Ein kurzer Halt für einen Döner im Basler Gundeli-Quartier endete für einen Autofahrer mit einem ärgerlichen Verlust. Während er nur wenige Meter entfernt war, schraubten Unbekannte sein wertvolles, dreistelliges Nummernschild vom Fahrzeug. Der emotionale Wert übersteigt den finanziellen bei Weitem.
Der Vorfall ereignete sich am Samstagabend an der belebten Güterstrasse in der Nähe des Bahnhofs SBB. Der Besitzer, Ardit, hatte sein Auto nur für kurze Zeit abgestellt. Als er zurückkehrte, war das hintere Kennzeichen mit der Nummer BS-196 verschwunden. Für ihn ist es mehr als nur ein Stück Blech – es ist ein Symbol für einen persönlichen Erfolg.
Das Wichtigste in Kürze
- Einem Basler wurde am Samstagabend das Kennzeichen BS-196 in der Nähe des Bahnhofs SBB gestohlen.
- Das Schild hat für den Besitzer einen hohen emotionalen Wert und kostete bei einer Auktion 4000 Franken.
- Der Diebstahl von tiefen und speziellen Autonummern ist in der Region kein Einzelfall.
- Trotz des Verlusts wird der Besitzer von der Motorfahrzeugkontrolle ein neues Schild erhalten.
Ein teurer Imbiss im Gundeli
Es sollte nur ein schneller Imbiss sein. Ardit parkierte sein Fahrzeug am Samstag zwischen 20:10 und 21:10 Uhr an der Güterstrasse. Sein Ziel war der nahegelegene Butterfly-Imbiss, nur etwa 100 Meter entfernt. Doch diese kurze Zeitspanne reichte den Dieben aus, um das hintere Nummernschild professionell zu demontieren und zu entwenden.
„Ich war nur wenige Minuten weg“, schildert Ardit den Vorfall. Als er zu seinem Auto zurückkam, bemerkte er sofort das Fehlen des Kennzeichens. Der Schock sass tief, denn die Nummer war für ihn nicht einfach nur eine zufällige Kombination.
Mehr als nur eine Nummer
Ardit hatte das Kennzeichen BS-196 vor vier Jahren bei einer offiziellen Auktion des Kantons Basel-Stadt ersteigert. Der Preis für die dreistellige Nummer lag bei 4000 Franken. Doch der finanzielle Aspekt ist für ihn zweitrangig.
„Ich habe die Nummer nach einem beruflichen Meilenstein ersteigert, als kleines Geschenk an mich selbst. Die Zahl 96 steht für meinen Jahrgang. Sie hat einen sehr persönlichen Wert für mich.“
Unmittelbar nach dem Diebstahl startete er einen Suchaufruf in den sozialen Medien in der Hoffnung, Hinweise zu erhalten. Zudem erstattete er Anzeige bei der Polizei und kontaktierte umliegende Geschäfte, um mögliches Videomaterial von Überwachungskameras zu sichern. Bisher blieben seine Bemühungen jedoch ohne Erfolg.
Warum sind tiefe Nummern so begehrt?
Tiefstellige oder spezielle Autokennzeichen gelten in der Schweiz als Statussymbol. Sie werden von den kantonalen Strassenverkehrsämtern versteigert und erzielen oft hohe Preise. Die Exklusivität macht sie zu einem begehrten Ziel für Diebe, die sie entweder selbst verwenden, als Souvenir behalten oder auf dem Schwarzmarkt verkaufen wollen. Für den Dieb ist das Schild jedoch offiziell wertlos, da es nicht auf ein anderes Fahrzeug umgeschrieben werden kann.
Kein Einzelfall in der Region Basel
Der Diebstahl von begehrten Nummernschildern ist ein wiederkehrendes Problem. Immer wieder werden Halter von tiefen oder symbolträchtigen Kennzeichen Opfer von solchen Taten. Erst im Sommer wurde einem Fahrlehrer aus Allschwil (BL) das Schild BL 84 aus seiner Garage gestohlen. Er hatte dafür einst 10'000 Franken bezahlt. Auch in seinem Fall war der emotionale Verlust grösser als der materielle Schaden.
Diese Vorfälle zeigen, dass die Täter gezielt vorgehen. Sie wissen um den Wert, den diese Schilder für ihre Besitzer haben. Oftmals handelt es sich um Liebhaberstücke, die über Jahre hinweg im Familienbesitz sind oder, wie im Fall von Ardit, mit persönlichen Erinnerungen verbunden sind.
Diebstahlschutz für Nummernschilder
Verschiedene Anbieter verkaufen spezielle Schrauben oder Halterungen, die das schnelle Entfernen von Nummernschildern erschweren sollen. Diese Sicherheitsmassnahmen können es Dieben deutlich schwerer machen, Kennzeichen unbemerkt zu entwenden.
Glück im Unglück für den Besitzer
Trotz des Ärgers und des emotionalen Verlusts gibt es für Ardit eine gute Nachricht. Da es sich um den ersten Verlust dieses Kennzeichens handelt, hat er Anspruch auf Ersatz. Die Motorfahrzeugkontrolle (MFK) wird ihm ein neues Schild mit derselben Nummer ausstellen. „Das ist mein Glück“, meint er erleichtert.
Dennoch bleibt die Hoffnung, dass der Täter das Schild zurückgibt. „Für die Person, die es gestohlen hat, ist es nutzlos. Für mich ist es jedoch ein sehr persönlicher Gegenstand mit grossem Wert“, appelliert Ardit. Die Chance dafür ist gering, doch der ideelle Wert des Originals bleibt für ihn unersetzbar.





