Die Baselbieter Polizei hat einen 52-jährigen Mann festgenommen, der im Verdacht steht, in der Region Basel einen sogenannten SMS-Blaster eingesetzt zu haben. Das Gerät versendet gefälschte Nachrichten im Namen bekannter Unternehmen und Behörden. Die Ermittler suchen nun dringend nach Personen, die am 14. Oktober zwischen 9.30 Uhr und 15.00 Uhr im Raum Basel und den angrenzenden Gemeinden solche Phishing-SMS erhalten haben.
Wichtigste Erkenntnisse
- Ein 52-jähriger Chinese wurde in Basel festgenommen.
- Er soll einen SMS-Blaster für Phishing-Attacken eingesetzt haben.
- Das Gerät täuscht Mobilfunkmasten vor, um gefälschte SMS zu versenden.
- Die Polizei sucht Geschädigte, die am 14. Oktober SMS von Post, UBS, Migros oder Behörden erhielten.
Festnahme in Basel nach Ortung des Geräts
Die Festnahme des mutmasslichen Täters erfolgte am 14. Oktober. Nach der Ortung des SMS-Blasters konnte der 52-jährige Chinese in der Nähe des Badischen Bahnhofs in Basel gestellt werden. Die Einsatzkräfte entdeckten das Gerät im Kofferraum seines Fahrzeugs.
Der Mann steht im Verdacht, den SMS-Blaster im Zeitraum von 9.30 Uhr bis 15.00 Uhr in der Region Muttenz und Basel eingesetzt zu haben. Diese Technologie ermöglicht es, eine grosse Anzahl von Mobiltelefonen in einem bestimmten Umkreis mit betrügerischen Nachrichten zu erreichen.
Was ist ein SMS-Blaster?
Ein SMS-Blaster ist ein hochspezialisiertes Gerät, das die Funktion eines Mobilfunkmastes simuliert. Handys in der unmittelbaren Umgebung verbinden sich automatisch mit diesem vermeintlichen Mast, anstatt mit den echten Netzanbietern. Dadurch kann der Betreiber des Blasters gezielt gefälschte SMS an alle erfassten Telefone senden, ohne dass diese über die regulären Netze laufen.
Phishing-Nachrichten im Namen bekannter Marken
Die versendeten SMS-Nachrichten gaben sich laut Polizei als offizielle Mitteilungen von bekannten Schweizer Institutionen aus. Dazu gehörten die Schweizerische Post, die Grossbank UBS, der Detailhändler Migros sowie verschiedene Behörden. Ziel dieser Nachrichten war es, Empfänger auf gefälschte Webseiten zu locken, um persönliche Daten oder Zugangsdaten abzugreifen – eine klassische Phishing-Methode.
Die Polizei warnt eindringlich davor, auf Links in solchen verdächtigen Nachrichten zu klicken. Solche Links führen oft zu gefälschten Websites, die darauf ausgelegt sind, vertrauliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu stehlen.
«Wir appellieren an alle Personen, die am 14. Oktober zwischen 9.30 Uhr und 15.00 Uhr in Basel oder den angrenzenden Gemeinden eine verdächtige SMS im Namen von Post, UBS, Migros oder einer Behörde mit einem Link erhalten haben, sich bei uns zu melden. Ihre Mithilfe ist entscheidend für die Aufklärung dieser Betrugsmasche.»
Aufruf an die Bevölkerung: Geschädigte gesucht
Die Ermittlungen sind noch im Gange. Um das Ausmass des Betrugs vollständig zu erfassen und weitere Beweismittel zu sichern, bittet die Baselbieter Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Personen, die sich am genannten Tag und im genannten Zeitraum in der Region Basel aufgehalten und eine solche Phishing-SMS erhalten haben, sollen sich umgehend bei der Polizei melden.
Es ist wichtig, dass alle erhaltenen Informationen, auch wenn sie auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen mögen, an die Behörden weitergegeben werden. Jeder Hinweis kann dazu beitragen, das Netzwerk der Betrüger aufzudecken und weitere Straftaten zu verhindern.
Hintergrund: Die Gefahr von Phishing
Phishing ist eine Form des Internetbetrugs, bei der Angreifer versuchen, über gefälschte E-Mails, SMS oder Webseiten an persönliche Daten von Nutzern zu gelangen. Sie geben sich oft als vertrauenswürdige Institutionen aus, um das Vertrauen der Opfer zu gewinnen. Die erbeuteten Daten werden dann für Identitätsdiebstahl, Finanzbetrug oder andere kriminelle Zwecke missbraucht. Die Nutzung von SMS-Blastern macht solche Angriffe noch gefährlicher, da sie die Authentizität der Nachrichten durch die direkte Zustellung über eine simulierte Mobilfunkzelle erhöhen können.
Wie man sich vor SMS-Phishing schützt
Der Schutz vor SMS-Phishing erfordert Wachsamkeit und Vorsicht. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen können:
- Links nicht anklicken: Öffnen Sie niemals Links in SMS-Nachrichten, die unerwartet kommen oder verdächtig erscheinen.
- Absender prüfen: Achten Sie auf Ungereimtheiten in der Absenderinformation. Auch wenn der Name bekannt ist, kann die angezeigte Nummer oder E-Mail-Adresse gefälscht sein.
- Direkten Kontakt aufnehmen: Im Zweifelsfall kontaktieren Sie die vermeintliche Firma oder Behörde über deren offizielle Kanäle (Telefonnummer von der offiziellen Website, nicht aus der SMS).
- Keine persönlichen Daten preisgeben: Seriöse Unternehmen oder Behörden fragen niemals per SMS nach sensiblen Daten wie Passwörtern, PINs oder Kreditkartennummern.
- Betrügerische SMS melden: Leiten Sie verdächtige SMS an die Polizei oder Ihren Mobilfunkanbieter weiter, um zur Bekämpfung des Betrugs beizutragen.
Die Polizei arbeitet intensiv daran, die Hintermänner solcher Betrugsmaschen zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen. Die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung ist dabei ein entscheidender Faktor. Bleiben Sie wachsam und schützen Sie Ihre Daten.
Weitere Schritte und Prävention
Die Baselbieter Polizei verstärkt ihre Anstrengungen zur Aufklärung digitaler Kriminalität. Sie informiert regelmässig über aktuelle Betrugsmaschen und gibt Empfehlungen zum Schutz vor Cyberkriminellen. Die Sensibilisierung der Bevölkerung spielt eine grosse Rolle bei der Prävention.
Es ist wichtig zu verstehen, dass solche Angriffe technisch immer ausgefeilter werden. Daher ist es entscheidend, stets kritisch zu bleiben und bei jeder unerwarteten Nachricht, insbesondere wenn sie zu einer Handlung auffordert, misstrauisch zu sein.





