Das Basler Restaurant LA in der St.-Johanns-Vorstadt hat seinen ersten Michelin-Stern erhalten. Küchenchef und Inhaber Matthieu Judenne wurde bei der offiziellen Verleihung für seine herausragende Kochkunst gewürdigt. Diese Auszeichnung stellt einen bedeutenden Meilenstein für das junge Restaurant dar.
Wichtige Punkte
- Das Restaurant LA in Basel wurde mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.
- Küchenchef Matthieu Judenne leitet das Restaurant seit 2022 als Inhaber.
- Der Guide Michelin lobt die Küche als «kreativ, aber dennoch zugänglich».
- Judenne möchte den Erfolg als «Booster» nutzen, aber dem Teamgeist treu bleiben.
Ein Traum wird wahr: Die Sternverleihung
Die Nachricht vom Michelin-Stern kam für Matthieu Judenne nicht ganz unerwartet, aber der Moment der Verleihung war dennoch überwältigend. Wochen zuvor erhielt er eine Einladung zur offiziellen Feier, ohne den genauen Grund zu kennen. Die Ungewissheit führte zu einer schlaflosen Nacht vor der Veranstaltung.
Als sein Name aufgerufen wurde, fühlte sich der Gang zur Bühne fast unwirklich an. «Man hört seinen Namen und marschiert zur Bühne – fast wie ein Roboter», beschreibt Judenne den Augenblick mit einem Lachen. Für ihn und sein Team ist diese Auszeichnung eine Bestätigung ihrer harten Arbeit und ihres Engagements.
Faktencheck
- Auszeichnung: Ein Michelin-Stern
- Restaurant: LA, St.-Johanns-Vorstadt 13, Basel
- Küchenchef & Inhaber: Matthieu Judenne
- Teamgrösse: Vier Personen (inkl. Küchenchef)
Französisch inspirierte Küche mit globalen Akzenten
Matthieu Judenne, ursprünglich aus der Picardie-Region in Nordfrankreich stammend, prägt die Küche des LA mit seiner französisch inspirierten Kochkunst. Er integriert jedoch stets Einflüsse aus anderen Teilen der Welt, was seinen Gerichten eine besondere Note verleiht. Auf der Speisekarte finden sich Kreationen, die sowohl klassische Elemente als auch moderne Interpretationen vereinen.
Der Guide Michelin hebt in seiner neuesten Ausgabe besonders Gerichte wie das pochierte Ei mit Erbsentatar und Estragonschaum hervor. Auch der Pulpo mit Kalamataoliven, Chorizo, weissen Bohnen und Fischreduktion wird gelobt. Judenne selbst meidet es, seine Kochkunst in Kategorien oder Labels zu pressen. Er empfindet dies als Einschränkung seiner Kreativität.
«Ich finde, das schränkt nur ein, hemmt die Kreativität.»
Matthieu Judenne über die Kategorisierung seiner Kochkunst
Stattdessen orientiert er sich am saisonalen Angebot. Frische, regionale Zutaten bilden die Basis für seine ständig wechselnden Gerichte. Diese Philosophie ermöglicht es ihm, flexibel zu bleiben und immer wieder neue Geschmackserlebnisse zu schaffen, die sowohl anspruchsvoll als auch zugänglich sind.
Ein familiäres Team als Erfolgsgeheimnis
Hinter dem Erfolg des Restaurant LA steht ein kleines, aber eingespieltes Team von vier Personen. Dazu gehören Judennes kleiner Bruder als zweiter Koch, zwei Kellner und eine Küchenhilfe. Diese familiäre Atmosphäre und der starke Teamgeist sind für Judenne von zentraler Bedeutung.
«Für uns ist es der Beweis, dass wir unsere Arbeit richtig machen», sagt Judenne über die Auszeichnung. Er betont, dass der Michelin-Stern zwar als «Booster» dienen soll, aber die bewährte Atmosphäre und der Teamgeist unbedingt erhalten bleiben müssen. Der Küchenchef ist sich des zunehmenden Drucks bewusst, der mit einer solchen Auszeichnung einhergeht, und möchte diesen positiv gestalten.
Sein Ziel ist es, trotz des Erfolgs einen kühlen Kopf zu bewahren und die Qualität sowie die herzliche Gastfreundschaft zu sichern, für die das LA bekannt ist. Diese Bodenständigkeit ist ein Markenzeichen des Restaurants und trägt massgeblich zu seinem Charme bei.
Hintergrund: Die Karriere von Matthieu Judenne
Matthieu Judenne absolvierte seine Kochausbildung in Paris, bevor es ihn in renommierte Sternerestaurants nach London zog, darunter The Greenhouse und Pied à Terre. Dort arbeitete er unter Shane Osborn, den er als einen seiner besten und menschlichsten Chefs beschreibt. Weitere Stationen führten ihn nach Monaco und ins Elsass, bevor er 2020 im LA in Basel anfing.
Im Jahr 2022 bot sich ihm die einmalige Chance, das Restaurant von den damaligen Besitzern zu übernehmen. An seinem Geburtstag 2022 wurde er Inhaber des LA, was er selbst als sein «grösstes Geschenk» bezeichnet. Salvatore Mantelli, einer der früheren Besitzer, ist weiterhin im Bereich des Getränke-Pairings tätig und unterstützt das Team.
Blick in die Zukunft: Neue Dessertkreationen
Matthieu Judenne ruht sich nicht auf den Lorbeeren aus. Er plant bereits die nächsten Schritte, um das kulinarische Angebot des LA weiter zu verfeinern. Besonders im Bereich der Desserts sieht er Entwicklungspotenzial. Für Februar 2026 plant er die Einstellung einer neuen Fachkraft, die sich ausschliesslich auf Süssspeisen konzentrieren wird.
Doch zunächst steht das Feiern im Vordergrund. Das Team möchte den Moment geniessen und auf den Erfolg anstossen. Dies soll in der Brasserie eines Freundes in Altkirch geschehen, selbstverständlich mit Champagner. Der Michelin-Stern ist nicht nur eine Anerkennung, sondern auch eine Motivation, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und die Gäste weiterhin mit kreativen und zugänglichen Gerichten zu begeistern.
- Nächster Schritt: Fokus auf die Verbesserung des Dessertangebots.
- Personalplanung: Neue Fachkraft für Desserts ab Februar 2026.
- Feierlichkeiten: Anstossen in einer Brasserie in Altkirch.





