Bei den Gesamterneuerungswahlen in der Gemeinde Riehen sind fünf der sieben Mitglieder des Gemeinderats im ersten Wahlgang bestätigt worden. Zwei Sitze bleiben jedoch vorerst unbesetzt, da kein weiterer Kandidat das absolute Mehr erreichte. Dies macht einen zweiten Wahlgang erforderlich, der für den 30. November 2025 angesetzt ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Fünf bisherige Gemeinderatsmitglieder wurden direkt wiedergewählt.
- Felix Wehrli (SVP) verpasste das absolute Mehr nur knapp.
- Der durch einen Rücktritt frei gewordene SP-Sitz konnte nicht besetzt werden.
- Ein zweiter Wahlgang findet am 30. November 2025 statt.
- Im Einwohnerrat verliert die SP zwei Sitze, bleibt aber stärkste Kraft.
Ergebnisse der Gemeinderatswahlen
Die Wählerinnen und Wähler in Riehen haben am Sonntag über die Zusammensetzung ihres Gemeinderats für die kommende Legislaturperiode entschieden. Die Ergebnisse zeigen eine klare Bestätigung für die meisten amtierenden Mitglieder des Gremiums. Die bürgerliche Dominanz bleibt damit vorerst bestehen.
Fünf Mitglieder im Amt bestätigt
Das Vertrauen der Bevölkerung sicherten sich fünf bisherige Gemeinderäte, die das erforderliche absolute Mehr von 2819 Stimmen überschritten. Damit sind sie für eine weitere Amtszeit gewählt.
- Christine Kaufmann (EVP), die amtierende Gemeindepräsidentin
- Stefan Sutter (SVP)
- Silvia Schweizer (FDP)
- Daniel Hettich (LDP)
- Patrick Huber (Die Mitte)
Diese Wiederwahlen sichern eine gewisse Kontinuität in der Exekutive der Gemeinde. Die Zusammensetzung der wiedergewählten Mitglieder spiegelt ein breites politisches Spektrum von der Mitte bis zur SVP wider.
Das absolute Mehr
Für die Wahl in den Gemeinderat im ersten Wahlgang war eine Stimmenzahl von 2819 erforderlich. Diese Hürde wurde von fünf Kandidierenden erfolgreich genommen. Zwei Sitze blieben jedoch unbesetzt, da die verbleibenden Kandidaten diese Marke nicht erreichten.
Zwei Sitze bleiben vorerst vakant
Spannung herrscht um die Besetzung der verbleibenden zwei Sitze. Besonders knapp verfehlte Felix Wehrli von der SVP das Ziel. Ihm fehlten lediglich 111 Stimmen, um die Wiederwahl im ersten Anlauf zu schaffen. Er erhielt insgesamt 2708 Stimmen.
Der zweite offene Sitz ist jener des zurücktretenden SP-Gemeinderats Guido Vogel. Die Sozialdemokratische Partei trat mit einem Duo an, um den Sitz zu verteidigen. Beide Kandidaten blieben jedoch deutlich unter dem absoluten Mehr.
Stimmenverteilung der weiteren Kandidaten
Die Kandidierenden, die das absolute Mehr verpassten, erzielten folgende Resultate:
- Felix Wehrli (SVP): 2708 Stimmen
- Martin Leschhorn Strebel (SP): 2060 Stimmen
- Anna Verena Baumgartner (SP): 2034 Stimmen
- Serge Meyer (GLP): 1768 Stimmen
- Noah Weber (Grüne): 1656 Stimmen
- Simeon Schneider (EVP): 1627 Stimmen
Der Weg zum zweiten Wahlgang
Da zwei der sieben Sitze nicht besetzt werden konnten, wird ein zweiter Wahlgang notwendig. Dieser wurde von der Gemeinde auf den 30. November 2025 terminiert. Die Parteien haben nun bis zum kommenden Mittwoch Zeit, ihre Kandidaturen für diese entscheidende zweite Runde anzumelden.
Strategien der politischen Allianzen
Die bürgerlichen Parteien haben ihre Strategie bereits festgelegt. Die sogenannte „Bürgerliche Allianz“, bestehend aus SVP, LDP, FDP und Die Mitte, gab bekannt, dass sie erneut mit Felix Wehrli antreten wird. Man ist zuversichtlich, den Sitz im zweiten Anlauf zu sichern.
„Wir werden mit Felix Wehrli in den zweiten Wahlgang steigen“, bestätigte ein Sprecher der Bürgerlichen Allianz kurz nach Bekanntgabe der Resultate.
Auf der anderen Seite des politischen Spektrums herrscht noch Unklarheit. Das Bündnis „Lebendiges Riehen“, dem die EVP, SP und die Grünen angehören, hat sich noch nicht zu seiner Strategie geäussert. Es bleibt offen, ob die SP mit beiden Kandidaten antritt oder sich auf einen konzentriert, um die Chancen zu erhöhen.
Auch die Grünliberale Partei (GLP), deren Kandidat Serge Meyer ein respektables Ergebnis erzielte, hält sich bezüglich ihrer Pläne für den zweiten Wahlgang noch bedeckt. Die Entscheidungen der kommenden Tage werden die Ausgangslage für den Urnengang im November massgeblich prägen.
Verschiebungen im Einwohnerrat
Neben dem Gemeinderat wurde in Riehen auch der Einwohnerrat, das Parlament der Gemeinde, neu gewählt. Hier kam es zu bemerkenswerten Verschiebungen, die das politische Kräfteverhältnis verändern.
Gewinner und Verlierer der Wahl
Die grossen Gewinner der Einwohnerratswahlen sind die Grünliberalen (GLP) und das Bündnis Grüne/Basta. Beide Gruppierungen konnten jeweils einen Sitz hinzugewinnen. Dies deutet auf eine wachsende Unterstützung für ökologische und progressive Themen in der Gemeinde hin.
Die Sozialdemokratische Partei (SP) musste hingegen eine Niederlage einstecken. Sie verlor zwei ihrer bisherigen Sitze im Parlament. Trotz dieser Verluste bleibt die SP mit insgesamt acht Sitzen die stärkste Fraktion im Riehener Einwohnerrat.
Neue Sitzverteilung (Auszug)
- SP: 8 Sitze (-2)
- Grüne/Basta: Sitzgewinn (+1)
- GLP: Sitzgewinn (+1)
Die SP bleibt zwar stärkste Kraft, doch die Gewinne von GLP und Grünen deuten auf eine Stärkung des links-grünen Lagers auf Kosten der traditionellen Linken hin.
Ausblick auf die politische Zukunft Riehens
Die kommenden Wochen werden entscheidend für die definitive Zusammensetzung der Riehener Exekutive sein. Die Verhandlungen innerhalb der Parteien und Allianzen werden bestimmen, welche Kandidatinnen und Kandidaten sich am 30. November zur Wahl stellen.
Für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet dies, dass sie erneut an die Urne gerufen werden, um die Weichen für die Politik der nächsten Jahre zu stellen. Die zentrale Frage wird sein, ob es der bürgerlichen Allianz gelingt, ihren sechsten Sitz zu sichern, oder ob das links-grüne Lager den frei gewordenen SP-Sitz verteidigen kann. Der Wahlausgang bleibt somit bis Ende November spannend.





