossen, dass die BVB ihre gesamte Busflotte bis zum Jahr 2027 vollständig auf Elektrobusse umstellen müssen. Dies ist ein ambitioniertes Ziel, das den Kanton Basel-Stadt an die Spitze der nachhaltigen Mobilität setzen soll. Die Umstellung trägt massgeblich zur Reduktion von Emissionen und Lärmbelästigung bei.
Die BVB haben bereits 38 elektrische Gelenkbusse des Typs eCitaro G des Herstellers Daimler Buses AG in Betrieb genommen. Diese Busse sind seit 2023 hauptsächlich auf den Linien 30 und 36 im Einsatz. Sie bieten jeweils 38 Sitzplätze, 70 Stehplätze und zwei Rollstuhlplätze. Ein wichtiger Aspekt ist, dass diese Fahrzeuge zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
Finanzierung und Infrastruktur
Die Beschaffung der zusätzlichen elf E-Gelenkbusse erfordert ein Darlehen von knapp 14 Millionen Franken. Der Regierungsrat hat eine entsprechende Ausgabenbewilligung zuhanden des Grossen Rates verabschiedet. Es ist wichtig zu beachten, dass die Finanzierung dieser elf Busse separat erfolgt. Sie werden nicht über die ursprünglich vom Grossen Rat für die Elektrifizierung der Busflotte genehmigte Ausgabenbewilligung finanziert.
Dies liegt daran, dass es sich hierbei um ein Zusatzangebot im Rahmen des ÖV-Programms 2026–2028 handelt, das über die ursprünglichen Pläne zur Umstellung hinausgeht. Der separate Finanzierungsweg stellt sicher, dass die Mittel zweckgebunden eingesetzt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Infrastruktur. Alle Busse der BVB, einschliesslich der neuen Elektrobusse, werden in der neuen Garage Rank untergebracht und geladen. Dieser Neubau, inklusive der notwendigen Ladeinfrastruktur, wird voraussichtlich bis 2027 fertiggestellt sein. Die Mitteilung des Regierungsrates betont, dass die zusätzliche Busbeschaffung im Rahmen des ÖV-Programms 2026–2028 keine zusätzlichen Infrastrukturinvestitionen auslösen wird. Die bestehende und geplante Infrastruktur ist ausreichend dimensioniert.
Zusätzliche Investitionen in die Busflotte
Bereits am Dienstag hatte der Regierungsrat den geplanten Kauf von elf E-Doppelgelenkbussen bekannt gegeben. Diese längeren Fahrzeuge sollen zukünftig auf der Linie 30 eingesetzt werden. Ihr Hauptzweck ist die Erhöhung der Passagierkapazität auf dieser stark frequentierten Linie. Diese Massnahme ist Teil einer umfassenden Strategie zur Modernisierung und Kapazitätserhöhung des öffentlichen Nahverkehrs in Basel-Stadt.
Die kontinuierlichen Investitionen in die E-Busflotte und die Infrastruktur zeigen das Engagement des Kantons, den öffentlichen Verkehr nachhaltig zu stärken. Die schrittweise Umstellung auf Elektromobilität ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele und zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt.
Vorteile von E-Bussen
- Umweltfreundlich: Keine lokalen Emissionen von CO2 und Stickoxiden.
- Leiser Betrieb: Reduzierung der Lärmbelästigung in städtischen Gebieten.
- Effizienz: Oft niedrigere Betriebskosten durch geringeren Energieverbrauch und Wartungsaufwand.
- Komfort: Ruhigeres Fahrerlebnis für Passagiere und Fahrpersonal.
- Nachhaltigkeit: Betrieb mit 100 Prozent erneuerbarer Energie in Basel-Stadt.
Die BVB und der Kanton Basel-Stadt setzen damit ein klares Zeichen für eine zukunftsfähige Mobilität. Die Erweiterung des Angebots und die fortlaufende Elektrifizierung der Flotte sind wesentliche Schritte, um den öffentlichen Verkehr als attraktive Alternative zum Individualverkehr zu etablieren und die Klimaziele des Kantons zu erreichen. Die geplanten Massnahmen werden die Kapazität und Zuverlässigkeit des Basler Busnetzes in den kommenden Jahren signifikant verbessern.