Moritz Suter, der 82-jährige ehemalige Crossair-Patron, hat eine Volksinitiative lanciert, die Basels Innenstadt tramfrei machen soll. Er bezeichnet das Projekt als ein «Jahrhundertprojekt» und sieht darin eine Chance, die Stadt wieder lebendiger und lebenswerter zu gestalten.
Wichtige Punkte
- Moritz Suter lanciert Initiative für eine tramfreie Basler Innenstadt.
 - Prominente Unterstützung, unter anderem von Herzog & de Meuron.
 - Ziel ist mehr Lebensqualität und eine belebtere Altstadt.
 - Suter sieht die Initiative als nachhaltiges Projekt für die Zukunft Basels.
 
Ein Comeback für Basel: Suters Vision der «Dolce-Vita-Stadt»
Moritz Suter, ein Name, der in Basel und der Schweiz weitherum bekannt ist, meldet sich mit einem ambitionierten Vorhaben zurück. Mit 82 Jahren steht er an der Spitze einer Volksinitiative, die die Basler Innenstadt von Trams befreien will. Suter betont, dass es ihm dabei nicht um persönliche Aufmerksamkeit geht, sondern um die Zukunft seiner Heimatstadt.
Die Initiative wird von weiteren prominenten Persönlichkeiten unterstützt, darunter die international renommierten Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron. Gemeinsam streben sie eine grundlegende Umgestaltung der historischen Altstadt an, die aktuell durch die Tramlinien geteilt wird.
Faktencheck
- Initiator: Moritz Suter (82 Jahre)
 - Mitunterstützer: Jacques Herzog, Pierre de Meuron (Stararchitekten)
 - Ziel: Tramfreie Basler Innenstadt
 - Projektbezeichnung: «Jahrhundertprojekt»
 
Die Beweggründe eines Unternehmers
Suter, einst gefeierter Gründer der Fluggesellschaft Crossair, hat in seiner Karriere viele Höhen und Tiefen erlebt. Nach turbulenten Jahren und dem Scheitern seiner zweiten Airline, Hello, zog er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Doch die aktuelle Situation Basels lässt ihn nicht kalt.
Er beschreibt seine Beobachtungen mit Sorge: «Ich bin nach wie vor viel unterwegs, im Sprüngli beim Barfi oder im Bachmann bei der Schifflände – und wenn man sieht, wie es um die Stadt steht, macht mir das grosse Sorgen. Basel befindet sich im Niedergang.»
«Wir wollen die Stadt lebendiger machen, damit sie wieder lebenswerter wird.»
Er beklagt leer stehende Geschäfte und eine unwirtliche Atmosphäre, besonders in der Altstadt. Für ihn ist die «Tramwand» ein Symbol für die Trennung und den Verlust an Aufenthaltsqualität. Seine Vision ist ein «Dolce-Vita-Basel» mit neuen Plätzen, Bäumen und Brunnen, wo Menschen verweilen können.
Von der Luftfahrt zur Stadtentwicklung
Suters beruflicher Werdegang ist geprägt von Superlativen. Ohne Mittelschulabschluss stieg er zum Chef einer landesweit bekannten Fluggesellschaft auf. Er galt als fordernd, charismatisch und visionär. Diese Eigenschaften prägen ihn bis heute.
Auch wenn sein Image nach den Crossair-Abstürzen und dem Ende von Hello gelitten hat, betont Suter, dass es ihm bei der aktuellen Initiative nicht um die Wiederherstellung seines Ansehens geht. Er habe genug Ruhm in seinem Leben erfahren und die letzten Jahre der Ruhe genossen. Sein Antrieb sei die Liebe zu Basel und der Wunsch, etwas Bleibendes zu schaffen.
Hintergrund: Moritz Suter
Moritz Suter gründete 1978 die Crossair, die sich zu einer wichtigen Regionalfluggesellschaft entwickelte. Nach dem Grounding der Swissair und der Übernahme durch die neu gegründete Swiss im Jahr 2002 zog er sich zurück. Später versuchte er ein Comeback mit der Airline Hello, die jedoch 2012 ebenfalls den Betrieb einstellte.
Eine «riesige Chance» für die Bevölkerung
Suter sieht die tramfreie Innenstadt als eine «riesige Chance» für Basel. Er argumentiert, dass die Stadt dadurch nachhaltig aufgewertet würde, im Gegensatz zu kurzfristigen Grossanlässen wie dem Eurovision Song Contest, für den 35 Millionen Franken ausgegeben wurden.
Gegner der Initiative befürchten eine schlechtere Erreichbarkeit der Innenstadt. Suter weist dieses Argument zurück. Er meint, man könne die Strecken «einfach mal zu Fuss gehen», um die Stadt neu zu erleben. Zudem seien viele Menschen mit eingeschränkter Mobilität ohnehin nicht mehr alleine unterwegs.
Suter ist überzeugt von seiner Sache. Er glaubt fest daran, dass die Basler Bevölkerung die Vorteile einer umgestalteten Innenstadt erkennen wird. Seine unternehmerische Haltung, Dinge anzupacken und zu liefern, statt nur zu reden, prägt auch dieses Projekt.
Bis zur Abstimmung im nächsten Jahr will sich Suter zwar wieder etwas zurückziehen, aber aktiv dort helfen, wo er gebraucht wird. Im Mittelpunkt stehen möchte er nicht mehr. Für ihn steht fest: Es geht um Basel, nicht um Moritz Suter.
- Die Initiative zielt auf eine nachhaltige Aufwertung der Stadt ab.
 - Kritik an der Erreichbarkeit wird von Suter als vorgeschoben betrachtet.
 - Suter betont die Bedeutung des Zufussgehens für ein besseres Stadterlebnis.
 - Die Entscheidung über die Zukunft der Innenstadt liegt beim Volk.
 





