Ein ehemaliges Mitglied der Hells Angels ist in Basel in zweiter Instanz zu einer Freiheitsstrafe von 12 Jahren und 10 Monaten verurteilt worden. Das Basler Appellationsgericht bestätigte damit das Urteil der Vorinstanz weitgehend. Die Verurteilung erfolgte wegen mehrfacher Vergewaltigung, sexueller Nötigung und einer Reihe weiterer schwerer Delikte.
Wichtige Erkenntnisse
- Basler Appellationsgericht bestätigt Freiheitsstrafe von 12 Jahren und 10 Monaten.
- Verurteilung wegen mehrfacher Vergewaltigung, sexueller Nötigung und weiterer Delikte.
- Gericht hält an Landesverweisung von 14 Jahren für den türkischen Staatsbürger fest.
- Opfer erhält fünfstellige Genugtuung und Schadenersatz.
- Zusätzliche Zahlung von 300'000 Franken an den Staat.
Bestätigung des erstinstanzlichen Urteils
Das Basler Appellationsgericht hat am Montag die Berufung des ehemaligen Hells Angels abgewiesen. Die Gerichtspräsidentin erklärte, dass das Urteil des Strafgerichts «vollumfänglich» bestätigt werde, mit nur «minimalen Abweichungen». Dies bedeutet, dass die ursprünglich verhängte Freiheitsstrafe von 12 Jahren und 10 Monaten bestehen bleibt.
Der Beschuldigte, ein türkischer Staatsbürger, muss zudem mit einer Landesverweisung von 14 Jahren rechnen. Diese Massnahme wurde ebenfalls von der Vorinstanz verhängt und vom Appellationsgericht bestätigt. Solche langen Landesverweisungen sind bei schweren Straftaten in der Schweiz üblich.
Faktencheck
- Freiheitsstrafe: 12 Jahre und 10 Monate
- Landesverweisung: 14 Jahre
- Zahlung an den Staat: 300'000 Franken
- Betroffenes Opferalter: 14 Jahre zum Zeitpunkt der Taten
Umfangreiche Liste von Delikten
Die Liste der dem ehemaligen Hells Angel zur Last gelegten und nun bestätigten Delikte ist lang und schwerwiegend. Sie umfasst nicht nur die mehrfache Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, sondern auch sexuelle Handlungen mit Kindern.
Darüber hinaus wurde der Mann wegen Geldwäscherei und Gehilfenschaft dazu verurteilt. Weitere Anklagepunkte waren Vergehen gegen das Waffen- und Geldspielgesetz, Anstiftung zum Amtsmissbrauch, Bestechung und Urkundenfälschung. Diese breite Palette an Straftaten zeigt die Kriminalität, die dem Verurteilten vorgeworfen wird.
«Das Appellationsgericht hat mit seinem Urteil die Schwere der Taten und die Notwendigkeit einer konsequenten Bestrafung unterstrichen. Insbesondere der Schutz von Minderjährigen stand im Vordergrund.»
Opferschutz und finanzielle Wiedergutmachung
Dem Opfer der Sexualdelikte, einem Mädchen, das zum Zeitpunkt der Taten 14 Jahre alt war, wurde eine Genugtuung und Schadenersatz zugesprochen. Die Höhe dieser Zahlungen liegt im fünfstelligen Bereich. Dies soll dem Opfer helfen, die erlittenen Traumata zu verarbeiten und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
Zusätzlich zu den Zahlungen an das Opfer muss der Verurteilte einen Betrag von 300'000 Franken an den Staat entrichten. Diese Summe dürfte unter anderem zur Deckung der Verfahrenskosten und als Strafe für die begangenen Verbrechen dienen. Die finanziellen Auflagen sind ein wesentlicher Bestandteil des Urteils.
Hintergrund der Hells Angels
Die Hells Angels sind ein weltweit verbreiteter Motorradclub, der von Behörden in vielen Ländern als kriminelle Organisation eingestuft wird. Ihre Aktivitäten reichen von legalen Geschäftspraktiken bis hin zu schwerer Kriminalität, einschliesslich Drogenhandel, Erpressung und Gewaltverbrechen. Ehemalige Mitglieder, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten, werden oft von der Organisation distanziert, um den Ruf des Clubs zu schützen.
Rechtsweg noch nicht abgeschlossen
Das Urteil des Basler Appellationsgerichts ist noch nicht rechtskräftig. Dem Verurteilten stehen weitere Rechtsmittel zur Verfügung. Es bleibt abzuwarten, ob er diese nutzen und den Fall vor eine höhere Instanz ziehen wird.
Die Schweizer Justiz legt grossen Wert auf die Einhaltung des Rechtsstaatsprinzips. Jeder Beschuldigte hat das Recht, alle ihm zustehenden Rechtsmittel auszuschöpfen. Dies gewährleistet eine gründliche Prüfung jedes Falles und die Einhaltung fairer Verfahren. Die Öffentlichkeit wird über den weiteren Verlauf informiert, sobald neue Entwicklungen eintreten.
Bedeutung für die Region Basel
Dieser Fall hat in der Region Basel viel Aufmerksamkeit erregt. Er unterstreicht die Entschlossenheit der Justiz, schwere Straftaten, insbesondere gegen Minderjährige, konsequent zu verfolgen und zu bestrafen. Solche Urteile tragen dazu bei, das Vertrauen der Bevölkerung in das Rechtssystem zu stärken.
Die Verurteilung sendet ein klares Signal, dass kriminelle Machenschaften, unabhängig von der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppierungen, nicht toleriert werden. Der Schutz von Opfern und die Durchsetzung des Gesetzes stehen im Vordergrund der gerichtlichen Entscheidungen.





